ZitatAlles anzeigenInterview: FCK-Trainer Marco Kurz über Hochrechnungen, Arminia Bielefeld, sein Trainer-Team und den Saisonverlauf
Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern steht an der Schwelle zur Bundesliga. Trainer Marco Kurz (40) aber mag vor der Partie am Montag (20.15 Uhr) bei Arminia Bielefeld nicht rechnen. Im Interview mit Horst Konzok sagte er gestern: „Wir spielen in Bielefeld auf Sieg."
Herr Kurz, sind Sie eigentlich ein guter Rechner? Wann rechnen Sie, am Freitag oder erst am Montag?
Ich rechne gar nicht! Wenn wir anfangen zu rechnen, dann beginnen wir, uns ein Alibi zu schaffen. Ich möchte es so halten wie die ganze Saison über. Wir sind in einer sehr komfortablen Situation, wir haben die Dinge selbst in der Hand.
Wie haben Sie 3:0 des FC St. Pauli gegen den FC Augsburg erlebt?
Ich hab" das Spiel nicht gesehen. Ich kenne nur das Ergebnis.
Wie bewerten Sie das Resultat?
Durch den Sieg von St. Pauli hat sich unser Vorsprung auf Augsburg um einen weiteren Punkt vergrößert.
Herr Kurz, Ihre junge Mannschaft hat nach 30 Spielen eigentlich überragende 62 Punkte. Außer in Fürth und Oberhausen hat sie in keinem der bisher 30 Spiele enttäuscht. Sind Sie überrascht, dass es so gut lief, wenn Sie sich erinnern, welchen Kader Sie übernommen haben? Da war anfangs kein Rodnei da, kein Mandjeck, kein Nemec ...
In Fürth hat die Mannschaft nicht enttäuscht. Wir haben dort nur zwei für uns brutale Fehler gemacht. Die Spielweise war okay. In Oberhausen haben wir versagt. Ich will nicht sagen, dass ich überrascht bin. Für uns und den gesamtem Saisonverlauf wichtig waren gewisse Schlüsselmomente, Aha-Erlebnisse: der Sieg im Pokalspiel in Braunschweig, der Sieg im ersten Saisonspiel daheim gegen Fürth. Und für uns und das Publikum der gemeinsame Sieg im Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen!
Das heißt, Ihre Vorbereitung auf Bielefeld läuft im Grunde so ab wie bei den 30 Spielen vorher auch? Wie werden Sie die Mannschaft am Montag auf den Platz schicken?
Ja, die Vorbereitung läuft wie immer. Wir haben heute damit begonnen. Sie sehen ja: Wir rücken keinen Millimeter davon ab. Wir wissen, dass die Bielefelder uns zeigen wollen, dass sie auch da stehen könnten, wo wir stehen. Gegen uns will jeder gewinnen. Seit der Rückrunde sind wir als Spitzenreiter die Gejagten. Wir fahren nach Bielefeld, um zu gewinnen. Wir spielen - wie immer - auf Sieg.
Wie ist die personelle Lage?
Alle Mann - außer dem langzeitverletzten Pierre de Wit - sind an Bord. Sascha Kotysch ist noch bei den Amateuren. Manuel Hornig steht wieder voll im Saft.
Sie haben die Qual der Wahl?
Wir haben im zentralen Mittelfeld eine Möglichkeit mehr, da Mandjeck seine Sperre abgesessen hat. Wir haben über Außen auch Alternativen.
Herr Kurz, Sie sind ja ein eher zurückhaltender Mensch, der seine Mannschaft gerne in den Mittelpunkt stellt. Mit welchen Gefühlen gehen Sie zu den Fans in die Kurve, wo Sie inzwischen ja verehrt werden?
Egal wie das Ergebnis ist, ich möchte mich bei den Fans für die fantastische Unterstützung bedanken! Das hat weniger mit meiner Person zu tun, das ist der Respekt vor der wahnsinnig guten Unterstützung.
Sie lobten wiederholt Ihr Trainer-Team. Was zeichnet es aus?
Gerry Ehrmann hat den Freiraum, um mit den Torhütern individuell zu arbeiten. Er bringt die Torhüter nach vorne. Wir wollen, dass sie mutig sind. Und er macht sie mutig! Roger Lutz strukturiert mit mir das Training und ist in der Spielbeobachtung stark eingebunden. Wir sind froh, dass Olli Schäfer seinen Fußball-Lehrer-Lehrgang jetzt abgeschlossen hat. Durch ihn haben wir künftig die Möglichkeit, noch individueller zu arbeiten. Letztendlich bin ich in der Verantwortung, ich strukturiere das gesamte Programm und versuche dafür zu sorgen, dass die Gruppe funktioniert.
kurz notiert
Zitiert
„Benny Lauth ist
bei uns überhaupt kein
Thema. Er hat bei 1860
München eine festge-
schriebene Ablösesumme
und ein hohes Gehalt, das
überhaupt nicht in unser
Gefüge passen würde."
Marco Kurz über den
Ex-Nationalspieler der
„Löwen".
„Die Trainingsbedingungen
sind okay. Gut gefallen hat
mir der Fröhnerhof. Ich stimme mit Stefan Kuntz überein, dass wir da weiter investieren müssen. Für uns ist wichtig, dass mit Olli Schäfer ein
junger Trainer dazu gekommen ist. So können wir
noch besser arbeiten."
Marco Kurz über
seine Wünsche an die
Vereinsführung. (zkk)
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Neustadt: FCK gibt Autogrammstunde
Sidney Sam und Markus Steinhöfer, Fußballprofis des Zweitliga-Tabellenführers 1. FC Kaiserslautern, kommen am Freitag, 16. April, von 16 bis 17 Uhr zu einer Autogrammstunde in den Globus-Markt in der Adolf-Kolping-Straße. U-21-Nationalspieler Sam wird von Fachleuten als bester Zweitliga-Spieler dieser Saison bezeichnet, Steinhöfer wurde in der Winterpause von Eintracht Frankfurt an die Kaiserslauterer ausgeliehen. Die Mittelfeldspieler stünden „für sämtliche Foto- und Autogrammwünsche zur Verfügung", teilt der Verein mit. Globus hatte als Vereinssponsor im Kreis der „Betze-Partner" schon häufiger FCK-Profis zu Besuch.
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FCK-Fanclub spendiert Betze-Besuch
Nur das Ergebnis stimmte nicht ganz: Ansonsten war"s ein perfekter Tag für die sieben Jugendlichen des Rockenhausener Kinderheims, die auf Einladung des FCK-Fanclubs „Prinzengarde" beim Zweitliga-Spiel der „Roten Teufel" gegen Union Berlin im Fritz-Walter-Stadion dabei sein durften. Der Rockenhausener Fanclub hat in den vergangenen Jahren mehrfach für gute Zwecke gespendet. In diesem Jahr ist dann die Idee entstanden, mit dem Geld einigen Kindern den Besuch auf dem „ Betze" zu ermöglichen. So haben sich am Samstag die Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren mit zwei Betreuern auf den Weg nach Kaiserslautern gemacht. Die „Prinzengarde" hat die Kosten für Zugfahrt, Eintritt, Essen und Trinken übernommen. Die Kinder - einige sind zum ersten Mal „live" im Stadion gewesen - waren begeistert von der Stimmung unter den mehr als 40.000 Zuschauern. Und die leise Enttäuschung über das 1:1-Unentschieden war schnell vergessen: Die jungen Fans aus dem Rockenhausener Kinderheim sind dennoch fest davon überzeugt, einen künftigen Erstligisten gesehen zu haben...
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.87