ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern spielt eine Halbzeit großartig und verteidigt mit Hingabe den wichtigen 3:1-Sieg beim „Club"
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Nürnberg. In drei Jahren soll der 1. FC Kaiserslautern schuldenfrei sein, sagte Finanzvorstand Fritz Grünewalt am Freitag bei der Jahreshauptversammlung. Die Sanierung hat die Mannschaft auf dem Fuß, die mit Mut und Leidenschaft den 3:1 (3:0)-Erfolg beim 1. FC Nürnberg erspielte, erarbeitete und verteidigte.
Durch die drei Punkte ist nun auch der „Club" tabellarisch wieder in Reichweite der Roten Teufel. „Wir haben in der ersten Halbzeit ein hervorragendes Spiel abgeliefert und waren sehr effektiv in den Kontern", bilanzierte Marco Kurz nach dem „verdienten Sieg". „Wir hätten das 4:0 unbedingt machen müssen", kritisierte der FCK-Trainer, dass drei, vier Großchancen kurz vor und nach der Pause vertan wurden. Es hätte sich rächen können.
Gezittert werden musste auch deshalb nach Robert Maks 1:3 (67.). Der Gegentreffer ist vornehmlich Alexander Bugera anzukreiden, der den jungen Slowaken wohl eskortierte, aber versäumte, ihn wirklich zu attackieren.
Zwölf Minuten danach sah Thanos Petsos Rot. Bitter für den 19-Jährigen, der Mehmet Ekici ohne ein Foul kaltgestellt hatte: Petsos traf „Club"-Kapitän Andreas Wolf mit dem Arm, mit dem Rücken zu dem 28-Jährigen stehend. Das TV-Bild belegt Petsos" Aussage: Foul, aber keine Absicht, auf keinen Fall eine Tätlichkeit. „Ich war überrascht, dass ich die Rote Karte bekommen habe", sagte der 19-Jährige, der das 2:0 mit einem langen Pass auf Stiven Rivic einleitete, der Ivo Ilicevic den Ball nach schönem Dribbling auf den Kopf zirkelte. „Thanos hat eine fantastische Leistung gezeigt", lobte Trainer Kurz.
„Der Schiedsrichter hat vorher ein super Spiel gemacht", meinte der bis auf zwei Unsicherheiten starke FCK-Torwart Tobias Sippel, „aber über die Rote Karte muss man diskutieren. Thanos geht zum Ball, und Andreas Wolf läuft unglücklich in seinen Arm rein." Ilicevic: „Ich denke, dass es keine Rote Karte war. Der Schiedsrichter sieht, dass der Nürnberger Spieler blutet und gibt Thanos dann sofort Rot." Marco Kurz hofft nun auf ein mildes Urteil.
Ilicevic, Vorbereiter des 1:0 durch Rivic (4.), des 3:0 durch Srdjan Lakic (33.) und selbst Schütze des 2:0 (12.), freute sich über die verbesserte Effektivität des Teams: „Es waren nicht nur die Kroaten, es war eine tolle Leistung der ganzen Mannschaft."
Die hat auch gelernt, Ausfälle zu verkraften. So spielte Oliver Kirch als rechter Verteidiger den Part des verletzten Florian Dick über weite Strecken engagiert, wach und vorwärts orientiert. Nur einige Flanken von Mike Frantz und Jens Hegeler hätte er nicht unbedingt zulassen müssen. Mathias Abel spielte zum vierten Mal für den an der Leiste operierten Rodnei und half mit Präsenz, Ruhe und Übersicht, sieben Punkte zu erarbeiten. Dass sein Einsatz gegen Hegeler mit Elfmeter geahndet wurde - streitbar, aber unerheblich, weil Wolf den Strafstoß an die Latte donnerte (83.).
In Petsos, vergangene Woche in der Abwehrkette rechts, am Samstag in der defensiven Mittelfeldzentrale, und Beflügler Stiven Rivic hat der FCK zwei weitere Alternativen im Klassenkampf mobilisiert. „Was früher war, müssen wir vergessen. Wir sind mitten im Abstiegskampf und müssen weiter Punkte holen", forderte Rivic, der in den ersten 50, 55 Minuten mächtig aufdrehte, dann aber immer seltener mit Ball gesichtet wurde. Der Trainer war immer überzeugt von den Fähigkeiten des 25-Jährigen, fordert aber konstant gute Trainingsleistungen. Klar: kein Stammplatz ohne Fleiß.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau