ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern hat sich erstaunlich gut aus seiner Ergebniskrise gepunktet.
VON OLIVER SPERK UND HORST KONZOK
Im ZDF-Sportstudio schrieb einst im Mai die Moderatorin Carmen Thomas Fernsehgeschichte, als sie den FC Schalke 04 in Schalke 05 umtaufte. Gestern machte Schalke 05 dem Versprecher noch einmal Ruhm und Ehre, Königsblau ging im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern mit 0:5 unter. Drei Tage nach dem großen Auftritt in der Königsklasse, dem 3:0 gegen Olympique Lyon in der Champions League, war das eine brutale Blamage für die „Knappen". „Den meisten Spielern ist es egal, was ihre Fans investieren", erklärte Schalkes Trainer, Manager und Geschäftsführer Felix Magath nach dem Armutszeugnis, das sich Raúl und Kollegen ausgestellt hatten. Einzige Ausnahme beim kollektiven Versagen: Nationaltorhüter Manuel Neuer, der noch eine höhere Niederlage mit tollen Paraden abwendete. So wie sich Schalke 04 in diesen Tagen gibt, treiben die Königsblauen den Bayern Neuer regelrecht in die Hände.
Der 1. FC Kaiserslautern hat seine Ergebniskrise in toller Manier besiegt. Die Mannschaft, die nach dem 0:3-Rückstand gegen den VfB Stuttgart ein beeindruckendes 3:3 erarbeitete, mit dem 3:1-Sieg in Nürnberg wichtige Punkte ergatterte, zelebrierte gestern phasenweise tollen Angriffsfußball. Es ist ein Produkt der Arbeit des couragierten Trainers Marco Kurz, dass die Roten Teufel mehrere Systeme beherrschen. „Wir funktionieren als Kollektiv", schwärmte Linksverteidiger Alexander Bugera, der gestärkt aus seiner Reservistenrolle zurückgekommen ist. Einfach eindrucksvoll, dass ein Mann wie Mathias Abel, der in der Bundesliga drei Jahre unter der Rubrik Patient firmierte, gegen Großkopfete wie Huntelaar und Raúl eine solche Leistung abzuliefern vermag. Dabei ist der „Lauterer Bub" eigentlich nur der Ersatzmann für Rodnei ...
Der 1. FC Kaiserslautern hat auch in diesem Sommer auf dem Transfermarkt offenbar alles richtig gemacht. In Christian Tiffert kam ein 28-Jähriger ablösefrei vom Zweit-Bundesligisten MSV Duisburg. Er ist in dieser Mannschaft so etwas wie Herz, Kopf und Seele. Gestern verbuchte Tiffert seine Torvorlagen Nummer acht, neun und zehn. Auch dank Tiffert darf der FCK mit nun 17 Punkten weiter auf das sportliche Überleben in der Erstklassigkeit hoffen. Es würde das wirtschaftliche Gesunden merklich erleichtern!
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau