Donnerstag, 20. Januar 2011 "Lakic ist Gold wert" (Die Rheinpfalz)

Zitat

Nach dem Einzug ins Viertelfinale darf der 1. FC Kaiserslautern weiter den großen Traum vom Pokalfinale in Berlin träumen.

45 Minuten lang präsentierte sich Bundesligist 1. FC Kaiserslautern beim Drittligisten TuS Koblenz als eine matte Mogelpackung seiner selbst. Ohne Feuer, ohne Biss und ohne Leidenschaft schienen die Schützlinge von Trainer Marco Kurz prädestiniert für eine Pokal-Blamage bei der TuS Koblenz.

Innerhalb von elf Minuten drehten die nach der Pausenpredigt offenbar erwachten Lauterer die Partie, landetem einen souveränen 4:1-Sieg und stehen im DFB-Pokal-Viertelfinale. Der Gegner am nächsten Zahltag ist der MSV Duisburg, Tabellen-Zweiter der Zweiten Liga, trainiert vom einstigen FCK-Retter Milan Sasic.

Der Sieg war vor allem dem großartigen Srdjan Lakic zu verdanken. Er verschoss vor der Pause zum zweiten Mal in dieser Spielzeit einen Foulelfmeter, aber er kämpfte sich zurück ins Spiel, bewies Klasse und Charakter und sorgte mit drei Treffern maßgeblich dafür, dass die Roten Teufel nach verschlafenen 45 Minuten am Ende klar triumphierten.

Schade, dass einige Fans des FCK mit ihrem Feuerwerk ihrem Verein Schaden zufügten. Wie kreativ sie sein können, zeigten die Lauterer Anhänger mit dem Ohrwurm: „Auf geht"s Laki, unterschreib" bei uns!"

Alles anzeigen

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

Zitat

Drei Treffer des FCK-Torjägers beim 4:1 in Koblenz - Erste Halbzeit im Pokalspiel verschlafen

Von Oliver Sperk und Horst Konzok

In der Halbzeit schien der Vorhang für den 1. FC Kaiserslautern schon fast gefallen, die Pokalsensation lag auf dem ausverkauften Oberwerth in der Luft. Nach der Pause drehte der Fußball-Bundesligist - auf einmal wie verwandelt - die Partie, zog mit einem 4:1 (0:1)-Sieg beim Drittligisten TuS Koblenz ins DFB-Pokal-Viertelfinale beim MSV Duisburg ein.

Die Koblenzer taten, worüber die Lauterer im Vorfeld philosophiert hatten: Sie kämpften. Sie spielten mit Leidenschaft Fußball. Und sie zeigten auf tiefem Geläuf, wie man mit englischer Härte Zweikämpfe gewinnt. Allen voran der Ex-Lauterer Manuel Hornig demonstrierte, wie man im Pokal auftreten muss. Die Lauterer zauderten.

Den ersten Warnschuss ignorierten die zunächst Alibi-Fußball kickenden Bundesliga-Stars leichtfertig. Nach Rahn-Flanke, Folge eines fatalen Fehlers des indisponierten Florian Dick, rettete Torwart Sippel gegen Christian Pospischil (5.).

In der 17. Minute wurde die TuS für ihren Mut und ihr beherztes Engagement belohnt: Den von Marcus Steegmann per Kopf verlängerten Ball donnerte Thomas Klasen, einst in der zweiten Lauterer Mannschaft nicht glücklich geworden, mit sattem Volleyschuss unter den Torbalken. Die Führung hatte Bestand, da Srdjan Lakic in der 37. Minute mit dem von Hornig an Adam Nemec verursachten Foul-Elfmeter an Torhüter Dieter Paucken scheiterte.

Der FCK, anfällig wenn die TuS über die Außen kam, wo Klasen sowohl Alexander Bugera als auch Dick eine Halbzeit lang merklich Probleme bereitete, spielte anfangs herzlos, agierte ohne Druck, ohne Kreativität. Über rechts kam bis zur Pause gar nichts! Dick schien sich selbst auszubremsen, Oliver Kirch fiel nur durch Ausrutscher auf. Bugeras Flanken fanden in den resoluten Innenverteidigern Ole Kittner und Denis Brinkmann aufmerksame Abnehmer. Sie ließen Nemec und Lakic zunächst keine Chance. Nach einem ersten guten Tiffert-Pass schloss Lakic schlecht ab (44.). Blieb Ivo Ilicevic, der viel versuchte, erst im zweiten Spielabschnitt mehr Unterstützung erfuhr. Das drohende Aus vor Augen, nahm Trainer Marco Kurz nach der Pause den früh verwarnten, wenig überzeugenden Thanos Petsos vom Feld. Jan Moravek kam, ebnete Tiffert den Raum zu einer wirklich guten Flanke, Nemec" Kopfball parierte Paucken, Lakic staubte ab - 1:1 (54.). Fünf Minuten später setzte Lakic Tifferts Freistoß ins Netz - das 2:1. Die TuS war geschockt und fortan nur noch ein Spielball der nun hoch überlegenen Lauterer. Nemec ließ gekonnt das 3:1 folgen (64.), 60 Sekunden später nutzte Lakic einen kapitalen Abwehrfehler zum 4:1 - sein siebter Treffer im dritten Pokalspiel.

Als der Torjäger nach 79 Minuten Platz für „Jimmy" Hoffer machte skandierten die Fans: „Auf geht"s, Laki, unterschreib", unterschreib" bei uns ..." Fraglos: Lakic ist für den FCK Gold wert.

So spielten sie

TuS Koblenz: Paucken - Riemer, Kittner, Brinkmann, Gentner - Hornig (81. Laux) - Pospischil, Stahl (70. Haben), Klasen (72. Bender) - Steegmann, Rahn

1. FC Kaiserslautern: Sippel -Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Kirch, Tiffert, Petsos (46. Moravek), Ilicevic (67. Amri) - Nemec, Lakic (79. Hoffer)

Tore: 1:0 Klasen (17.), 1:1 Lakic (54.), 1:2 Lakic (59.), 1:3 Nemec (64.), 1:4 Lakic (65.) - Gelbe Karten: Stahl - Petsos - Beste Spieler: Klasen, Brinkmann - Lakic, Tiffert, Ilicevic - Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Rafati (Hannover).

„In Halbzeit deutliche Worte"

Srdjan Lakic, gestern dreimal erfolgreich: „Ich bin nach dem verschossenen Elfmeter ruhig geblieben, weil ich weiß, dass es meistens nichts bringt, etwas unbedingt zwingen zu wollen. Ich wusste, dass ich die Qualität habe, meine Tore noch zu machen. Dass es dann für uns in der zweiten Halbzeit so gut gelaufen ist und wir jetzt im Viertelfinale stehen, macht mich glücklich und stolz. Auch die Gesänge der Fans machen mich sehr stolz. In den Vertragsverhandlungen ist alles offen, ich freue mich auf jedes Spiel mit dem FCK, egal, wie lange ich noch hierbleiben werde, ob ein halbes Jahr oder länger. Es wird eine schwierige Entscheidung."

FCK-Trainer Marco Kurz: „In der ersten Halbzeit waren wir die klar unterlegene Mannschaft. In der Halbzeit habe ich ein paar deutliche Worte gefunden, und wir haben Oliver Kirch und Jan Moravek ins Zentrum und den zuvor eng gedeckten Christian Tiffert nach rechts gestellt."

Top-Vorbereiter Christian Tiffert: „Das war eine kluge Variante in der zweiten Hälfte, das hat sich ausgezahlt."

Die Noten:

Sippel 3
Dick 4,5
Amedick 3
Rodnei 3,5
Bugera 4
Kirch 4,5
Tiffert 2,5
Petsos 4
Illicevic 2,5
Nemec 2,5
Lakic 2
Moravek 3

Alles anzeigen

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau