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Geht nach Wolfsburg: Srdjan Lakic.
Torjäger will FCK vor seinem Wechsel nach Wolfsburg zum Klassenverbleib schießen - Morgen Derby gegen Mainz 05
Srdjan Lakic ist froh, dass er nicht mehr um den heißen Brei herumreden muss: Nun ist der Wechsel des Torjägers vom 1. FC Kaiserslautern zum VfL Wolfsburg Fakt. Der 27-Jährige geht im Sommer ablösefrei. Sein Ziel zuvor: Mit dem FCK am Samstag (18.30 Uhr) im Derby gegen Mainz 05 eine Serie starten, die zum Bundesligaverbleib führt.
„Es war kein Thema, ihn vorzeitig abzugeben", kommentierte Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz gestern Spekulationen der vergangenen Tage, Lakic könne vielleicht jetzt schon zu den „Wölfen" wechseln und der FCK damit noch eine Ablöse in Millionenhöhe für den andererseits im Abstiegskampf so immens wichtigen Top-Stürmer kassieren.
Manager Dieter Hoeneß vom VW-Klub VfL Wolfsburg wollte Lakic am liebsten sofort. Er betonte aber: „Ich hätte an der Stelle von Stefan Kuntz genauso gehandelt und Lakic nicht vorzeitig abgegeben. Er ist die Überlebensversicherung für Lautern."
Kurios: Just Hoeneß hatte als Manager von Hertha BSC Lakic 2007 erst zum niederländischen Erstligisten Heracles Almelo abgeschoben und im Sommer 2008 zum FCK ziehen lassen. Um ihm nun nach dessen elf Bundesliga- und sieben Saisontoren im Pokal für den FCK mit einem insgesamt wohl deutlich mehr als sechs Millionen schweren Vierjahres-Vertrag, der bis Juni 2015 läuft, zum VfL zu locken. Dazu meinte Hoeneß: „Er ist ehrgeizig und als Persönlichkeit gereift. Wir sind stolz, dass er sich trotz starker Konkurrenz für uns entschieden hat."
Lakic gestand: „Der VfL Wolfsburg hat mir ein super Angebot gemacht. Damit kann ich mir den einen oder anderen Traum erfüllen."
Ein Angebot, mit dem der FCK finanziell bei Weitem nicht mithalten konnte, wie Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz zugab. Er habe - auch schon in der vergangenen Saison - alles dem FCK Mögliche versucht, die Zusammenarbeit mit dem Top-Stürmer über Juni 2011 hinaus fortzusetzen, mit Hilfe von Sponsoren immer mehr Geld zusammengekratzt und das Angebot in einem „Büchlein" zusammengestellt. „Aber als mir ,Laki" und sein Berater das Angebot aus Wolfsburg schilderten, habe ich das Büchlein gar nicht erst ausgepackt", sagte Kuntz gestern. „Es macht sehr mich stolz, dass Stefan und der FCK alles versucht haben, um mich zu behalten. Mehr Motivation, als ich jetzt noch beim FCK habe, kann man nicht haben", sagte Lakic. Wie der frühere Klassestürmer Kuntz zeigte auch FCK-Coach Marco Kurz - den das so enttäuschende Auftreten seiner Mannschaft beim Pokalaus in Duisburg noch sichtlich ärgerte - Verständnis für seinen Stürmer: „Das ist absolut legitim, er hat eine Familie zu versorgen."
Lakic, der sich mit Martin Amedick beim FCK das Kapitänsamt teilt, ließ sein Auftritt vor den Medien gestern ganz und gar nicht kalt. Er betonte: „Wichtig ist, dass wir am Samstag gegen Mainz eine Serie starten und es schaffen, noch eine super Saison zu spielen, dann bin ich glücklich." Das für beide zuletzt nicht erfolgreiche Teams sehr bedeutsame Derby ist noch nicht ausverkauft: 45.500 der 49.780 Karten hat der FCK abgesetzt.
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Lakic im Sommer zum VfL Wolfsburg
Srdjan Lakic (27) verlässt Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern zum Saisonende. Der ablösefreie Torjäger hat einen Vierjahres-Vertrag beim VfL Wolfsburg unterschrieben. „Ein Riesenangebot" nennt FCK-Chef Stefan Kuntz die VfL-Offerte. Er bedauert, in Lakic „einen unglaublich wichtigen Spieler und Menschen" zu verlieren. „Es ist ein super Angebot", erklärte Lakic, der es als Herausforderung sieht, beim VfL mit Edin Dzeko „den teuersten Spieler der Bundesligageschichte" ersetzen zu sollen. Lakic unterstrich, dass er bis zum 14. Mai wie immer hoch motiviert alles für den Klassenerhalt des FCK tun wolle.
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Das Wort zum Sport
„Im Saarland würde man sagen, das war unkumpelig vom Dieter."
FCK-Chef Stefan Kuntz zur nun hinfälligen Absprache mit VfL-Manager Dieter Hoeneß, den Lakic-Wechsel erst am Sonntag bekanntzugeben. Die Vollzugsmeldung sickerte in Wolfsburg schon vorher durch.
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Was bedeutet der Lakic-Weggang?
Umfrage: Passanten wünschen sich nun Klose
Srdjan Lakic verlässt den 1. FC Kaiserslautern. Der Fußballprofi wechselt zur kommenden Saison zum VfL Wolfsburg. Die RHEINPFALZ hat sich bei Passanten in der Fußgängerzone erkundigt, was sie davon halten, dass der derzeit treffsicherste Stürmer des Vereins die Roten Teufel verlässt.
Antonius Heibel: „Es ist eine Katastrophe für den FCK. Im Sturm hat der Verein außer ihm ja keinen. Mit den Leuten, die momentan da sind, kann man diesen Verlust auf keinen Fall kompensieren. Die Entscheidung von Lakic zu gehen, kann ich ganz klar verstehen, weil er wahrscheinlich ein lukratives Angebot bekommen hat. Die Möglichkeiten zu spielen, wie er sie hier hat, hat er aber in Wolfsburg bestimmt nicht. Für seine weitere Karriere ist das mit Sicherheit nicht die richtige Entscheidung."
Zilan Caglar: „Ich finde es nicht gut, dass er geht, weil er ja so lange hier war. Er wird wohl nur wegen des Geldes gehen. Für unsere Mannschaft ist das natürlich schade. Ich kann es auch nicht unbedingt verstehen, warum er ausgerechnet nach Wolfsburg geht. Er kriegt dort vielleicht mehr Geld. Aber ob er sich dort sportlich durchsetzen kann, wird er dann merken. Es hieß ja mal kurzzeitig, dass Klose vielleicht zurück kommt. Das wäre schon was."
Ortwin Kafitz: „Die Mannschaft wird durch seinen Abgang stark geschwächt. Dann muss sich der FCK eben um einen gleichwertigen Ersatz kümmern. Viele sagen ja: Klose kommt noch einmal zurück. Aber ich glaube nicht, dass das was wird. Es sind so viele junge Leute auf dem Markt. Da sollte der Verein schauen. Der Nachwuchs ist unsere Chance. Da wird hoffentlich in den nächsten Jahren was kommen. Der FCK muss junge Spieler hoch bringen. Nur das kann das Zukunftskonzept sein. Ich kann aber akzeptieren, dass Lakic geht. Jeder will ja irgendwie in seinem Berufsleben weiterkommen. Es ist eine Chance für ihn, kann aber auch ein Fluch sein."
Jens Blank: „Es ist ganz schlecht für den FCK, wenn Lakic geht. Er ist ein guter Spieler und ich hätte mir gewünscht, dass er beim FCK bleibt. Ich kann auch nicht verstehen, dass er nur geht, weil er in Wolfsburg mehr Geld bekommt. Lakic wird in Wolfsburg sportlich untergehen, genauso wie Erik Jendrisek bei Schalke. Er wäre besser hier geblieben, weil er beim FCK eine Chance hätte zu spielen."
Hans-Peter Lahnert: „Lakic ist ein optimaler Stürmer für den FCK. Ohne Ablöse kann der Verein nicht mal adäquaten Ersatz suchen. Ich glaube aber, dass Lakic sich in Wolfsburg durchsetzen wird. Wir alle hätten natürlich einen Wunsch, wer ihn ersetzen soll - Miroslav Klose. Er ist bei Bayern nur noch dritter Stürmer. Natürlich hat es der FCK finanziell nicht leicht. Aber ich glaube, dass es Stefan Kuntz schafft, auf den Status null zu kommen. Dann können wir solche Spieler wieder halten."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau