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ENTSCHIEDEN: Stiven Rivic macht mit dem 4:2 alles klar. Serdar Tasci kommt zu spät.
Der Angreifer sorgt nach seiner Einwechslung beim 4:2-Erfolg des 1. FC Kaiserslautern in Stuttgart mit einem grandiosen Heber für die Wende. Srdjan Lakic trifft zweimal per Kopf.
VON HORST KONZOK
STUTTGART. Welch ein Wechselbad der Gefühle, welch ein Krimi am Samstagabend in der Mercedes-Benz Arena: Mit einem 4:2 (1:2)-Sieg beim VfB Stuttgart schöpft der 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf neue Hoffnung. Die Mannschaft riss ein schon fast verlorenes Spiel mit unbändigem Willen noch aus dem Feuer. Herausragend dabei Christian Tiffert, der an drei der vier Lauterer Treffer beteiligt war, und Srdjan Lakic, der nach schier unendlicher Torflaute gestern gleich zweimal per Kopf erfolgreich war. Und auch der Trainer bewies sein glückliches Händchen, mit „Jimmy” Hoffer kam das richtige Signal von der Wartebank, der Österreicher traf zum 2:2. Der für den schwachen Oliver Kirch eingewechselte Stiven Rivic setzte mit dem 4:2 den Schlusspunkt.
Die Begegnung auf der Bundesliga-Kellertreppe verließ der Lauterer Innenverteidiger Mathias Abel nach 13 Minuten, um seine blutende Kopfverletzung, schmerzhafte Erinnerung an den Hinterkopf von Pavel Pogrebnyak, auf der Ersatzbank verarzten zu lassen. Als Abel fünf Minuten später zurückkehrte, führte seine Mannschaft mit 1:0, Lakic hatte eine Kirch-Flanke eingeköpft.
Der bis dahin völlig verunsicherte VfB war acht Minuten später plötzlich im Spiel. Als Oliver Kirch einen Ball mit hohem Bein aus dem Strafraum zu dreschen versuchte, kam aus seinem Rücken Cristian Molinaro, der von dem Lauterer an der Achsel getroffen wurde. Schiedsrichter Aytekin entschied überraschend auf Foul-Elfmeter, den Zdravko Kuzmanovic zum Ausgleich nutzte. Der VfB kam nun besser in Tritt und nach einem Ballverlust Lakics durch einen klasse Konter über Kuzmanovic und Molinaro durch Pogrebnyak zur nicht unverdienten Pausenführung. Beim FCK ging fortan nichts mehr. Abels blutende Wunde konnte nicht wirklich gestillt werden, so dass der Routinier durch Martin Amedick abgelöst werden musste.
Als das FCK-Spiel fast nur noch daraus bestand, hinter eigenen Fehlern herzulaufen, entschloss sich Marco Kurz, Erwin Hoffer loszulassen. Der VfB, nur noch auf Ergebnisverwaltung eingestellt, wurde vier Minuten später nach Tifferts klasse Pass und Hoffers grandiosem Heber zum 2:2 aus allen Träumen gerissen. Elf Minuten vor dem Ende wuchtete Lakic Tifferts Eckball per Kopf zur Lauterer Führung unter den Querbalken. Als Lakic und Tiffert drei Minuten vor dem Ende durch energisches Nachsetzen den Ball erarbeiteten, nutzte Rivic im Stile des großen Schlitzohrs seine Chance zum umjubelten 4:2. Nach der Kalkulation des Lauterer Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz fehlen dem FCK, der mit nun 34 Punkten Platz zwölf ziert, noch sechs Zähler, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Am Samstag kommt der 1. FC Nürnberg ...
VfB Stuttgart: Ulreich - Boulahrouz, Tasci, Niedermeier, Molinaro (67. Boka) - Kuzmanovic, Träsch - Harnik (81. Gebhart), Gentner (72. Cacau), Okazaki - Pogrebnyak
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel (44. Amedick), Rodnei, Jessen - Petsos (64. Hoffer) - Kirch (46. Rivic), Tiffert, Hlousek - Moravek - Lakic
Tore: 0:1 Lakic (18.), 1:1 Kuzmanovic (26., Foul-Elfmeter), 2:1 Pogrebnyak (39.), 2:2 Hoffer (68.), 2:3 Lakic (79.), 2:4 Rivic (87.) - Gelbe Karten: Dick (5/2), Hoffer - Beste Spieler: Kuzmanovic, Molinaro, Okazaki - Lakic, Tiffert, Hoffer - Zuschauer: 39.000 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau