FCK - Nostalgie

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LeserAktion: RHEINPFALZ-Leser erinnern sich lebhaft an den ersten Pokalerfolg des 1. FCK – Friedliches Miteinander mit Werder-Fans beeindruckte

Gestern hatten wir sie Sie, liebe Leserinnen und Leser, gefragt, wie Sie den ersten Pokalsieg des 1. FC Kaiserslautern aus dem Jahre 1990 erlebt hatten. Und obwohl das ganze schon 25 Jahre zurückliegt, scheinen die Erinnerungen noch taufrisch zu sein.

Es war einfach nur legendär. Wochenlang hatte ich schon Karten, allerdings im Oberrang ziemlich weit oben. Kurz vorm Spiel hatte ich erfahren, dass es noch ermäßigte Karten beim FCK gab. Mit Gebühr hatte ein Ticket dann sechs DM gekostet. Die Plätze waren zudem viel besser. Damals wohnte ich noch in Bad Dürkheim und mit meinem Kumpel Joachim ging die Fahrt am frühen Samstagmorgen ab Neustadt mit dem Sonderzug nach Berlin. Damals gab es ja noch die DDR, was natürlich am Grenzübergang in Helmstedt einen Aufenthalt mit den entsprechenden Ausweiskontrollen zur Folge hatte. Um die Mittagszeit in Berlin angekommen, war noch genügend Zeit um in der Stadt etwas zu unternehmen. Nach dem Fastabstieg waren wir ja nicht sehr hoffnungsvoll, gegen Bremen was zu erreichen. Sehr gut war damals die Anstoßzeit um 18 Uhr, insbesondere bei strahlendem Sonnenschein, wie an diesem Abend. Der Spielverlauf ist bekannt und es war einfach der Wahnsinn. Nach der Siegerehrung fuhren wir zum Feiern auf den Ku’damm, da war sozusagen die Hölle los. Nachts ging es mit dem Zug zurück und nach einer kurzen Verschnaufpause zu Hause direkt mit dem Auto nach Kaiserslautern. Die Mannschaft mit dem Pott auf dem Rathausbalkon zu sehen war dann der krönende Abschluss.
Heiko Günther, Bockenheim

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Das waren noch Zeiten: FCK-Spieler Stefan Kuntz umarmt den DFB-Pokal, als wolle er ihn gar nicht mehr hergeben. Der Doppeltorschütze Bruno Labbadia reißt den Pokal nach der Übergabe in die Höhe. Und dann der Preis für die Endspielkarte: fünf Euro – Fanherz, was willst du mehr. Fotos: Privat, Hartung (2) Kunz

Der Pokalsieg 1990 war ein besonderer Höhepunkt für alle FCK-Enthusiasten. Nach 37 Jahren ohne Titelgewinn wurde wieder ein solcher in eine der damaligen Hauptstädte des Fußballs geholt, in die tiefe Provinz, die aber seit Jahrzehnten beständig in der Bundesliga vertreten war und dies trotz auch damals schon großer struktureller Nachteile, die aber durch Engagement und Begeisterung hatten wettgemacht werden können. Es gab damals noch keine dem Größenwahn von Sport- und Politikfunktionären geschuldete überdimensionierte „Arena“ mit einer auf 20 Meter vom Geschehen auf dem Platz zurückversetzten Kulisse, es war den traditionell lebhaft mitgehenden Rentnern in der ersten unüberdachten Tribünenreihe noch möglich, den Linienrichtern ihr ausgefeiltes pädagogisches Basiswissen zur Ausübung derer Kunst zu vermitteln, was man durch zeigen seines Regenschirms eindrücklich präzisierte. (...) Es gab auch noch keine professionelle Vermarktung des „Events“. Nirgendwo hatte man wie später in den erfolgreichen 90er Jahren an die Möglichkeit gedacht, „outdoor“ zu feiern. Entweder man entledigte sich an diesem Abend daheim seines Vorrates an BBK-Pils oder ging um die Ecke in eine der damals noch überall zu findenden Kneipen. (...) Im „ Klimperkasten“ in der Lauterer Altstadt war jedenfalls der Teufel los. Zwar gab es nur ein einziges einer FCK-Fahne ähnliches Tuch, das aber, verehrt wie der heilige Rock, den ganzen Abend von jedem Anwesenden einmal gehalten über aller Köpfe wehen durfte, alle paar Minuten vom Wirt Fred untermalt mit „ we are the Champions“ von Queen. (...)
Fritz Goebel, Kaiserslautern

(...) Ich erlebte das Pokalfinale als einer der 76.400 Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion vor Ort mit. (...) Die ersten Minuten des Spiels verfolgten meine Frau und ich im Oberring eigentlich recht entspannt: Das Saisonziel mit dem Klassenerhalt erreicht, sah ich für unsere Mannschaft gegen den hoch favorisierten Tabellendritten (...) nur eine klitzekleine Außenseiterchance. An dieser Gelassenheit änderte sich mit Labbadias Führungstreffer in der 19. Minute wenig. Auch beim 2:0 in der 26. Minute durch den gleichen Spieler blieb ich relativ cool. Das Spiel dauerte schließlich noch länger als eine volle Stunde. Da konnte noch viel passieren. Doch dann: Stefan Kuntz traf zum 3:0 in der 30. Minute! Schlagartig wich meine Ausgeglichenheit unbeschreiblicher Anspannung. Mit diesem überraschenden Zwischenergebnis stand ich urplötzlich total unter Strom. Weniger im Hinblick eines möglich erscheinenden Pokaltriumphes als viel mehr in der Befürchtung, einer unvergleichbaren Blamage entgegenzusteuern! Wenn die jetzt noch verlieren....! (...) Und keine zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff (54. Minute) erzielte Neubarth prompt jenes von mir befürchtete 1:3! Schlimmer noch: Burgsmüller schoss in der 72. Minute den Anschlusstreffer! Die gesamte zweite Halbzeit turnte ich schon stehend auf meinem Sitzplatz herum. Die Dramatik schien nicht mehr erträglich. Da: Mein Herz setzte garantiert einige Sekunden aus – Burgsmüller kam etwa zehn Meter vor dem Tor völlig frei zum Schuss! Gott sei Dank drosch er den Ball um Zentimeter über die Querlatte! Tonnenschwer der Ballast, welcher von mir abfiel, als Schiedsrichter Neuner die Partie endlich abpfiff. Grenzenlos der Jubel, immer wieder der ungläubige Blick auf die große Anzeigetafel. Dort stand in ganz großen Lettern zu lesen: „Deutscher Pokalsieger 1990 1. FC Kaiserslautern!“ Erstmals durfte ich mich über einen Titel freuen, erstmals kehrte ich von einem Pokalendspiel nicht als Verlierer nach Hause. (...) Ein weiteres Highlight folgte beim Abmarsch und während der Fahrt mit der U-Bahn zum Ku’damm hin: Entgegen allen üblichen Klischees strömte eine dichte Menschentraube aus Lauterer und Bremer Fans kunterbunt durcheinander gemischt ins Zentrum Berlins. Zuerst erstaunt, dann mächtig stolz, bei einem für die Fußballwelt so vorbildlichem Ablauf dabei sein zu dürfen, erlebten wir das beispielhafte Miteinander von grün-weißen und rot-weißen Fußballanhängern. Trotz ihrer zweiten Finalniederlage in Folge sangen die Bremer lautstark „...und wir ha-ben wie-der nix, Ha-le-lu-jaaah!“ Sie beriefen sich nach vorne blickend auf „Dreimal ist Bremer Recht!“. Oder gratulierten uns fair und ehrlich zum Sieg: „Ihr habt verdient gewonnen!“. Wie viele „Grüne“ mir an diesem Abend um den Hals fielen, kann ich mit dem besten Willen nicht mehr sagen.
Erich Huber, Landstuhl (...)

Ich habe noch in keinem Spiel meines Sportlerlebens von der 45. bis zum Abpfiff mit einem Auge ununterbrochen auf die Uhr geschaut. Und dann kam die aufregende Szene: wir saßen in der Kurve am Marathontor, in direkter Sicht zum Tor auf der anderen Seite: Flanke oder Pass von rechts nach innen, Ehrmann im kurzen Eck, Burgsmüller hatte in der Mitte ganze sieben Meter frei – uns blieb fast das Herz stehen – und donnerte den Ball über das leere Tor. Ich glaube der Ball kam am Ku’damm runter. Eine Verlängerung hätte der FCK trotz allen Einsatzes nicht mehr bewältigt. Auf der Rückfahrt zu unseren Bekannten in die Noch-DDR ging das Spiel meiner Frau so an die Nerven, dass sie zum „Endspiel“ ein Jahr später beim 1. FC Köln ihre Karte verschenkte.
Karl Huber, Speyer

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Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

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Leseraktion: RHEINPFALZ-Leser über den ersten Pokalsieg des FCK – Alte Bekannte und nette Bremer getroffen

Die Erinnerungen reißen nicht ab. Auf unsere Frage, wie sie, liebe Leserinnen und Leser, den ersten Pokalsieg der Roten Teufel erlebt haben, trudelten gestern noch weitere Beiträge ein.

ch war damals sieben Jahre alt und habe es vor dem Fernseher zusammen mit meiner Mutter erlebt. Am nächsten Tag waren wir selbstverständlich auf dem Empfang der Mannschaft. Wir mussten ja unseren Papa abholen der in Berlin war und sichtlich gezeichnet von einer langen Nacht, uns empfing. Ich wurde von ihm auf die Schultern genommen und wir begaben uns ganz nahe an den Autocorso, wo mir dann Tom Dooley in die Wade kneifte. Das war für mich als siebenjähriger begeisterter FCK-Fan natürlich das größte.
Frank Wagner, Mühlbach/Glan

Das erste Badminton-„Länderspiel“ nach dem Mauerfall zwischen den Mannschaften der DDR und der BRD fand am 19. Mai 1990 in Berlin statt. Ich wollte dabei sein. Ein Berliner Badmintonfreund konnte mir dann noch eine Eintrittskarte für das Pokal-Endspiel Kaiserslautern – Bremen besorgen. (...) Ich genoss die drei herrlichen Tore mit gebremster Freude, weil mein Platz mitten im Bremer Gästeblock war. Nach dem Spiel (...) legte ein netter Bremer aus dem Fanblock tröstend den Arm um meine Schulter mit den Worten: „Alles ist gut, die Besseren haben gewonnen!“ Jetzt gab ich mich als Kaiserslauterin zu erkennen. Er war überrascht und nach wie vor wirklich nett. (...)
Karin Kespohl, Kaiserslautern

Ich wollte mit meiner damaligen Freundin zum Endspiel nach Berlin. Einen Tag vor dem Endspiel machte sie (...) Schluss! Die Fahrt war schon geplant, ich hatte aber bedenken alleine nach Berlin zu fahren. Aber was tut man als echter Fan nicht alles für seinen FCK! Und der FCK sollte damals die beste Medizin gegen meinen Kummer sein. Nach einer Nacht Bedenkzeit und Ermunterung meiner Eltern setzte ich mich am Morgen des 19. Mai 1990 gegen 8.30 Uhr in meinen Opel Kadett-E und fuhr nach Berlin. Damals noch über die Transitstrecke durch die ehemalige DDR. Am Übergang sahen die Grenzer meinen mit Schals und Teufel geschmückten Kadett. Die Grenzer wünschten mir viel Glück und dem Außenseiter FCK den Sieg. (...) Um 17.05 Uhr fuhr ich in Berlin rein. Um 17.45 Uhr war ich im Stadion. Dort traf ich zufällig einen alten Freund wieder, welcher auf dem übernächsten Sitz neben mir seinen Platz hatte. Es war berauschend. Die Lautrer Fans waren in der Übermacht. Das Olympiastadion in rot und weiß getaucht. Die neutralen Zuschauer standen meinem Eindruck nach alle auf Lautrer Seite und die FCK-Fans waren so Stimmgewaltig, dass Bremen gar keine Chance hatte! Olli Reck (...) machte kapitale Fehler und wir lagen zur Halbzeit schon 3:0 vorn. (...) Die Stimmung war das ganze Spiel super. (...) Die letzten Minuten vergingen im Schneckentempo und die langsam tickende riesige Stadionuhr im Olympiastadion wurde durch laute Anfeuerung außer Acht gelassen und ausgeblendet. Als der Schiri dann schlussendlich Abpfiff war der Jubel riesengroß! Endlich hatte unser FCK einen Riesenerfolg geschafft (...) Ich erinnere mich noch heute sehr gut und lebendig wie wir alle sangen „We are the Champions“ und „So ein Tag“. (...) Die sympathischen Bremer waren faire Verlierer, überall feierten die Fans zusammen. Die Polizei musste nirgends eingreifen und bedanke sich im dicht gedrängten Zugang zur U-Bahn sogar über Megafon-Ansage für das disziplinierte Verhalten aller Fans. Die Fans ließen sich nicht lange Bitten und machten immer wieder die Welle für die Polizei.
Ferdinand Rick, Kaiserslautern

Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

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FCK-Fans berichten vom Pokalfinale 1990

Auf unsere Frage nach den Erlebnissen der RHEINPFALZ-Leser beim ersten Pokalsieg des 1. FC Kaiserslautern am 19. Mai 1990 sind inzwischen noch weitere Beiträge eingegangen. Erstaunlich: Noch nicht einmal ein Achillessehnenriss kann einen echten FCK-Fan vom Fußball gucken abhalten.

Am besagten Endspieltag war „Feiern“ mit Freunden am Wochenendhaus in Hochspeyer angesagt. Da bis zum Spiel um 18 Uhr noch jede Menge Zeit war, entschlossen wir uns auf dem danebenliegenden Bolzplatz selbst noch etwas zu kicken. Es kam wie es kommen musste: ein Schrei, ein Knall und ich lag ohne Fremdeinwirkung am Boden. Ich hatte bereits vor Jahren das Vergnügen eines Achillessehnenabrisses, ich wusste also was es geschlagen hatte. Kurios: mein Hausarzt hat selbst mitgespielt. Da durch diese Aufregung sehr viel Zeit verstrich und der Anpfiff zum Endspiel bevorstand, meinte mein Doc: „Ins Krankenhaus können wir ja jetzt nicht fahren. Stell deinen Fuß in einen kalten Eimer mit Wasser dass es keinen Bluterguss gibt und nach dem Spiel geht's dann ab ins Krankenhaus.“ Bei jedem Torjubel hab ich fast den Wassereimer verschüttet. Nach dem grandiosen Sieg brachte mich mein Doc ins hiesige Krankenhaus wo ich dann stationär bleiben musste. Die Operation (OP) fand montags statt. Nach der OP besuchte mich meine Frau und teilte mir mit, dass ich (...) mit meiner kleinen Tippgemeinde im Lotto einen Fünfer gewonnen hätte. Dieses Wochenende ist für mich und meine Freunde unvergesslich.
Walter Mohler, Kaiserslautern

Ja vor 25 Jahren erlebten wir ( die Lehrerfußballmannschaft der Berufsbildenden Schule II in Kaiserslautern) das Pokalendspiel vor dem Fernseher in der Jugendherberge in Nideggen/Eifel. Wie kam es dazu? Wir nahmen in Düren an einem internationalen Lehrersportfest (Fußball, Tennis, Volleyball, Leichtathletik) mit Teams aus zehn europäischen Ländern teil. Samstag war den ganzen Tag Turniertag. Nach mäßigem Erfolg ging es nach dem letzten Spiel (Abpfiff: 17.15 Uhr) ungeduscht direkt per Mannschaftsbus ins 15 Kilometer entfernte Quartier zurück. Aber was ist ein Pokalfinale für abgehetzte Fußballer ohne ein Bierchen... welches es aber in der Jugendherberge nicht gab! Also: schnelle Versorgungstour an eine Tankstelle und pünktlich zum Anpfiff mit der ganzen Mannschaft und zwei Kisten Bier vorm Bildschirm. Und dann dieses aufregende Spiel... Duschen in der Halbzeit und nach dem Schlusspfiff direkt zurück zum Festbankett in die Dürener Stadthalle. Dort sind wir dann mit meiner FCK-Fahne (die hatte ich trotz der Favoritenrolle von Werder Bremen mal heimlich eingepackt!) und lautem Gesang (... und wir haben den Pokal ...) mitten in die etwas steife Festrede des Oberbürgermeisters hingeplatzt! Eine Hallenrunde musste unter großem Beifall der versammelten Sportler sein. Der Bürgermeister hatte daraufhin seine Rede abrupt mit dem Hinweis in den Saal beendet: „... da kommen die Lautrer, sie haben soeben überraschend den deutschen Fußballpokal in Berlin gewonnen“. Der Abend war dann eine einzige Sause...
Kurt Hinkelmann, KL-Hohenecken

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Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung

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Vor 60 Jahren: Das „Fritz-Walter-Kino“ öffnet in der Karl-Marx-Straße

Von Gerhard Westenburger

Das Universum, das „Fritz-Walter-Kino“ in der Karl-Marx-Straße, öffnete am 20. August 1956, vor 60 Jahren. Zur Premiere kam Prominenz aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Politik. Im Juni 1993 werden die Projektoren abgeschaltet. Lautern war sich einig: ein Kulturverlust.

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In Kaiserslautern gibt es heute drei Kinos mit allen modernen technischen Möglichkeiten und vielfältigen Programmangeboten: die UCI Kinowelt in der Straßburger Allee mit acht Sälen und 2108 Sitzplätzen, der Central Filmpalast in der Münchstraße mit fünf Sälen und 818 Sitzplätzen und das Studio für Filmkunst in der Kerststraße mit einem Saal und 109 Sitzplätzen.

Zu seiner Zeit ist das Fritz-Walter-Kino kolossal. Der Kinosaal ist mit 933 Sesseln ausgestattet. Die Filme werden den Besuchern auf einer 14,65 auf 6,50 Meter großen Leinwand präsentiert. Das ist die größte Kinoleinwand in der Pfalz. Unter den Premierengästen am 20. August 1956 sind auch die 1. FCK-„Weltmeisterschaftsmannschaft“ von 1954, die Schlagersängerin Catarina Valente und der Bundestrainer Sepp Herberger.

In den ersten Monaten nach der Eröffnung muss man die Plätze bis zu einer Woche vorbestellen. Das Fritz-Walter-Kino mit seiner noblen Atmosphäre gab den Besuchern ein bisschen Hollywood-Feeling. Und als das Kino im Juni 1993 schließt, stellt die Zeitung einen „kulturellen Verlust“ fest. Auch die Grünen prangern im Stadtrat den „Kulturabbau“ in Kaiserslautern an.

In Kaiserslautern mit knapp 100.000 Einwohnern gibt es heute 3035 Plätze in drei Kinos mit insgesamt 14 Sälen. In den 1950er Jahren gab es durchschnittlich 4600 Kinoplätze bei 84.700 Einwohnern. Die 1950er Jahre sind die große Kinozeit.

Nur die Lauterer Cineasten erinnern sich an das „Fritz-Walter-Kino“, an das „Lunina“, Ecke Altenwoogstraße/Tannenstraße, an den „Gloria-Palast“ in der Fackelstraße mit 800 weinroten Ledersesseln, Klimaanlage und Cinemascope-Leinwand. Auch das „Rex“ in der Riesenstraße oder das „Aladin“ am Pfaffplatz sind noch in Erinnerung. Den „Neuen Filmpalast“ gab es auf dem Altenhof seit 1951, „das modernste Lichtspielhaus in der Pfalz mit 800 Plätzen“ flimmerte die Werbung vor. Alle untergegangen. Die Gründe sind auszumachen: das Fernsehen sowie die fortschreitende Motorisierung und die damit zusammenhängenden Parkplatzprobleme.

Und dann die gescheiterten Lauterer Kinofantasien: ein Open-Air-Kino auf dem Schillerplatz in den 1980er Jahren oder ein „Kino-Center“ auf dem Kammgarngelände. Ein Kino in der Friedenstraße für die Bürger der Oststadt zu bauen, scheitert ebenfalls. Die Idee, ein „Multiplex-Kino“ mit 2000 Plätzen auf dem Gelände des ehemaligen BBK-Tierparks bei der Malzstraße zu bauen, erstickt 1996 an den Diskussionen, drei Jahre nach dem Aus für das Fritz-Walter-Kino.

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FV Kaiserslautern - FC Pfalz Ludwigshafen 0-2 am 13.05.1920 - Sportplatzeinweihung