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Vorstandsvorsitzender Kuntz und Trainer Kurz mit FCK vor zweiter Bundesliga-Saison - Bayern-Spiel schon ausverkauft
Weiter auf dem Weg der Gesundung sehen Aufsichtschef Dieter Rombach und Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, der morgen (15.30 Uhr) mit dem DFB-Pokalspiel beim Berliner FC Dynamo in die Saison startet. Bei der Jahres-Pressekonferenz gestern in Homburg verkündete Rombach (58 ) die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Kuntz (48 ).
„Die Arbeit von Stefan Kuntz beim FCK ist durch Erfolg gekennzeichnet. Zu der positiven sportlichen Entwicklung kommen die finanzielle Gesundung und die Tatsache, dass sich das Ansehen des FCK in der Öffentlichkeite signifikant verbessert hat”, sagte Rombach gestern, „das will der Aufsichtsrat mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung honorieren und gleichzeitig auf langfristige Zusammenarbeit bauen.” Kuntz ist seit 8. April 2008, als dem FCK der Abstieg in die Dritte Liga drohte, Vorstandsvorsitzender. Sein neuer Vertrag läuft bis 31. Dezember 2015.
„Wir haben in den vergangenen Jahren Erfolg gehabt, und es geht alles in die Richtung, wie ich mir das vorgestellt hatte”, begründete Kuntz sein Ja-Wort, „auch die große Tradition des Vereins ist ein hoher Anreiz, und es ist die Geburtsstadt meiner Eltern und damit für mich Heimat. Wir haben noch viele Ideen und Visionen. Auch sportlich sind wir noch nicht am Ende unseres Weges.”
Das Motto der neuen Saison „111 Jahre FCK - Tradition, Leidenschaft, Respekt” soll das Team von Trainer Marco Kurz mit Leben füllen. Der Bundesliga-Verbleib ist im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg das oberste Ziel.
Durch das Erreichen des DFB-Pokal-Viertelfinales und des mit 46.387 Besuchern 10.000 über Plan liegenden Zuschauerschnitts in der vergangenen Saison hat der FCK auch finanziell Fortschritte gemacht. Fritz Grünewalt, FCK-Vorstand für Finanzen und Unternehmensentwicklung, betonte gestern am Homburger Stammsitz des Hauptsponsors Dr. Theiss Naturwaren GmbH (unter anderem Allgäuer Latschenkiefer): „Wir sind auf dem Weg der Gesundung, auch durch starke Partner wie Dr. Theiss Naturwaren, die ihr Engagement beim FCK erhöhen. Wir sind wieder so weit, dass wir bald die komplette Stadionmiete bezahlen können. Zurzeit sind noch 600.000 Euro Stundung vertraglich geregelt.”
Die Basis, um auch langfristig „wieder freier atmen” zu können, seien drei Jahre in Folge Bundesliga-Zugehörigkeit, sagte FCK-Chef Kuntz.
Die ersten Schritte in diese Richtung wollen Trainer Kurz und seine Mannschaft ab dem 6. August gehen, dem Tag des Bundesliga-Auftakts für die Lauterer bei Werder Bremen. Schon ausverkauft ist das FCK-Heimspiel am 27. August gegen den FC Bayern München. Den Weg zum Endziel Klassenverbleib sieht der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer als steinig an, ungeachtet des zuletzt überraschend erreichten siebten Platzes. „Es ist weitaus einfacher hochzuschießen”, sagte Kurz, „als sich oben zu halten.”
Der Trainer sieht eine Kernaufgabe in der Entwicklung des FCK-Nachwuchses, „aber wir müssen den Jungs auch die nötige Zeit geben”. Julian Derstroff (19), Dominique Heintz (17) und Willi Orban (18 ) sollen Profiverträge bekommen.
Zwei Runden im DFB-Pokal sind Pflicht, sagt Stefan Kuntz mit Blick auf die Etatplanung. Der Trainer sieht im DFB-Pokal den kürzesten Weg zum Erfolg - dem DFB-Pokalfinale am 12. Mai 2012 in Berlin. Morgen geht's in Berlin erst einmal gegen Oberligist BFC Dynamo. „Wir nehmen den Gegner ernst, wir nehmen aber auch die Favoritenrolle an”, stellt Marco Kurz klar. Kapitän Christian Tiffert, der sein neues Amt als „große Ehre” empfindet, betonte: „Es gibt keine Ausreden. Wir müssen weiterkommen. Basta!”
Daten & Fakten
Der FCK 2011/2012
Geplanter Lizenzspieler-Etat:
rund 15 Millionen Euro (Vorsaison: rund 13,5 Millionen Euro)
Plan-Umsatz: 40 Millionen Euro (wie in der Vorsaison)
Geplanter Zuschauerschnitt:
42.000 (Vorsaison erreicht: 46.387)
Verkaufte Dauerkarten:
bei 27.200 gestoppt (Vorsaison: 27.480)
Mitgliederzahl (Stand 28. Juli 2011): 17.014
Fassungsvermögen Fritz-Walter-Stadion: 49.780.
KOMMENTAR
Langzeitlösung Kurz
VON HORST KONZOK
Stefan Kuntz bleibt FCK-Chef. Das ist gut so. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Trainer Marco Kurz ist wünschenswert.
Der 1. FC Kaiserslautern rüstet sich für das zweite Jahr nach dem Wiederaufstieg. Die Ziel ist so klar wie die Köpfe der Verantwortlichen in Aufsichtsrat, Vorstand, Sportlicher Führung und Mannschaft, die nun der kluge und spiel-intelligente Christian Tiffert als Kapitän führt. Es geht für den FCK 2011/2012, mit dem SC Freiburg in Sachen Lizenzspieler-Etat Liga-Schlusslicht, nur um den Klassenerhalt. Die Mission heißt - wie 2010 - 40 Punkte!
Wichtig ist, dass es dem Verein gelungen ist, die seit drei Jahren währende, überaus erfolgreiche Arbeit mit Stefan Kuntz mit einer frühzeitigen Vertragsverlängerung bis 2015 zu belohnen. Kuntz ist Herz, Stimme und Gesicht des FCK, er hat als Sport-Chef wesentlich zur sportlichen Gesundung beigetragen. Fehleinkäufe, wie sie jetzt mit der Ausmusterung von Chadli Amri und Stiven Rivic eingestanden werden, sind allerdings auch ihm unterlaufen. Unterm Strich aber steht eine positive sportliche wie wirtschaftliche Entwicklung.
Einen Glücksgriff tat Kuntz 2009 mit der Verpflichtung von Marco Kurz als Cheftrainer. Aufstieg 2010, Klassenerhalt 2011 - 2012 läuft der Vertrag des fleißigen Trainers, einer charakterstarken Persönlichkeit aus. Die Vertragsverlängerung mit dem 42-Jährigen ist für Verein und Vorstand erstrebenswert; denn Marco Kurz lebt die Identifikation mit dem Verein und seiner Mannschaft vor. Kurz ist ein modern arbeitender Trainer, der sich den Werten der großen FCK-Tradition verpflichtet sieht. Konstanz in der Führung und beim Trainer tut dem FCK offenbar sehr gut.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau