ZitatAlles anzeigenFCK-Klagelied nach 1:1 gegen Hertha BSC - Knipser fehlt - Fortounis ohne Fortune - De Wit beschwört Optimismus
Fortschritte auf dem Rasen, Stillstand in der Bundesliga-Tabelle: Nach dem 1:1 (1:1) gegen Hertha BSC Berlin sitzt der 1. FC Kaiserslautern auf Platz 16 fest, der am Saisonende in die Relegation führt.
„Gegenüber dem Spiel in Nürnberg war es eine deutliche Reaktion, was mannschaftliche Geschlossenheit und die vom Trainer während der Woche geforderten Tugenden angeht”, stellte gestern FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz beim Blick zurück fest.
„Wir haben wieder einen riesigen Aufwand betrieben. Die Mannschaft muss sich jetzt aber auch endlich einmal belohnen. Man hat aber gesehen, was es bewirkt, wenn das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft trägt. Sie hat bis zur letzten Minute versucht, den Sieg zu erzwingen”, lobte der FCK-Chef. Aber er merkte auch an: „Wir haben zwei Punkte verloren!” Das alte Klagelied ...
Wie schon so oft in dieser Saison war die Chancenverwertung der Lauterer miserabel. Schon zur Pause hätte der FCK mit zwei, drei Toren Vorsprung führen müssen. Aber es traf wieder kein Lauterer - beide Tore erzielten die Berliner. Hätte Roman Hubnik nach Christian Tifferts Flankenlauf nicht spektakulär einen Flugkopfball ins eigene Tor gesetzt (5.) und Raffael nach schönem Spielzug und klasse Konter zum 1:1 ausgeglichen (15.), wäre die Partie tatsächlich 0:0 ausgegangen.
Es war das fünfte 1:1 des FCK im 15. Saisonspiel, und in den meisten Fällen wäre ein Sieg der Lauterer hochverdient gewesen. Die „Knipser” aber fehlen der Kurz-Elf.
Und die Tore aus dem Mittelfeld heraus, die in der vergangenen Saison die längst abgewanderten Ivo Ilicevic und Jan Moravek erzielten, fehlen genauso. Für Konstantinos Fortounis und Olcay Sahan steht noch kein Treffer zu Buche. Auch bei Oliver Kirch, der wieder eine tolle Chance vermasselte, steht die Null. Christian Tiffert müsste schon weitaus mehr Tore als zwei auf dem Konto haben.
„Ein Punkt ist natürlich besser als keiner. Aufgrund des Spielverlaufs aber haben wir gegen Hertha wieder zwei Punkte verschenkt”, haderte Pierre De Wit, der beim Konter zum 1:1 der Herthaner im Zentrum fehlte. Er war beim eigenen Angriff zuvor nach vorne geeilt - beseelt von der Hoffnung, das 2:0 nachlegen zu können. „Wir müssen immer weiterarbeiten, immer weitermachen”, betonte De Wit, „jeder weiß, dass es nur mit positiven Gedanken weitergeht.”
Als die Roten Teufel in der zweiten Halbzeit Richtung Westkurve spielten und sehr bemüht waren, den 2:1-Siegtreffer zu erzielen, kam ab der 60. Minute lautstarke Unterstützung von der Tribüne. „Die Fans haben honoriert, dass wir nicht nachgelassen und bis zum Schluss alles probiert haben”, meinte Rechtsverteidiger Florian Dick, „das Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir wissen, dass wir weiter an unserer Genauigkeit arbeiten müssen.”
„Wir haben den Gegner dominiert. Wir wissen aber auch, dass wir aus der Dominanz mehr Siege machen müssen”, bilanzierte gestern Trainer Marco Kurz nach der Spielnachbereitung mit seinen Spielern. „Wir waren auch fußballerisch gut, die Reaktion war da, der Geist ist da - aber wir müssen Ergebnisse machen”, unterstrich der Coach des FCK.
Meist fehlen nur Kleinigkeiten, um Großes zu erreichen. Der letzte Ball und der finale Schritt kommen nicht. Olcay Sahan, während der Trainingswoche von Trainer Marco Kurz ermuntert, ohne Angst seinen guten Schuss einzusetzen, begann couragiert, war viel unterwegs. Aber irgendwie verlor sein Spiel das Ziel aus dem Auge. Ähnlich erging es dem jungen Konstantinos Fortounis. Er ist kreativ, er weiß Spiele zu lesen - aber Fortounis blieb im Abschluss ohne Fortune.
Neues Spiel, neues Glück? Der Gastgeber der Roten Teufel nächsten Sonntag ist Borussia Dortmund.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau