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Sandro Wagner fühlt sich auf Anhieb in der Pfalz sehr wohl - FCK will heute noch einen Abwehrspieler präsentieren
Am Samstagabend schaute sich Sandro Wagner die torlose Partie seiner neuen Kollegen vom 1. FC Kaiserslautern gegen seine ehemaligen Mitspieler vom SV Werder Bremen von der Tribüne aus an. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) im Kellerduell beim FC Augsburg will der 24-Jährige gemeinsam mit seiner neuen Mannschaft einen Auswärtssieg feiern.
„Das ist ganz klar ein wichtiges Spiel für uns”, sagt der 1,94 Meter große neue Stürmer vor der Partie des Tabellen-16. beim Schlusslicht, „aber man sollte unsere jungen Spieler auch nicht zu sehr unter Druck setzen. Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir gewinnen. Dann hätten wir vier Punkte aus zwei Spielen - das wäre ein guter Start.”
Wagner tritt selbstbewusst auf und zugleich sehr verbindlich. Er stellt sich beim Interview-Termin sofort mit dem Vornamen vor und sagt, dass er sich schon sehr wohlfühlt in Kaiserslautern. „Ich bin erst seit vier Tagen hier”, erzählt der gebürtige Münchner, „aber es kommt mir schon jetzt so vor, als ob ich bereits eine Ewigkeit hier wäre.”
Dass er FCK-Kapitän Christian Tiffert, Mittelfeldspieler Olcay Sahan und seinen seit Samstag verletzten Stürmerkollegen Dorge Kouemaha (Adduktorenbündelriss) aus gemeinsamen Zeiten beim MSV Duisburg kennt, macht ihm die Eingewöhnung noch ein Stückchen leichter. Torwart Tobias Sippel teilt er ein besonders schönes Erlebnis: den Gewinn des U21-Europameistertitels 2009. Einige Wochen vorher spielte er auf dem „Betze” vor: Am vorletzten Spieltag der Saison 2008/2009 erzielte der 1,94-Meter-Mann zwei Treffer für Duisburg beim 5:3 der „Zebras” beim FCK. „Ich kenne das Stadion und die Atmosphäre von meinen Auftritten hier, und ich habe schon vor Wochen gesagt: Wenn das mit dem Wechsel zum FCK klappen würde, wäre das super”, sagt Wagner.
Nach starken Monaten im Frühjahr und Sommer 2009 durchlief der junge Angreifer Tiefs und Tiefen, erlitt im September 2009 einen Kreuzbandriss. Trotz der Verletzung holte ihn Bremen aus Duisburg und stattete ihn mit einem Vertrag bis 2014 aus. Bis 2013 ist er nun an den FCK ausgeliehen, der eine Kaufoption auf den Angreifer besitzt. Abstiegskampf - das kennt er. Im Frühjahr 2011 half er mit fünf Toren in den letzten acht Spielen, dass es Bremen als 13. schaffte. In Kaiserslautern, wo er schon eine Wohnung für seine Frau, seine Tochter und sich gefunden hat, will er helfen, das große Ziel Klassenverbleib zu schaffen. Die für ihn enttäuschende Hinrunde der aktuellen Saison bei Werder wäre dann vergessen. Sandro Wagner weiß, dass er am Abend des 5. Mai nur eines tun will - mit seinem neuen Klub den Bundesliga-Verbleib feiern. Dazu aber fehlen dem FCK noch 20 Punkte und viele Tore, von denen Wagner unbedingt einige schießen will. Der Mann mit der Nummer 11 weiß: „Ich werde an Toren gemessen.”
Tore zu verhindern ist das Handwerk eines routinierten Abwehrspielers mit Bundesliga-Erfahrung, den der FCK nach RHEINPFALZ-Informationen heute verpflichten möchte.
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Zur Person
Sandro Wagner
Geboren am 29. November 1987 in München
Privat: verheiratet, eine Tochter
Bisherige Vereine: FC Hertha München, Bayern München, MSV Duisburg, Werder Bemen
Spiele als Profi: Dritte Liga 62; Zweite Bundesliga 36; Bundesliga 34; 8 U21-Länderspiele
Tore als Profi: Dritte Liga 9; Zweite Bundesliga: 12; Bundesliga: 5; U21-Nationalmannschaft: 4
Größter Erfolg: U21-Europameister 2009 in Schweden nach einem 4:0 im Finale gegen England. Sandro Wagner erzielte das dritte und das vierte Tor der DFB-Elf von Trainer Horst Hrubesch.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau