Antisemitismus beim FCK

  • Warum beurteilst du dann den FCK? Du bist doch gar nicht involviert.


    Das man kritisieren kann, warum irgendwo geholfen wird und woanders nicht, ist richtig. Aber das ändert nichts an deinen menschenverachtenden Aussagen. Deine Argumentation hinkt gewaltig. Nur weil die einen Glück haben, dass man ihnen hilft, weil es lukrativ ist für die Helfer, sollte man diese verrecken lassen, nur um die Scheinheiligkeit zu umgehen? Das ist denen scheiss egal, ob die Amis oder wer auch immer Vorteile haben, sie werden überleben. Das dich das nicht interessiert hast du ja hier ausreichend dargelegt. Dann kannst du dich ja demnächst zurück lehnen, wenn in Syrien die Menschen weiter abgeschlachtet werden. Geht dich ja nix an. Du tust mir leid!

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Genau es geht mich solang nix an, bis ich mich dazu entscheide, das bequeme Leben hier aufzugeben und z.b versuchen würde über das rote Kreuz oder sonst irgendwas in diese Krisenregion zu kommen um den Menschen helfen zu können. Ich hab keine Ahnung, welche Organisation da Ansprechpartner wäre, aber wenn man wirklich will, findet sich sicherlich ein Weg. In dem Moment kann ich behaupten, ich tue was für die Leute und versuche Greueltaten zu verhindern oder das Leid dieser Leute zu lindern. Aber ich find, man macht es sich mit der Verurteilung einfach und zieht dann net die Konsequenz und engagiert sich. Auf welche Art und Weise auch immer. Und nein, ich denk momentan ziemlich selten an Syrier in meinem Alltag, so leids mir für die Leute tut. Dementsprechend sind meine Chancen auf Engagement relativ gering. Das muss ich so akzeptieren. Dann leb ich auch mit den Folgen, ob mir diese gefallen oder nicht. Anprangern is immer einfach.

  • Es gibt keinen Grund hier über den ZdJ zu schreiben. Wir haben das Problem. Und nicht der ZdJ -- und genau das ist ein Schema von Antisemitismus, das am Ende nicht über das Problem geredet wird, sondern darüber, was jetzt ein Jude darüber sagt. Und das kotzt mich an -- und gehört zu den 20%, die in Deutschland antisemitisch denken und handeln. Das muss endlich ein Ende haben!

    Wenn der ZDJ sich undifferenziert zu der Sache äussert, dann gibt es sehr wohl einen Grund auch dazu etwas zu sagen. Nämlich dadurch das er dazu tendiert die Allgemeinheit durch "Einzeltäter" zu beurteilen. Und mehr ist dadurch nicht gesagt. Und eigentlich wurde auch nicht mehr gesagt und das Thema ZDJ wäre damit durch. Also kann man eben wieder beim eigentlichen Thema sein ;)
    Und eigentlich hat doch jeder hier, der den ZDJ kritisiert, auch klar gemacht das Antisemitismus auf der Welt nix zu suchen hat. Der ZDJ wurde doch jeweils nur nebenbei erwähnt.


    und wegen tja-heinz und seine Neutralität: Die Argumentation mit der Scheinheiligkeit stimmt schon. Aber ob die Gleichgültigkeit gegenüber allem dann die Lösung ist? Natürlich ist es scheinheilig, das in Afghanistan die Unterdrückung angeprangert wird, währen in Saudi-Arabien dies mehr oder minder unterstützt wird, aber das ist nicht Glück oder Pech der Menschen dort. Trotzdem kann man sich eine Meinung dazu bilden. Das die entscheidenden Personen aber Kosten und Nutzen ins Verhältnis ziehen und danach entscheiden, so ist das halt in der Politik

    Willkommen auf meiner Liste:
    -red- ~ champignon ~ frankbernd ~ kuka ~ maierstefan ~ Milchreis ~ pfälzer ~ ruhrpottlauterer ~ technorunner ~ TonyMarschall

  • Heinz:
    carpenoctem:
    Bitte, nehmt euch Zeit und geht mal in euch. Und schreibt hier keine Romane, in denen ihr euch nur immer weiter in deinem Käse verfangt. Einfach mal Zeit nehmen, um den Block gehen, nachdenken. -- Und am Samstag den Geltungsdrang ein bisschen zurückschrauben und mithelfen, Zeichen zu setzen und mal ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus abgeben! Am besten schon jetzt und hier. Das würde Itay Shechter mit Sicherheit auch gerne sehen.

    "One, two, three, four" - der FCK spielt Fußball wie die Songs der
    amerikanischen Punk-Band Ramones aus den Achtzigern klingen: schnell
    und schmerzhaft für den, der es nicht mag. (Süddeutsche Zeitung)

    Einmal editiert, zuletzt von wolfram_wuttke_fan ()

  • Eure Diskussion geht doch voll am Thema vorbei! Die Frage, die sich stellt, ist doch können wir es hinnehmen, daß in „unseren“ Kreisen Nazi-Jargon, Habitus und die braune Gesinnung Raum hat oder nicht?
    Kann sich hier jemand vorstellen, wie es ist als jüdischer Mitbürger, solche Dinge zu sehen? Genau diese Art der Argumentation gegen Israel, das verharmlosen auf ein paar wenige Idioten, hat dazu geführt, daß eine NSU 9 Mitmenschen von uns ermorden konnte.
    Und wenn jemand in Dickschrift sagt „Nie wieder“, dann hat er/sie immerhin schon mal Position bezogen!
    Wie es in der FR heißt:
    Die Farben des FCK sind rot und weiß, aber niemals braun!

    "Ich bin mit großer Euphorie an die Aufgabe herangegangen. Aber wenn ich alle Details gewusst hätte, weiß ich gar nicht, ob ich es wirklich gemacht hätte."

  • Ich weiss, das meine Sichtweise provokant ist und vielleicht auch überzogen. Sicherlich weiss ich irgendwo auch, dass Gleichgültigkeit keine Antwort sein kann. Aber ich hab ehrlichgesagt keine bessere. Vielleicht kommt das mit dem Alter irgendwann.


    Ich werd nie die Diskussion mit meinem WG-Mitbewohner damals vergessen, der ein Referat über Kinderarbeit in Indonesien halten sollte, dafür recherchiert hat und festgestellt hat, wie erschreckend das Thema ist. Das wollte er mir dann auch vermitteln und ich hab ihn gefragt wann er unter die Nudisten geht um zu verhindern, das Kinder seine Kleider für so gut wie nix nähen. Haben uns länger nimmer gesehn, aber soweit ich weiss, trägt er immernoch Kleidung.


    Edit
    Australier
    Geb dir recht, das es vom Thema weg geht. Aber ich find die Richtung eigentlich trotzdem richtig, weil es meines Erachtens hier um Ursachen geht. Unser Problem in Deutschland ist doch nicht wirklich der Nationalsozialismus sondern der Umgang damit. Wir sind hochsensibilisiert, das wir auf alles voller Entsetzen springen, was uns mediengerecht präsentiert wird. Genau wie die 5 Trottel von Sonntag. Wir wissen doch schon gar nimmer, wo wir unser Mitgefühl zuerst spenden sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von tja-heinz ()

  • Heinz:
    carpenoctem:
    Bitte, nehmt euch Zeit und geht mal in euch. Und schreibt hier keine Romane, in denen ihr euch nur immer weiter in deinem Käse verfangt. Einfach mal Zeit nehmen, um den Block gehen, nachdenken. -- Und am Samstag den Geltungsdrang ein bisschen zurückschrauben und mithelfen, Zeichen zu setzen und mal ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus abgeben! Am besten schon jetzt und hier. Das würde Itay Shechter mit Sicherheit auch gerne sehen.

    Jetzt hörts aber auf. Ich habe direkt zu Beginn ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus gegeben und bin bisher keinen Punkt davon weg. Das ich den ZDJ für seine Art der Darstellungen (im Allgemeinen auch und nicht auf diesen Fall beschränkt) kritisiere hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich kritisiere damit eine Institution bzw. Menschen wegen ihrem Wirken und nicht weil ich mir sage das sind Juden die machen nur Käse. Zeichen setzen gegen Antisemitismus kann nicht gleichbedeutend sein mit Kritikfreiheit für Juden.

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  • tja-heinz
    Einen solchen Satz glaube ich ja nun nicht, dass es einem egal sein kann, dass einem der Holocaust egal ist und man sagt eine Fortsetzung ist mir egal.
    Solche Aussagen sind für mich weder akzeptabekl noch tolerabel!


    Vielleicht ist es Dir nicht bewußt, dass der Holocaust der Versuch der systematischen Ausrottung einer kompletten Religionsgruppe, mehrerer Volksgruppen (u.a. Sinti und Roma), Intellektuelle, bestimmte Kunstrichtungen, Behinderte, Schwule, Lesben, Kommunisten, Sozialdemokraten und weitere Andersdenkender war.


    Da kann und darf es nur eine Antwort geben: Nie wieder und wehret den Anfängen.


    Ich möchte hierzu Martin Niemöller zitieren:


    Als die Nazis die Kommunisten holten,
    habe ich geschwiegen;
    Ich war ja kein Kommunist.
    Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
    habe ich geschwiegen;
    ich war ja kein Sozialdemokrat.
    Als sie die Gewerkschafter holten,
    habe ich geschwiegen;
    ich war ja kein Gewerkschafter.
    Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen,
    ich war ja kein Jude.
    Als sie mich holten, gab es keinen mehr,
    der protestieren konnte.

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

    Einmal editiert, zuletzt von lookaround ()

  • Ich bin schockiert/entsetzt über die Holocaust-Aussagen und dennoch hoffnungsvoll, dass es allen, auch tja-heinz, dämmert, wenn diese Zeilen von Martin Niemöller sinnentnehmend gelesen werden!


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