ZitatAlles anzeigenDank Tobias Sippel ist der FCK weiter im Hoffnungslauf - Lobgesang auf den Torhüter - Rückhalt und Antreiber
Alle für ein Ziel! Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz setzt im Abstiegskampf auf den ultimativen Schulterschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Umfeld des 1. FC Kaiserslautern. Das 0:0 beim VfB Stuttgart - ein Punkt, der die Moral stärkt. Ein Resultat aber auch, das die fast chronische Ladehemmung belegt.
Sandro Wagner, aus Bremen geholt, um der Torflaute zu begegnen, ist schon vom Torlos-Bazillus befallen. Den Mittelfeldspielern fehlen der Zug zum Tor, das entschlossene Einbrechen in den Strafraum und die Beharrlichkeit bei Distanzschüssen. Die Abwehrspieler machen bei Standards keine Tore.
Karge zwei Chancen brachten die kampfstarken Lauterer in Stuttgart zuwege: Christian Tiffert traf das Außennetz (58.), Florian Dick in der Nachspielzeit mit links fast zum „goldenen” Tor. Im Abschlusstraining hatte sein linker Hammer eingeschlagen. „Da musste ich mich aber auch nicht so drehen”, erklärte der vorbildliche Kämpfer, der sich wieder einen Fleißpreis verdiente.
11.000 Tribünenkarten für jeweils zehn Euro subventioniert die Mannschaft mit mehr als 50.000 Euro aus ihrer Kasse. „6000 Tickets sind gleich am ersten Tag verkauft worden. Unsere Geschäftsstellenmitarbeiter sind kurzfristig noch mit nach Stuttgart gefahren. Das alles zeigt mir, dass alle zusammenstehen, und das macht mich optimistisch, dass es auch sportlich bald wieder besser läuft” , sagte Kuntz nach der Nullnummer in der Mercedes-Benz-Arena. Dass die Stuttgarter Torfabrik nicht produzierte, war vor allem den Glanztaten von Torhüter Tobias Sippel zu verdanken. Er spielte absolut fehlerlos, er vereitelte acht Möglichkeiten der Schwaben, er überzeugte auch bei hohen Bällen und in der Strafraumbeherrschung.
„Ich bin ja nicht der Größte und habe an der Strafraumbeherrschung gearbeitet - aber ich muss es eben auch in den Spielen zeigen”, sagte der 23-Jährige, der auch verbal zum Rückhalt und Antreiber wurde. „Tobi ist erwachsener geworden”, lobte sein Lehrmeister Gerry Ehrmann. „Er ist durch seine schwere Zeit erwachsener, reifer geworden”, attestierte auch Vereinschef Kuntz, nachdem der 23-Jährige die Chance, die sich durch den verletzungsbedingten Ausfall von Kevin Trapp bot, eindrucksvoll zu nutzen vermochte.
„Ich habe zwei klasse Torhüter”, sagte Trainer Marco Kurz, der sich noch nicht auf eine Rangfolge für den Endspurt festlegen mochte. Einen Grund, nach diesen beiden tollen Auftritten Sippels wieder zu wechseln, aber gibt es nicht. „Wenn wir auf allen Positionen so gut besetzt wären, würden wir anders dastehen”, meinte Pierre De Wit, der Kilometerfresser, angesichts des Luxusproblems bei der Besetzung der Torwartposition.
„In der Offensive müssen wir mit dem Makel leben, dass das Selbstvertrauen im Moment fehlt. Itay Shechter kommt jetzt nach seiner Verletzung langsam zurück, da bekommt der Coach noch eine Alternative”, formulierte Kuntz einen hoffnungsfrohen Gedanken. „Wir brauchen Tore! Wir brauchen Siege! Wir brauchen einen, der die Dinger endlich reinmacht”, fordert Torwart Sippel.
Aber wer?
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau