ZitatAlles anzeigenBundesliga-Schlusslicht FCK heute bei Bayer Leverkusen auch ohne Tiffert und Borysiuk
Nicht mehr viel Hoffnung, dafür aber viele Verletzte: Für Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern dürfte heute (20 Uhr) mit dem Fußball-Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen eine Abschiedstournee beginnen. Beim ersten von noch fünf Teilen fehlen nun auch noch Kapitän Christian Tiffert und „Sechser” Ariel Borysiuk verletzt.
20 Spieler hat FCK-Trainer Krassimir Balakov gestern nach einem gemeinsamen Frühstück mit auf die Busreise nach Leverkusen genommen. Angreifer Sandro Wagner, den nach wie vor eine Achillessehnenverletzung plagt, hat am Ostermontag einen Belastungstest gemacht - die Probleme aber blieben. Mittelfeldspieler Tiffert fällt mit einer Wadenzerrung heute ebenso aus, für das Heimspiel am Samstag vor erneut über 40.000 Zuschauern gegen den 1. FC Nürnberg ist der Kapitän aber eher wieder ein Thema als Borysiuk. Der Pole musste wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel am Samstag beim 1:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim zur Pause ausgewechselt werden. Die Lauterer Lädiertenliste ist vor der Partie bei den vom Interimsgespann Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski trainierten Leverkusenern auf sieben Feldspieler angewachsen. Der Einsatz von Innenverteidiger Rodnei (Infekt) ist fraglich.
„Durch die vielen Verletzten haben wir im Training auch zu wenig Konkurrenz, das habe ich in dieser Form auch noch nicht erlebt”, sagt Trainer Balakov. Der 46-Jährige beteuert, es trotz dreier Niederlagen in seinen ersten drei Partien als FCK-Coach nicht zu bereuen, das Himmelfahrtskommando angenommen zu haben. „Ich habe vorher gewusst, dass es eine sehr, sehr schwierige Aufgabe ist. Deshalb habe ich auch einen Vertrag für die Zweite Liga unterschrieben - aber mit ganz viel Hoffnung, dass dieser Fall nicht eintritt”, betont Balakov, „jetzt habe ich die Realität vor Augen. Aber wir werden nicht aufgeben, solange theoretisch etwas möglich ist.” Vor allem gehe es für seine Spieler darum, sich in den verbleibenden fünf Partien für die kommende Saison zu empfehlen - wohl in der Zweiten Liga.
Mittelfeldspieler Pierre De Wit, der mit seinem Kämpferprofil gut zum FCK passt, hat sich Aufschub erbeten, was seine Entscheidung zum Vertragsangebot angeht. Seine Arbeitspapiere laufen im Juni aus. Wie nahe ihm die sportliche Situation geht, war nach dem Spiel am Samstag zu spüren, als ihm sein Fehler vor dem 0:2 arg zu schaffen machte.
SO SPIELEN SIE
Bayer Leverkusen: Leno - Castro, Friedrich, Toprak, Kadlec - Reinartz, Rolfes - Schürrle, Ballack, Renato Augusto - Kießling - Es fehlen: Bender, Corluka, Da Costa, Sam (Muskelverletzungen), Schwaab (Bruch des Schienbeinköpfchens)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Yahia, Rodnei (Abel), Bugera - Derstroff, Kirch, De Wit, Sahan - Fortounis (Wooten) - Sukuta-Pasu - Ersatz: Trapp, Orban, Heintz, Jessen, Petsos, Zellner, Swierczok - Es fehlen: Borysiuk (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Jörgensen (Schambeinentzündung), Kouemaha (Achillessehnenriss), Shechter (muskuläre Probleme), Simunek (Achillessehnenreizung), Tiffert (Wadenzerrung), Wagner (Achillessehnenverletzung)
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)
Hinrunde: 2:0.
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Betze-Geflüster
Liebe ist ...
... sich über Kleinigkeiten zu freuen. Über die technischen Kunststücke von Krassimir Balakov zum Beispiel, der einen Ball, der im Aus landet, mit dem Fuß annimmt und hochhält.
... jeden Funken als Hoffnungszeichen zu sehen.
... bei jedem Tropfen Regen dran zu glauben, dass Fritz Walter es schon richten wird.
... die größte Fahne im ganzen Stadion zu schwenken.
... in der Westkurve die FCK-Schals hochzuhalten und die Spieler und die gegnerischen Fans mit einer Wand aus Schals zu grüßen.
... „You'll never walk alone” anzustimmen, nachdem die gegnerischen Anhänger „Scheiß Kaiserslautern” gerufen haben.
... zu „Hey Kaiserslautern” zu hüpfen und an einen Sieg zu glauben.
... auch in der 82. Minute beim Eckball und einem 0:2-Rückstand noch wie ein Weltmeister für sein Team zu trommeln.
... beim 1:2 in der 86. Minute wieder zu jubeln.
... sich ein Trikot zu kaufen, obwohl der FCK auf dem letzten Tabellenplatz steht, sechs Punkte vor dem Vorletzten.
... wenn 40.296 Zuschauer ins Stadion kommen, obwohl die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass sie ihre Mannschaft wieder verlieren sehen.
... F.C.K. zu rufen, wenn die Mannschaft chancenlos einem Rückstand hinterherläuft.
Häme ist ...
... in derselben Situation „Oh, wie ist das schön” zu singen.
... „Lakic” zu rufen, wenn der ehemalige Lauterer Hoffnungsträger und jetzige Spieler der TSG 1899 Hoffenheim, den man vorher ausgepfiffen hat, zum vierten Mann läuft, um eingewechselt zu werden.
... die Welle durchs Stadion zu jagen, obwohl die Roten Teufel 0:2 zurückliegen und das Spiel alles andere als erbauend ist.
... der Mannschaft, die nach der Niederlage mit gesenktem Kopf Richtung Westkurve trottet, den Rücken zuzukehren.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
Pfälzische Volkszeitung