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Mission Rettung gescheitert. Krassimir Balakov. Foto: Kunz
Der FCK scheitert an der Personalpolitik - Zweifel an Trainer Balakov
Der dritte Abstieg des 1. FC Kaiserslautern aus der Fußball-Bundesliga schmerzt. Nach einem sensationellen siebten Platz und sage und schreibe 46 Punkten verabschiedet sich der FCK sang- und klanglos als Schlusslicht: 23 Punkte, 24:54 Tore.
Im Winterschlussverkauf versuchten Vorstand und Trainer, die Abschlussschwächen zu korrigieren, die den FCK auf den Relegationsplatz geführt hatten. Der Griff in die Einkaufsregale misslang - wie schon im Sommer. Gesucht wurde ein Torjäger - herausgekommen ist der Irrtum namens Sandro Wagner. Die Leihgabe von Werder Bremen war der Hoffnungsträger. Der lange Stürmer startete selbstbewusst, spielte beim Debüt in Augsburg stark - aber er traf nicht. Er wollte. Er verkrampfte - und wurde zum Buhmann.
Als Perspektivstürmer wurde in der Winterpause der 19 Jahre alte Jakub Swierczok geholt, ins kalte Wasser geworfen, auf die Bank gesetzt und schließlich in die zweite Mannschaft abkommandiert. Ein doppelter Schnellschuss
Nicolai Jörgensen, Einkauf Nummer drei, offenbar auf dem Trainingsplatz von Bayer Leverkusen entdeckt, wurde von Marco Kurz als Soforthilfe vorgestellt. Ein Flop. Bayer Leverkusen darf sich auf einen netten Heimkehrer freuen.
Nach dem Pokaldesaster bei Hertha BSC Berlin stand der Kauf eines Abwehrspielers auf der Agenda. Garry Kagelmacher wurde getestet, gefiel, sagte zu und sprang ab. Anthar Yahia, Ex-Bochumer aus Saudi-Arabien, kam als Ersatz für den formschwachen Abwanderer Martin Amedick. Yahia landete hier mit Trainingsrückstand. Ein Nothelfer, der die Not erst richtig groß machte.
Bleibt Ariel Borysiuk. Talentiert, aber im Chaos überfordert. Gelb-Rot beim Debüt, dazu das Scherbengericht des Kapitäns vor der Kamera. Schwer für einen 20-Jährigen
Es war vom ersten Tag an eine Katastrophensaison. Flops im Sommer: Sukuta-Pasu, Vermouth, Shechter. Ladehemmung bei Kouemaha. Am ersten Trainingstag stürzte Nemec vom Baum, dann die Fahrerflucht des alkoholisierten Tobias Sippel. Dann die Trikotpanne des Clemens Walch, der Abgang von Ivo Ilicevic.
Der Mannschaft fehlten torgefährliche Kräfte, der Mannschaft fehlte Leidenschaft, die oft nur Florian Dick und Pierre De Wit verkörperten. Den Trainern fehlte Mut (Stichworte: Andrew Wooten, Alan Stulin). Der Trainerwechsel - Balakov für Kurz - blieb erfolglos. Die Horrorbilanz: sieben Niederlagen, ein Sieg. Hat der Coach die Kraft und Klasse, vom Abstiegstrainer zum Aufstiegstrainer zu werden? Zweifel sind erlaubt.Von Horst Konzok
Quelle: Die Rheinpfalz