ZitatAlles anzeigenBeim Fanspiel des FCK in Weingarten läuft noch nicht alles rund
Den ersten Verletzten gibt es schon beim 1. FC Kaiserslautern. Abwehrspieler Jan Simunek kam am Samstag mit einer Platzwunde an der Augenbraue ins Krankenhaus. Doch abgesehen von der Schrecksekunde zu Beginn wurde das Fanspiel am Samstag in Weingarten (wir berichteten in RHEINPFALZ am SONNTAG) zu einem lockeren Ferienlageraufenthalt und einer Dankeschönparty für die Anhänger der Roten Teufel.
Der FCK kam frisch von der Teambuildingmaßnahme im Hunsrück, einer Idee, die der neue Trainer Franco Foda mitgebracht hatte und die ankam. Dominique Heintz schwärmte vom Floßbauen, Quadfahren, dem Besuch im Kletterwald: „Ich denke, dass dadurch die Mannschaft zusammengerückt ist.” Und für Florian Dick, der vom Klettern begeistert war und „sowas in der Art” auch noch nicht gemacht hat, war der Trip in den Hunsrück „cool, bis auf den Waldlauf”.
Am Tag vorher hatte das Team noch zweimal intensiv trainiert. „Die Beine sind etwas schwer gewesen”, gab Dick nach dem 4:0-Sieg zu. Dass sein Abwehrkollege nach einem Zusammenprall mit ihm ins Krankenhaus gebracht worden war, beschäftigte ihn auch. „Ich hab' ihm gerade eine SMS geschrieben und gute Besserung gewünscht.” Die Szene in Minute vier beschrieb er so: „Es kam ein langer Ball, ich wollte ihn zurückköpfen zu Tobi, hab' Leo gerufen, Simunek hat es nicht gehört, wir sind beide zum Kopfball. Da hab' ich ihn an der Augenbraue getroffen."
Einer, der nicht im Aufgebot stand, war Mathias Abel, der aber trotzdem zum Autogrammeschreiben gekommen war. Zu viele Innenverteidiger, lautete die Begründung. „Es war abgesprochen, insofern war es okay”, sagte er.
Dominique Heintz, der in Neustadt geboren ist, genoss den Auftritt: „Es war schön, in der Nähe zu spielen.” Auch für die Verbands- und Oberligaspieler, die gegen die Profis antreten durften, war der Tag etwas Besonderes. „Es ist ein Traum, gegen die Profis vom FCK spielen zu dürfen”, schwärmte Firas Zein vom FV Dudenhofen. „Man musste gut sein und sehr viel laufen. Wenn man den einen zugestellt hat, war der Nächste frei”, keuchte sein Mannschaftskamerad Sebastian Pelgen nach dem Spiel.
Ein Traum ging auch für Harry Breuning, den Vorsitzenden des FCK-Fan-Clubs Weingarten in Erfüllung. Er durfte den FCK-Bus lenken, der nicht um die Kurve kam, weil die Straße zugeparkt war. Seit 28 Jahren hat Breuning eine Dauerkarte, und jetzt ist sein Verein das erste Mal in Weingarten.
Der Rahmen passte. Ein Stadion mit Platz für 7000 Zuschauer, 128 Helfer, der FCK hatte Ordner mitgebracht. Der Stadionsprecher vom Betzenberg, Horst Schömbs, unterstützte das Weingartener Urgestein Werner Gerstle und machte einen Vorschlag: „Wir wollen die letzte Saison ausblenden und nach vorne sehen. Wir werden viele tolle Fußballspiele in dieser Saison erleben.”
Aus Sicht von Dick lief beim ersten Spiel noch nicht alles rund. Der Trainer wünscht sich eine bessere Chancenauswertung. Für den Fanbeirat der Region, Alfred Wünstel, war enttäuschend, dass bei 37 Fanclubs in der Südpfalz nur rund 1400 Zuschauer kamen. Für den FCK-Vorstandsvorsitzenden Fritz Grünewalt läuft es rund. Karten fürs Stadion und Trikots sind begehrt. „Wir sind finanziell gut aufgestellt und wollen personell noch nachlegen”, versicherte er.
Quelle: Rheinpfalz