ZitatAlles anzeigenNeu im FCK-Kader (10): Kwame Nsor durch einen Infekt zunächst ausgebremst
Von Oliver Sperk
KAISERSLAUTERN - Die ersten Wochen bei seinem neuen Verein wurden für Kwame Nsor zur Geduldsprobe. Zunächst war der ghanaische U20-Fußball-Nationalstürmer für den 1. FC Kaiserslautern noch nicht spielberechtigt, dann legte eine Virusinfektion den 19-Jährigen lahm.
„Ich hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder voll einsteigen kann”, sagte Nsor, der übermorgen 20 Jahre alt wird, im auf Englisch geführten Gespräch mit der RHEINPFALZ vor dem Kabinentrakt im Fritz-Walter-Stadion. Gerade hatte der 1,88 Meter große Schlaks seinen Kollegen bei deren 1:0-Testspielsieg gegen den FC Augsburg zugeschaut.
Natürlich hätte Nsor, der neben Englisch auch Französisch spricht, nur allzu gerne mitgespielt. Aber noch muss er sich gedulden. Sehr zu seinem Leidwesen hat er genau darin Übung, seit er Mitte Juni vom französischen Zweitliga-Absteiger FC Metz nach Kaiserslautern gekommen ist. Schon beim Trainingsauftakt am 17. Juni musste er seinen neuen Kameraden zuschauen: Bis 30. Juni lief sein Vertrag in Metz, und die Lothringer wollten Nsor keine Gastspielerlaubnis ausstellen, die es ihm ermöglicht hätte, beim FCK früher in den Trainings- und Testspielbetrieb einzusteigen. Der FC Metz hätte das Talent gerne selbst behalten, aber Nsor entschied sich für den Schritt zum deutschen Bundesliga-Absteiger. Der FCK hat den schnellen Stürmer bis 2016 unter Vertrag genommen.
„Die Leute hier sind alle sehr freundlich zu mir”, sagt Nsor dankbar, „alle sprechen Englisch, das macht es für mich einfacher.” Aber auch die deutsche Sprache will Nsor, der vor zwei Jahren aus der ghanaischen Hauptstadt Accra von den Tudu Mighty Jets zum FC Metz gewechselt ist, so schnell wie möglich lernen.
Weil er krankheitsbedingt noch nicht trainieren darf, verbringt Nsor im Moment viel Zeit allein in seiner Lauterer Wohnung. „Ich chatte viel übers Internet mit meinen Freunden in Metz und in Ghana”, sagt der angenehm zurückhaltende 19-Jährige. Seine Familie in Accra besucht er für gewöhnlich zweimal im Jahr: über Weihnachten und in der Sommerpause. Er hofft auf mehr private Kontakte in der neuen Heimat, wenn er wieder mit seinen Kollegen trainieren und spielen kann. „Nach Metz bin ich auch alleine gekommen”, erzählt Nsor, „auch dort hat es ein paar Wochen gedauert, aber dann habe ich viele Freunde gefunden.”
Der junge Ghanaer macht keinen Hehl daraus, dass die erste Zeit in Kaiserslautern für ihn „sehr schwierig” war und ist, weil er zum Zuschauen verdammt ist. Aber er ist fest entschlossen, „das Beste aus meiner Situation zu machen”.
Eine Halbzeit im Test am 5. Juli gegen den SC Idar-Oberstein hat Nsor für seinen neuen Klub bisher absolviert. Dort deutete er über die offensiven Außenbahnen seine läuferischen und spielerischen Qualitäten an. „In Metz habe ich meistens auf den Flügeln gespielt, rechts oder links. Aber auch als zweite Spitze spiele ich sehr gerne”, erzählt Nsor, der im Frühjahr aus dem B-Team des FCM in die Zweitligamannschaft kam und dort auf Anhieb gefiel (sechs Spiele, zwei Tore).
Für die U17 und die U20 Ghanas war Nsor regelmäßig am Ball. Sein großes Fernziel lautet: Für die „Black Stars” stürmen, die A-Nationalelf Ghanas.
Zur Person
Kwame Nsor, geboren am 1. August 1992 in Accra/Ghana; Nationalität: Ghanaer; Größe: 1,88 Meter; Gewicht: 76 Kilogramm; ledig; Vertrag beim FCK bis 2016; 9 U20-Länderspiele für Ghana (3 Tore); bisherige Vereine: FC Metz, Tudu Mighty Jets Accra/Ghana, All Stars FC Wa/Ghana.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau