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Die Münchner scheitern beim 3:2-Sieg auch oft an den beiden guten Lauterer Torhütern Sippel und Hohs
Achtbares Resultat für Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern. Beim 2:3 (1:1) gegen Rekordmeister FC Bayern München zeigte der FCK gestern eine ordentliche Leistung.
FCK-Trainer Franco Foda hielt Wort - und ließ auch gegen den großen FC Bayern kräftig durchwechseln. In der Startelf standen mit dem mutigen Haudrauf Dominique Heintz und Hendrick Zuck zwei Jungprofis. Sie mussten erkennen, dass es im Oberhaus schnell gehen muss. Sonst wird aus Ballbesitz sofort ein Ballverlust. Und daraus wissen die Asse des Rekordmeisters meist mehr Kapital zu schlagen als das der allerdings sehr engagierte Arjen Robben gestern tat. „Auf dem Platz musst du schnell denken und schnell handeln. In den ersten 15 Minuten hatten wir zu viel Respekt”, sagte FCK-Trainer Foda, „danach haben wir phasenweise gut kombiniert.”
Einen frühen Rückstand der Lauterer verhinderte Tobias Sippel. Die Nummer 1 reagierte gegen den frei vor ihm auftauchenden Mario Gomez großartig, klärte mit einer spektakulären Fußabwehr (3.). Auch Robben musste erkennen, dass da ein klasse Mann im Weg stand (11.).
Wie am Samstag beim 1:0 gegen Augsburg ließ Gil Vermouth erahnen, warum ihn Stefan Kuntz vor einem Jahr zum Betzenberg lotste. Großartig Vermouths Pass, der Albert Bunjaku allein Richtung Bayern-Tor stürmen ließ, aber Manuel Neuer wehrte den Ball zur Ecke ab (13.).
Zehn Minuten später führte der Gast: Nach Robbens Eingabe verzog Gomez, der Ball aber landete bei Thomas Müller, der die Situation spaßfrei zum Führungstreffer nutzte. Den egalisierte Florian Dick mit einem Freistoß aus rund 22 Metern, Luiz Gustavo hatte Enis Alushi gefoult.
Glück für den FCK, dass Gomez nach einem leichtfertigen Ballverlust von Ariel Borysiuk nur den Pfosten traf (13.). Glück für den FCK, dass ein elfmeterwürdiges Foul Borysiuks an Robben ungesühnt blieb (38.). Glück für den FCK, dass Toni Kroos nach einem Fehlpass Fortounis' das Ziel verfehlte (63.). Der von Alemannia Aachen gekommene David Hohs bewies mit einer Glanzparade bei Robbens Freistoß (59.) und beim Klären gegen den fleißigen Müller (66.), dass er gutes Format besitzt, auch wenn die Rollenverteilung zunächst klar ist: Tobias Sippel startet als Nummer 1 in die Saison.
Verloren wurde das Spiel wegen zweier schwerer Schnitzer in der Defensive: Das von Bayern-Trainer Jupp Heynckes später sehr gelobte Talent Emre Can nutzte den ersten (68.), Xherdan Shaqiri den zweiten (86.). Für die freundlichere Ergebnisgestaltung sorgte Itay Shechter mit einem klasse Konter (89.). Heute, vier Tage vor dem Start, will der FCK-Coach die Kapitänsfrage klären.
Donnerschlag zum Ende der Vorbereitung
„Thunderstruck” (Donnerschlag) von ACDC schallte gestern Abend durchs Fritz-Walter-Stadion, als der 1. FC Kaiserslautern zum Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Bayern München einmarschierte. Es sollte nicht das einzige Zeichen bleiben, das zeigen sollte, wer Herr im Haus ist. Selten hatten die Fans den Teil im Betze-Lied so inbrünstig gesungen wie gestern, nach dem jede Mannschaft „gern geseh'n” ist „außer Bayern”. Die Gäste aus München durften in weißen Trikots mit neonorangefarbenen Nummern auflaufen, während die Roten Teufel ihr Heimrecht genossen und in Chili auf den Rasen trabten. Beschimpfungen wechselten die Tribünenseiten, und der Betze bebte, als Florian Dick in der 35. Minute zum 1:1 für den FCK ausglich. Für die Fans war es mehr als nur ein Testspiel, das Duell Liga eins gegen zwei. Für sie war es auch eine Gelegenheit, ihrem Team zu zeigen, dass sie mit ihm auch durch die tiefere Liga gehen. 25.873 Zuschauer waren gekommen. Für das Auftaktspiel am Montag gegen Union Berlin sind 25.500 Tickets verkauft, für die Begegnung mit 1860 München 24.000. Und 18.500 Fans haben inzwischen Dauerkarten.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel (46. Hohs) - Dick (71. Orban), Simunek (46. Yahia), Heintz (85. Wooten), Jessen (75. Bugera) - Borysiuk (56. Linsmayer), Alushi (71. Hajri) - Vermouth (61. Fortounis), Zuck (46. Derstroff) - Bunjaku (46. Shechter), Idrissou (46. Micanski)
Bayern München: Neuer - Lahm, van Buyten (46. Boateng), Badstuber (73. Dante), Gustavo - Kroos, Tymoshchuk (59. Can) - Robben (81. Weiser), Müller, Shaqiri (87. Schöpf) - Gomez (59. Mandzukic)
Tore: 0:1 Müller (23.), 1:1 Dick (35.), 1:2 Can (68.), 1:3 Shaqiri (86.), 2:3 Shechter (89.) - Beste Spieler: Dick, Sippel, Hohs - Robben, Can, Müller - Zuschauer: 25.873 - Schiedsrichter: Dingert (Gries).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
Pfälzische Volkszeitung