ZitatAlles anzeigenFCK-Talentschuppen trägt Früchte - Dominique Heintz beweist Profi-Tauglichkeit
Von Horst Konzok
DRESDEN. Acht Punkte von zwölf möglichen hat Zweitligist 1. FC Kaiserslautern eingetütet. Das ist gut, wenn auch beileibe nicht optimal. Die Länderspielpause bietet den Neuzugängen Marc Torrejãn und Alexander Baumjohann die Möglichkeit, Rückstände aufzuarbeiten. Bis zum Heimspiel am 16. September gegen den MSV Duisburg dürfte auch der lädierte Rücken von Jan Simunek wieder mitspielen.
Simuneks Ausfall und die noch fehlende Fitness Torrejóns ließen Dominique Heintz in die Startelf rücken. Der 19-Jährige demonstrierte Kopfball- und Zweikampfstärke, Mut und Entschlossenheit. Hätte er nicht zwei, drei Duelle gegen Dynamo-Torjäger Mickael Poté verloren, eine Gelbe Karte für eine Freistileinlage kassiert und so einen Freistoß an der 16-Meterlinie verschuldet und mit einem Fehlpass an der Mittellinie einen Konter eingeleitet, den der flinke Leon Jessen vereitelte, es wäre eine ganz starke Leistung des Jungen aus Kirrweiler gewesen.
,,Ok., ich habe ihn festgehalten, das musste ich machen, weil er sich bei mir eingehängt hat”, erklärte Heintz, der die 90 Minuten genossen hatte. „30.000 Zuschauer, super Zuschauer, eine super Atmosphäre”, schwärmte der Junioren-Nationalspieler, der nach dem 3:1-Sieg reichlich Glückshormone im Glücksgasstadion verspürte. ,,Es ist in der Saison mein erstes Spiel von Anfang an gewesen.
Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mir das Vertrauen geschenkt hat”, sagte der talentierte junge Mann, dem der zwölf Jahre ältere Kollege Mathias Abel nach dem Warmlaufen fast väterlich den Arm auf die Schultern gelegt hatte. „Insgesamt haben wir doch gut gestanden”, sagte Heintz nach getaner Arbeit. Es war sein dritter Einsatz in Liga zwei, der erste über 90 Minuten. Ein weiterer Beweis seiner Profi-Tauglichkeit erbracht.
,,Im Defensivverbund haben wir stabiler gestanden als zuletzt”, sagte Trainer Franco Foda, der sich über eine junge Alternative freuen darf. Heintz kann es ja auch links in der Abwehrkette, wo Leon Jessen in Dresden allerdings einen merklichen Schritt nach vorn tat. Er verbiss sich in seine Abwehraufgabe, verteidigte resolut, er muss bei seinen Sturmläufen allerdings endlich auch Effektivität erlangen.
Fußball ist Tagesgeschäft. Sagt Franco Foda, der Trainer mit dem Arbeitsauftrag Bundesligaaufstieg. So stand an den ersten beiden Zweitliga-Spieltagen Gil Vermouth in der Startelf, der beim 3:1-Sieg in Dresden nicht mehr zum 18-Mann-Kader zählte. Nun ist Alexander Baumjohann da, der zum kreativen Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen zu werden vermag. Auch bei ihm kann Fußball Spielkunst sein.
Mit Mimoun Azaouagh zählt ein weiterer Kreativkünstler zum Aufgebot. Im Glücksgasstadion fehlte der Pechvogel allerdings wegen einer ärgerlichen Magen-Darm-Geschichte. So hieß es für Denis Linsmayer über Nacht: Zweitliga-Kader statt Regionalligaeinsatz. Und seine ersten zwei Zweitligaminuten erlebte der 20-Jährige auch noch. Wie sagt der Trainer: Fußball ist Tagesgeschäft.
Das Transferfenster in Deutschland ist geschlossen - nicht aber in Israel. So bietet sich für Gil Vermouth doch noch eine letzte Ausfahrtsmöglichkeit angesichts seiner nicht wirklich komfortablen Aussichten auf dem Betzenberg.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau