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Ungeschlagener FCK hat schon 16 Punkte verspielt
Lange Gesichter nach dem Dämpfer im Aufstiegskampf der Zweiten Fußball-Bundesliga: Nach dem Schlusspfiff und Pfiffen der Enttäuschung von den Rängen standen die Roten Teufel am Dienstagabend noch recht lange ratlos um den Mittelkreis herum. 1:1 (1:1) gegen den couragierten Aufsteiger Jahn Regensburg – die zwei verlorenen Punkte will der FCK am Samstag (13 Uhr) beim FC St. Pauli wettmachen.
64:36 Prozent Ballbesitz, 9:3 Ecken, 17:11 Torschussversuche und 37:10 Flanken haben dem FCK ebenso wenig genutzt wie die Tatsache, dass die Lauterer nun auch nach 16 von 17 Spielen noch ungeschlagen sind. Man kann es drehen und wenden wie man will, das nun schon achte Unentschieden, das 1:1 gegen Kellerkind Regensburg, ist zu wenig, wenn man den Anspruch hat, aufzusteigen.Ein Rückschlag im Aufstiegskampf? „Ja, auf jeden Fall“, sagt FCK-Kapitän Albert Bunjaku, der zwar mit seinem achten Saisontreffer den 1:1-Ausgleich (45.+2) nach dem überraschenden 0:1 durch Jahn-Mittelfeldspieler Patrick Haag (14.) erzielte.
Aber Bunjaku, der für den gelbgesperrten Mohamadou Idrissou ins Sturmzentrum rückte, hätte nach feinem Zuspiel des für Chancentod Konstantinos Fortounis eingewechselten Mimoun Azaouagh das 2:1 erzielen müssen (59.). Der Angreifer scheiterte aber am sehr guten Jahn-Ersatztorwart Patrick Wiegers. „Wir haben gegen einen Gegner, gegen den wir unbedingt gewinnen wollten, 1:1 gespielt“, sagt Bunjaku, „das passiert im Fußball, auch wenn uns das Gegentor nicht passieren darf, als Regensburg ganz einfach an zwei Leuten vorbei durch die Mitte gespielt hat. Auf diesem tiefen Boden dann immer anzurennen, ist nicht einfach. Am Schluss hat uns dann auch ein bisschen die Kraft gefehlt.“
Zeit zum Durchatmen haben die Lauterer, die nach den jüngsten Partien zu oft mit mangelnder Effizienz im Torabschluss hadern mussten, aber in der englischen Woche kaum: Am Samstag geht’s zum Hinrundenabschluss ins ausverkaufte Stadion am Hamburger Millerntor. „Das wird ein gutes Spiel, das wird eine tolle Atmosphäre“, meint Bunjaku, „wir wollen uns dort unbedingt die verlorenen Punkte zurückholen.“
In der Partie in St. Pauli ist Angreifer Mo Idrissou wieder dabei, dafür fehlt nun Rechtsverteidiger Florian Dick nach seiner fünften Gelben Karte.
„Das Unentschieden gegen Regensburg war sehr ärgerlich, jetzt müssen wir in St. Pauli auf Sieg spielen“, sagt FCK-Torwart Tobias Sippel, der am Dienstag mit zwei tollen Paraden das mögliche 0:2 verhinderte. Der 24-Jährige, ein großer Fan der FCK-Fans, hat den sonst üblichen Anfangsschub von den Rängen vermisst – die Anhänger hatten aus Protest gegen den aus Sicherheitsgründen angedrohten Strafenkatalog der Deutschen Fußball-Liga bis hin zum Wegfall der Stehplätze geschwiegen. Zwölf Minuten und zwölf Sekunden als Hinweis auf die entscheidende Versammlung am 12.12. – gespenstische Stille im Stadion. Vielleicht kam der FCK auch deshalb gar nicht richtig ins Spiel.
„Wir haben die Aggressivität und den Biss, die uns zuletzt ausgezeichnet haben, vermissen lassen“, sagte FCK-Trainer Franco Foda zerknirscht und „riesig enttäuscht“. Regisseur Alexander Baumjohann betonte: „Wir haben schon gegen Cottbus nicht gut gespielt, aber wenigstens die drei Punkte mitgenommen. Jetzt ist es anders gelaufen, auch weil der Gegner gut verteidigt hat. Dass wir in der zweiten Halbzeit kaum Torchancen hatten, lag auch daran, dass die Regensburger sehr gute Defensivarbeit geleistet haben.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau