ZitatAlles anzeigen„Der 1. FC Kaiserslautern ist seit mehr als drei Jahren erstmals nicht mehr bilanziell überschuldet.“ Diese Aussage traf FCK-Vorstandsmitglied Fritz Grünewalt gestern Abend bei der Jahreshauptversammlung. Das Geschäftsjahr 2011/12 wurde bei einem Umsatz von rund 50 Millionen mit einem Überschuss von rund 3,2 Millionen Euro abgeschlossen. Das positive Eigenkapital beläuft sich auf 81.000 Euro.
Erstmals sei der Finanzbericht positiver als der Sportbericht, sagte Vereinschef Stefan Kuntz beim Blick zurück auf den Abstieg aus der Bundesliga, allerdings in der Vorfreude und Hoffnung „auf eine Aufstiegsfeier im Mai“. Die Fehler, „unsere und meine“, seien bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 9. Mai aufgearbeitet worden.Kuntz erklärte, mit der Zäsur im Kader und der schnellen Trennung von Kurz-Nachfolger Krassimir Balakov auf den Abstieg reagiert zu haben. Der Vereinschef lobte den neuen Cheftrainer Franco Foda als erfahrenen Coach, der mit seiner Ausstrahlung die neue Mannschaft mitgerissen und für Aufbruchstimmung gesorgt habe.
Die Integration der vielen Eigengewächse falle in der Zweiten Liga leichter als dies in der Ersten gewesen wäre, sagte Kuntz. Die Leistungen des 19 Jahre alten Dominique Heintz nannte Kuntz sensationell. Die Jungs aus dem Talentschuppen zeigten, dass die Arbeit des Nachwuchsleistungszentrums und seines Leiters Frank Lelle nicht so schlecht sei, wie dies oft dargestellt worden sei. Lelle habe dies mit der Aussage, „es war nicht so schlecht wie es gemacht wurde, und ist jetzt nicht so gut wie man es macht“, auf den Punkt gebracht. Kuntz sieht den Bereich Scouting durch Ex-Profi Uwe Fuchs und Stefan Kling ganz wesentlich gestärkt.
Die beiden Jahre in der Ersten Liga nutzte der Verein zur Gesundung, sagte Fritz Grünewalt. ,,Ein sehr gesundes Verhältnis zwischen der Steigerung der Erlöse und der Kosten“, bilanzierte der Finanzchef. Der Verein habe seine Ziele – Eigenkapital zu schaffen, frei von Bankschulden zu sein – erreicht. „Wir sehen die große Chance, Substanz zu schaffen“, sagte Grünewalt. Die Vereinsführung unterstrich mit Stolz, dass der FCK die Lizenz für die Zweite Liga ohne Auflagen bekommen habe.
Die „solide Finanzplanung“ geht im laufenden Geschäftsjahr allerdings von einem Zweitliga-bedingten Minus aus, was in geringeren TV-Geldern und geringeren Erlösen aus dem Ticketverkauf sowie im Besucherrückgang begründet sei. In der Bundesliga hatte der FCK 42.000 Zuschauer im Schnitt, derzeit liegt der Besucherschnitt bei 30.584, sagte Kuntz. Fakt, so Grünewalt, seien die leistungsbezogenen Verträge der Profis und des Vorstands. Hohes Lob erfuhren die Mitarbeiter des Vereins für ihr hohes Engagement.
Fritz Grünewalt, den Kuntz als Glücksgriff für den Verein lobte, erklärte, dass der FCK das Nachwuchsleistungszentrum auf dem Fröhnerhof umbauen, ausbauen und modernisieren möchte. Universitäts-Professor Gerhard Steinebach, Mitglied des Aufsichtsrates, hat für das Projekt Planungsvorarbeit geleistet. Die angedachte Fananleihe werde erst thematisiert, wenn die Finanzierung stehe.
„Wir haben einen Vorstand, um den uns viele andere Vereine beneiden“, sagte Dieter Rombach, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, mit Blick auf Kuntz und Grünewalt.
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