ZitatAlles anzeigenHertha BSC nach einem 1:0-Sieg über den 1. FC Kaiserslautern Zweitliga-Tabellenführer – Rote Karte für Baumjohann
Hertha BSC ist neuer Spitzenreiter der Zweiten Liga: Gestern Abend gewannen die Berliner das Spitzenspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern 1:0 (0:0). Das „goldene“ Tor schoss Oldtimer Peer Kluge (68.). FCK-Ass Alexander Baumjohann sah nach 33 Minuten Rot, was die ohnehin matte und wirkungslose Lauterer Offensive weiter schwächte.
FCK-Trainer Franco Foda zeigte sich couragiert in der Höhle der Berliner Bären. Zwei echte Spitzen – Albert Bunjaku und Erwin Hoffer – liefen im Olympiastadion auf, dahinter eine vom Naturell her offensiv ausgerichtete Dreierkette mit Kostas Fortounis, dem Ex-Herthaner Benjamin Köhler und Alexander Baumjohann.
Nur gebracht hat’s nichts, weil Fortounis schwach war, Köhler blass blieb und der gut gestartete Baumjohann früh Rot sah.Markus Karl übernahm die Rolle des Bindeglieds zwischen Mittelfeld und Abwehrkette, begann aber sehr fehlerhaft.
Das war nicht sein Tag. Heimkehrer „Jimmy“ Hoffer stand erstmals in der Startelf, übernahm die Vertretung des gesperrten Mo Idrissou. Nach 33 Minuten aber war der Trainers Taktik durchkreuzt – Alexander Baumjohann sah Rot, als er mit gestrecktem Bein das Schienbein seines Widersachers Peter Pekarik malträtierte.
„Wenn er Baumjohann Rot gibt, dann muss er vorher Pekarik nach seinem Foul an Baumjohann auch Rot geben, das war schlimmer als das von Baumjohann“, sagte FCK-Trainer Franco Foda.
Der FCK war – allein schon ob der Erfahrung aus dem 1:1 aus dem Hinspiel – vor Scharfschütze Ronny gewarnt. Nach 20 Sekunden legte ihn Karl, den Freistoß aus mehr als 30 Metern feuerte Ronny ab, Tobias Sippel entschloss sich zur Faustabwehr. Hertha war – im Gegensatz zum FCK – sofort im Spiel, Adrian Ramos zog an Marc Torrejón vorbei, der Berliner Stoßstürmer legte Nico Schulz den Ball in den Lauf, Sippel stürmte aus seinem Tor, holte den Berliner von den Beinen – Elfmeter nach zwei Minuten: Ronny tritt an, aber Sippel erahnt das richtige Eck und pariert toll zur Ecke.
Die Sortierungsphase des FCK dauerte einige Minuten. Das Offensivspiel der Roten Teufel kam trotz aller Bemühungen und einiger Dribblings Baumjohanns nicht auf Touren. Erst in der 29. Minute kam der FCK zu seiner ersten und vorletzten Chance, als Hoffer vor Torwart Kraft auftauchte, der mit Fußabwehr klärte.
Vier Minuten später dann der Schock für die Männer in rot: Baumjohann sah die Rote Karte. Herthas Trainer Jos Luhukay reagierte auf die Dezimierung der Lauterer und brachte nach der Pause den von seinem Kreuzbandriss genesenen Pierre-Michel Lasogga als zweite Spitze. Der junge Stürmer war die Berliner Trumpfkarte! Beim FCK kam Ariel Borysiuk als zusätzliches Sicherheitsventil für Köhler.
Der FCK verstand es, nach der stürmischen Auftaktphase die Berliner zunächst vom Tor des guten Sippel weg zu verteidigen. Der parierte Ronnys Distanzschuss gut (50.), die Entlastungsangriffe aber blieben ohne Wirkung.
Nach 62 Minuten wählte Jos Luhukay die totale Offensive: Der beim FCK im Vorjahr gescheiterte Sandro Wagner kam für Innenverteidiger Brooks, rückte zum brandgefährlichen Lasogga in vorderste Front, Ramos kam über rechts.
Getroffen hat aber Peer Kluge, der nach der taktischen Erneuerung aus dem Mittelfeld in die Deckung versetzt wurde: Nach Lasogga-Pass stieb Kluge an Florian Dick vorbei und traf ins kurze Eck (68.).
So spielten sie
Hertha BSC: Kraft - Pekarik (46. Lasogga), Lustenberger, Brooks (62. Wagner), Holland - Kluge, Niemeyer - Ndjeng, Ronny (79. Kobiashvili), Schulz - Ramos
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl (84. Azaouagh) - Fortounis (78. Derstroff), Köhler (46. Borysiuk), Baumjohann - Bunjaku, Hoffer
Tor: 1:0 Kluge (68.) - Gelbe Karten: Schulz (2), Pekarik - Sippel (2), Löwe - Rote Karte: Baumjohann (33.) - Beste Spieler: Schulz, Ramos, Lasogga - Sippel, Löwe - Zuschauer: 37.347 - Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau