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ARTISTISCH - Karim Matmour (links) scheitert mit seinem Kunstschuss.
Der 1. FC Kaiserslautern feiert einen 1:0 (0:0)-Erfolg in Paderborn. Neuzugang Simon Zoller schießt in seinem ersten Pflichtspiel für die Roten Teufel das erste Tor. Trainer Franco Foda spricht von einem verdienten Erfolg.
„Auswärtssieg“ fordern die FCK-Fans in der roten Ecke der Benteler Arena in Paderborn, müssen zittern, sehen ihre Roten Teufel das Spiel machen, feiern das 1:0, zittern wieder und nehmen schließlich drei Punkte mit vom ersten Saisonspiel des 1. FC Kaiserslautern in Liga zwei.
Am Ende gab es Komplimente vom gegnerischen Trainer. „Wir haben gegen eine engagierte Mannschaft gespielt, die das schon am ersten Spieltag umgesetzt hat, was sie sich vorgenommen hat“, sagte André Breitenreiter, als er Franco Foda zum Sieg gratulierte. Der FCK-Coach war ebenfalls zufrieden. Auch wenn er gerne nach dem 1:0 noch ein 2:0 oder 3:0 gesehen hätte.
Doch zunächst fiel gar kein Tor. 0:0 stand es zur Halbzeitpause, und damit konnten beide Teams erst mal zufrieden sein. Der FCK, weil Paderborn anfangs die besseren Chancen hatte, und Paderborn, weil die Roten Teufel dann das Spiel kontrollierten.
Kaiserslautern durfte Torwart Tobias Sippel dankbar sein, der mehrmals glänzend reagiert hatte. Mahir Saglik war brandgefährlich. In der 14. Minute, als Simon Zoller den Ball verlor, machte sich die Zehn von Paderborn auf den Weg Richtung Tor, Alexander Ring störte, der Ball flog ins Aus. Zwei Minuten später landete die Kugel nach einem Abschlag von SC-Torwart Lukas Kruse bei Saglik, der legte auf für Rick ten Voorde, und Sippel konnte zur Ecke klären. Weitere zwei Minuten später zog Saglik aus 25 Metern ab, Sippel war wieder mit der Hand dran. Ten Voorde versuchte kurz darauf einen Lupfer, doch Sippel ging zu Boden und hatte den Ball.
Ab da lief es besser für den FCK. Er hatte das Spiel im Griff. Jan Simunek passte hinten auf, Florian Dick, der die Kapitänsbinde trug, hatte rechts die Übersicht, stand oft frei, bezog Karim Matmour mit ein, wusste, wo die Flanken hinmüssen, auch wenn siedas eine oder andere Mal nicht ankamen. Über links lief es nicht ganz so gut. Da rannten Marcel Gaus und Chris Löwe schon mal nebeneinander her, statt zu überlaufen.
Doch es gab ja noch die Kreativabteilung. Und in der arbeitet neuerdings Alexander Ring. Er wirbelt, dribbelt, hat einen großen Radius, bietet sich vorn an, hilft in der Abwehr, schnappt sich den Ball, läuft durch und zieht schon mal frech ab.
Das Tor machte aber ein anderer. Es fiel aus dem Nichts, und der Schiedsrichter musste erstmal mit seinen Assistenten klären, ob der Treffer zählte. Abseits, reklamierten die Paderborner. Der Ball war bei Zoller gelandet. „Ich denke, dass er vom Verteidiger kam“, sagte der Torschütze. Zoller hatte eine Kopfballvorlage ins lange Eck verwandelt. Der Gegner wollte Idrissou als Vorlagengeber gesehen haben. Idrissou: „Es war kein Abseits, es war ein Tor. Tor ist Tor“, sagte der nach dem Spiel.
Er war froh, dass der FCK die Schlussoffensive der Paderborner ohne Gegentreffer überstanden hatte und versuchte es locker zu nehmen, dass die Bälle, die der FCK Richtung Kasten schickte, überall landeten, nur nicht drin. Die Flanke von Matmour, die von Idrissous Oberschenkel ins Aus sprang (78.), der Schuss vom Kameruner Stürmer, der den Torwart traf (82.), die Kugel von Olivier Occéan, die am Keeper abprallte und an die Idrissou nicht mehr rankam (84.) und der Kopfball übers Tor (85.).
Auf der Gegenseite zog Daniel Brückner (88.) ab, Sippel hielt, dann Saglik, dann legte Jens Wemmer die Kugel durch die Abwehr, Sippel hielt.
„Auf geht’s Lautern, kämpfen und siegen“, singen die Fans in der roten Ecke. Kurz darauf jubeln sie: der Schlusspfiff. Franco Foda läuft Richtung Fans, lässt sich feiern. Die Mannschaft wandert in die Kurve und wird mit einer La Ola belohnt.
Notenspiegel:
SC Paderborn: Kruse - Wemmer, Amedick, Hünemeier, Bertels - Kachunga, Vrancic (76. Zeitz), Brückner, Demme (80. Vucinovic) - Saglik, ten Voorde (67. Sané)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Orban, Löwe - Matmour, Karl, Ring (71. Borysiuk), Gaus (90. + 3 Wooten) - Zoller (71. Occéan), Idrissou
Tor: 0:1 Zoller (68.) - Gelbe Karten: Bertels, Wemmer, Zeitz - Karl, Gaus
Beste Spieler: Saglik, Hünemeier - Ring, Sippel - Zuschauer: 10.022 - Schiedsrichter: Dankert (Rostock).
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DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau