ZitatAlles anzeigenTrainer Runjaic holt Occéan aus dem Tief – Löwe schwärmt von Torrejón
Meteorologisch betrachtet, hält das Hoch Kosta an. Nach dem Stimmungstief Franco ist der Anschluss des 1. FC Kaiserslautern an die Sonnenplätze der Zweiten Fußball-Bundesliga wieder hergestellt: Mit dem 3:0 (2:0) bei Arminia Bielefeld landete der FCK seinen zweiten Auswärtssieg der Saison.
„Wir sind super glücklich“, sagte Trainer Kosta Runjaic, dem es mit seiner Weise, Fußball zu lehren und zu erklären, mit seiner offenen Art, seiner Einstellung und seinem Stil gelungen ist, einen Stimmungsumschwung in der Mannschaft, rund um die Mannschaft und in Fankreisen herzustellen.
Aus dem Tief geholt hat der Nachfolger Franco Fodas Olivier Occéan. Nach dem Frustjahr bei Eintracht Frankfurt kam der Kanadier ohne Form und Selbstvertrauen in Kaiserslautern an. Die Wartebank – alles andere als eine Sonnenbank für das sensible Gemüt. Geholt wurde er auch, weil immer wieder über den Abschied von Mo Idrissou gemunkelt wurde. Nun spielen beide. Und treffen.
Im Pokal gegen Hertha BSC bejubelte Occéan sein erstes ganz wichtiges Tor im FCK-Dress; das 5:0 und das 6:0 in der ersten Runde beim 7:0-Sieg bei der Neckarsulmer Sport-Union waren kosmetischer Natur.
Am Freitag erlebte der 31-Jährige seinen ganz persönlichen „Alm-Auftrieb“: Nach Idrissous Pfostentreffer sorgte Occéan für das Führungstor (9.). Und Fußball spielen kann er auch. Klasse, wie Occéan mit der Hacke den pfeilschnellen Marcel Gaus in den Strafraum schickte. Dessen Traumpass nach innen veredelte Idrissou (45.).
Für sein großes Arbeitspensum in Offensive und Defensive wurde Idrissou belohnt. Den von Torwart Platins an Karim Matmour verursachten Elfmeter nutzte der Lauterer Torjäger zu seinem siebten Saisontreffer (79.).
Dass der FCK im dritten Punktspiel unter der Regie von Kosta Runjaic zu null spielte, war auch ein Verdienst Idrissous. Er war mit Occéan erster Verteidiger des Zu-null und bei den Standards der Arminia stets vor dem eigenen Tor tätig. Tragisch: die Gesichts-Schädelfraktur, die Arminias Torjäger Fabian Klos erlitt, der beim Kopfballduell mit der Stirn auf den Hinterkopf Idrissous knallte.
Die Lauterer wünschten Klos sofort gute Besserung, Trainer Runjaic gab dem Stürmer noch auf der Trage Streicheleinheiten mit auf seinen schweren Weg.
„Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt, da hat jeder der Beteiligten seine Qualitäten gezeigt“, attestierte FCK-Coach Runjaic, der mit dem zum Kapitän beförderten Marc Torrejón einen Spieler mit Erstliga-Niveau in der Abwehrzentrale sah.
Der Spanier ließ auch Chris Löwe schwärmen. „Man kann gar nicht genug betonen, wie viel Stabilität und Ruhe uns Marc bringt“, sagte Torrejóns Viererketten-Kollege, „er kam nach vier Monaten Verletzungspause zurück, hat direkt eine englische Woche durchgespielt, und das auf sehr hohem Niveau – Wahnsinn!“
Torrejóns ebenfalls starker Innenverteidiger-Kollege Jan Simunek hob die Defensivleistung des gesamten Teams hervor, die positive Wirkung des frühen Attackierens und Runjaics kommunikative Art: „Er spricht sehr viel mit uns. Mir tut das sehr gut. Er gibt uns allen Selbstvertrauen.“
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung