ZitatAlles anzeigenIlia Gruev ist als Co-Trainer vom MSV Duisburg zum FCK zurückgekehrt – Ein guter Geist
Von Horst Konzok
Ilia Gruev ist wieder da. Wie beim MSV Duisburg in der letzten Saison ist er nun beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern Co-Trainer von Kosta Runjaic – und irgendwie auch nach Hause gekommen. Der Bulgare war vom 22. März bis 17. Mai 2012 als Assistent seines Landsmanns Krassimir Balakov beim FCK, musste aber nach dem Abstieg mit dem Cheftrainer gehen.
Aber Gruev hatte sich schon damals – angefangen bei Vereinschef Stefan Kuntz bis hin zur Mannschaft und vielen Mitarbeitern – großer Beliebtheit erfreut. Er gilt als beherzter Fachmann, als Spiele- und Spielerversteher. „Ich kenne ja viele. Das Trainerteam sowieso: Kosta, Gerry Ehrmann, Olli Schäfer. Mit ihm hatte ich ja immer Kontakt. Zwölf Spieler von damals sind noch da“, sagt Gruev, der Ende des Monats 44 Jahre alt wird.
Nach seinem Abschied aus der Pfalz war er zunächst ohne Job. Dann löste Kosta Runjaic beim MSV Duisburg, der nach vier Spielen ohne Punkt am Tabellenende der Zweiten Liga stand, Oliver Reck ab. „Ich brauche jemand“, sagte Runjaic – und MSV-Sportdirektor Ivo Grlic wusste einen, der bei den „Zebras“ seit seinen Spielerzeiten Kultstatus besitzt: Ilia Gruev.
Bei einer Tasse Kaffee lernten sich Runjaic und Gruev kennen – und besiegelten die Zusammenarbeit. Sie stellten beide schnell fest: das passt.
„Ich kannte Duisburg, den Verein, das Umfeld – und wir hatten Erfolg“, bilanziert Gruev. Die „Zebras“ schafften den Klassenerhalt, waren die viertbeste Mannschaft der Rückrunde. Alles schien bestens „Wir hatten Pläne“, erinnert der Bulgare. Die Mannschaft funktionierte, die Mannschaft lebte – und potenzielle Verstärkungen waren an des Trainers Angel.
Dann der Hammer: der Lizenzentzug. „Ich hatte zwei, drei Angebote aus der Zweiten Liga, gute Vereine. Ich hatte abgesagt, wollte in Duisburg bleiben, weiter mit Kosta arbeiten“, sagt Gruev beim Blick zurück.
Die Hiobsbotschaft ereilte ihn in Bulgarien. Ein Tiefschlag für den verheirateten Vater zweier Kinder. Als nichts klar war, nicht mal die Drittliga-Lizenz, nahm Runjaic Abschied. Gruev blieb dann doch als Assistent von Karsten Baumann – mit der Zusicherung, aussteigen zu dürfen, wenn er eine interessante Offerte aus der Ersten oder Zweiten Liga bekäme.
Die kam – als Runjaic Trainer in Lautern wurde. „Die Vereine haben sich geeinigt“, sagt Ilia Gruev, der den MSV stets als den „Verein meines Herzens“ empfand. Aber er ist Profi!
Beim FCK fühlt er sich auf Anhieb pudelwohl. Die Perspektive ist anders als damals, als er mit Balakov kam. Da war der FCK fast abgestiegen. Nichts ging mehr. „Kaiserslautern hat jetzt eine Top-Mannschaft der Zweiten Liga“, attestiert der Co-Trainer, der seit dem Pokalspiel gegen Hertha BSC wieder zum Lauterer Trainerteam gehört. „Der Start war traumhaft. Es heißt, weitermachen. Wenn wir diese Stimmung hochhalten können “
Kosta Runjaic ist froh, Gruev wieder an seiner Seite zu wissen. „Er hat ein Gefühl für die Spieler, für junge und ältere. Und er ist sehr fleißig“, schwärmt Cheftrainer Runjaic von seinem Co-Trainer. Dessen Familie bleibt weiter in Erfurt. „Meine Tochter macht in zwei Jahren Abitur“, erklärt Gruev, dessen 13 Jahre alter Sohn das Sportgymnasium besucht und bei Rot-Weiß Erfurt spielt. „Ein guter Kicker!“ Aus den Worten sprechen Vaterstolz und Fachwissen.
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FCK gewinnt 3:0 gegen FC Metz.
Das in Forbach wegen Sicherheitsbedenken der französischen Polizei abgesetzte Testspiel zwischen dem FC Metz und dem Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern fand nichtöffentlich gestern Abend auf einem Nebenplatz des Fritz-Walter-Stadions in Kaiserslautern statt. Der FCK gewann die niveauvolle, mit englischer Härte geführte Partie gegen den französischen Zweitliga-Aufsteiger 3:0 (1:0).
Kosta Fortounis mit einem von Inez an Simon Zoller verursachten Foul-Elfmeter (39.), Zoller nach Matmour-Vorarbeit (82.) und Markus Karl mit tollem Dribbling nach Jan Zimmers klasse Flankenlauf (88.) machten den hoch verdienten Sieg der Roten Teufel perfekt.
„Ein guter Test“, lobte FCK-Coach Kosta Runjaic seine engagierte und sehr ehrgeizige Truppe. Pech: Zoller traf die Latte (25.), der überaus begabte U19-Spieler Manfred Osei-Kwadwo den Pfosten (64.).
Sehr gut mitspielend gefiel Torwart David Hohs. Herausragend agierte der eingewechselte FCK-Kapitän Marc Torrejón, gut unterwegs waren der junge Angreifer Zoller und der spielintelligente Fortounis.
1. FC Kaiserslautern: Hohs - Dick (46. Zellner), Simunek (46. Torrejón), Orban, Gaus (46. Zimmer) - Fortounis (60. Matmour), Alushi (60. Karl), Borysiuk (60. Osei-Kwadwo), Drazan (46. Jenssen) - Wooten (46. Occéan), Zoller.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau