....die bevorstehende Pleite war natürlich teilweise der Kirch Pleite und dem Stadionausbau geschuldet.
Der damals zur Sanierung gerufene Jaggi brachte auf Grund von Spielerakten mit sonderbaren Vertragskonstruktionen ( und die waren damals in der Liga üblich und wurden in Einzelfällen wie bei Yeboah auch nachgewiesen ) die Aktion ins Rollen. Er beauftragte die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) mit weiteren Nachforschungen. Die Bilanzexperten präsentierten Jäggi im Dezember 2002 ein 49 Seiten Gutachten. Obwohl die Erkenntnisse eher vage waren, reichte Jäggi die Unterlagen umgehend an die Finanzbehörden weiter. Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung begannen zu ermitteln. Kurz darauf gingen in der Geschäftsstelle drei Haftungsbescheide des Finanzamts in Höhe von insgesamt 12,9 Millionen Euro ein. Es wurde sich auf 8,95 Mil mit dem Finanzamt geeinigt.
Jäggi verteidigt seine Strategie des reinen Tischs. Er habe "keine anderen Möglichkeiten gehabt", um den Verein zu retten. Eine Selbstanzeige beim Finanzamt im Dezember 2002 sei nötig gewesen, weil die Wirtschaftsprüfer den Jahresabschluss ansonsten nicht testiert hätten. Die 8,95-Millionen-Verständigung mit dem Finanzamt sei "lebensnotwendig" gewesen, um bei der Sanierung Planungssicherheit zu haben und um sich vor möglichen weiteren Forderungen der Steuerbehörden zu schützen. Auch um den Verkauf des Stadions an die Stadt Kaiserslautern sei man auf Grund der Verbindlichkeiten aus Altlasten und Steuerschuld in Höhe von 27 Millionen Euro nicht umhingekommen.
Friedrich, Herzog und Wieschemann hatten im Zeitraum von Juli 1999 bis Juli 2002 Sonderzahlungen für die damaligen FCK-Bundesligaspieler Jeff Strasser, Lincoln, Taribo West und Nedad Bjelica zwischen 350.000 Mark und 760.000 Euro verantwortet, die über Scheinfirmen steuerfrei an die Profis flossen und nicht die entsprechende Lohnsteuer abgeführt. Allein Jürgen Friedrich war eine Steuerverkürzung in Höhe von 1,1 Millionen Euro nachgewiesen worden.
Wenn wir mal die Summen der sogenannten Steuerverkürzung betrachten, dürften diese Summen nicht ausgereicht haben um den FCK in den Ruin zu treiben. Damals hätte man nicht mal einen Spieler für den Preis bekommen.
Die ganze Geschicht um Friedrich Jäggi und Co bleibt weiterhin höchst mysteriös zumal einige Praktiken in der Liga als gängig bezeichnet werden konnten.
ich persönlich glaube dass der Stadionausbau weitaus mehr an der damaligen Pleite Schuld trägt als die Steuerhinterziehungen von Friedrich und Co. Sie waren das I Tüpfelchen einer grössenwahnsinnigen Finanzpolitik.