ZitatAlles anzeigenArminia Bielefeld heute FCK-Gast – Matmour wieder fit – Ring und Alushi auf dem Sprung
„Nur ein Dreier bringt uns wirklich weiter!“ Trainer Kosta Runjaic sagt’s vor dem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern heute (17.30 Uhr) am 27. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen Arminia Bielefeld.
Arminia ist Tabellenvorletzter, hat erhebliche Personalsorgen und kämpft ums sportliche Überleben. Es ist an Trainer Norbert Meier, seine Rumpftruppe nach der folgenschweren 1:3-Heimschlappe gegen Cottbus auch moralisch wieder aufzubauen.
„Es gibt keinen einfachen Gegner, es gibt keine einfachen Spiele“, äußert Kosta Runjaic. Der FCK-Coach muss in der Offensive puzzeln, da Mo Idrissou heute gesperrt fehlt. Nach dem Abschlusstraining gestern Abend zeigte der Daumen von Karim Matmour nach oben. Der umtriebige Mann vom rechten Flügel hatte eine fast perfekte Einheit abgeliefert, zwei tolle Tore im Trainingsspiel geschossen, signalisiert, dass er nach auskurierter Oberschenkelblessur spielen kann und will.
„Karim ist wieder dabei“, sagt sein Trainer, der aber offen ließ, ob der Mann mir der Nummer 16 auch starten wird. „Vielleicht beginnen wir auch wie in München, nur mit Alexander Ring für Mo Idrissou“, sagt der Coach, der Biss und Laufstärke des Finnen schätzt. „Wir sind körperlich und mental gut aufgestellt. Es ist ein Spiel, das sehr viel Kraft kosten wird“, glaubt Kosta Runjaic.
Eine Option in der Mittelfeldzentrale ist Enis Alushi. Er kann seine Kreativität einbringen, er kann den öffnenden Pass liefern, er kann es auch aus der Distanz. Da Ruben Jenssen, der Kilometerfresser, etwas kränkelte, ist Alushis Einsatz nicht unwahrscheinlich. „Gegen so einen Gegner braucht man sehr viel Geduld! Wichtig ist, dass wir nicht hektisch werden, auch wenn wir länger ohne Tor bleiben sollten, müssen wir die Ruhe bewahren“, sagt Alushi.
Während seine Bielefelder Mannschaftskameraden gestern im Bus die gut 500 Kilometer Richtung Kaiserslautern rollten, hatte Manuel Hornig, chauffiert von seiner Frau, gut 600 Kilometer vor sich: Aus Bad Griesbach, wo der Arminia-Kapitän nach einem Kreuzbandriss einen zweiten Eingriff erdulden musste, ging’s zurück nach Bielefeld. „Ich muss Geduld haben. Aber ich bin sicher: Ich werde wieder kommen“, sagt der 31-jährige Südpfälzer im RHEINPFALZ-Gespräch. Seine Frau und der siebeneinhalb Monate alte Emil waren mit ihm zur OP gereist. Die Familie, Balsam auf die wunde Seele des Blondschopfs.
„Kurz nachdem es passiert ist, dachte ich schon: Ich werde in Kaiserslautern nicht dabei sein können“, erzählt der Abwehrspieler, der die schlimme Verletzung im Spiel beim SV Sandhausen erlitten hat. „Ich wollte unbedingt noch einmal auf dem Betzenberg spielen, das war und ist mein Herzenswunsch“, sagt Hornig, der beim Lauterer Aufstieg 2010 noch dabei war, dann den Wechsel nahe gelegt bekam. Über Koblenz ging’s nach Bielefeld.
„Wir sind besser als der Tabellenplatz“, beteuert Hornig angesichts des drohenden Abstiegs. Nach dem 1:3 gegen Schlusslicht Cottbus geht’s für Arminia wohl nur noch um den Relegationsplatz. Hornig, der Kapitän, kann nur moralischen Beistand leisten. Er muss von einem halben Jahr Pause ausgehen.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Orban, Torrejón, Löwe - Gaus, Karl, Alushi, Ring - Zoller, Lakic – Ersatz: Müller, Heintz, Matmour, Jenssen, Fortounis, Occéan, Dorow
Es fehlen: Bunjaku (Faserriss im Adduktorenbereich), Idrissou (Gelb-Sperre), Riedel (Trainingsrückstand), Zellner (Kreuzbandriss)
Arminia Bielefeld: Platins - Appiah, Burmeister, Salger, Feick - Schütze, Riese - Sahar, Schönfeld, Lorenz - Klos – Es fehlen: Fießer (Gelb-Rot-Sperre), Hornig (Kreuzbandriss), Hübener (Oberschenkelverhärtung), Petersch, Riemer (Reha)
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)
Hinrunde: 3:0.
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BETZE-GEFLÜSTER - Streicheleinheiten vom Boss
Ein Ärgernis kommt selten allein: Wenn der 1. FC Kaiserslautern um Zweitligapunkte spielt, dann ist 17.30 Uhr ein ganz, ganz schlechter Termin. So ist’s heute Abend, wenn Arminia Bielefeld auf den Betze kommt. Nur 22.000 Zuschauer werden erwartet. Minusrekord!
Ins schiefe Bild passt, dass die zweite Mannschaft der Roten Teufel heute um 19 Uhr bei Wormatia Worms um Regionalligapunkte spielen muss. Was soll denn das? Die Terminmacher kommen da immer gerne mit Argumenten wie Sicherheitsspiel, Risikospiel. Aber Worms gegen Lautern II… Die Jungs aus der Zweiten würden sicher gerne bei der Ersten zuschauen! Das können sie am 16. April – vor dem Fernseher. Die Zweite muss an diesem Mittwoch um 17 Uhr gegen den SV Waldhof ran, um 20.30 Uhr wird in der Münchner Allianz-Arena das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen den Bayern und dem FCK angepfiffen.
Heute Abend heißt es für den FCK, mit einem Sieg gegen den Tabellenvorletzten die Aufstiegshoffnung wachzuhalten, nach dem wichtigen Sieg bei 1860 München unbedingt nachzulegen. „Schön zu sehen, dass der Trainer mutige Entscheidungen getroffen hat, die die Mannschaft mit Überzeugung umgesetzt hat“, rühmt FCK-Vereinschef Stefan Kuntz das Aufstellungspuzzle mit Linksfuß Marcel Gaus auf rechts und Stürmer Mo Idrissou auf links. „Wie Gaus das angenommen und gemacht hat, das spricht auch für seine Qualität“, lobt Kuntz den Schützen des goldenen Tores. „Der Trainer hat mir Mut gemacht. Es hilft, wenn man das Vertrauen spürt“, sagt Gaus.
Den via TV verkündeten Abschied von Mo Idrissou zum Saisonende hat Kuntz vernommen und wortlos akzeptiert. Zufrieden war er mit der Leistung des 34-Jährigen. „Mo will zur WM und sich für einen neuen Verein empfehlen, da mache ich mir um seinen Einsatz keine Gedanken“, sagt der Boss. Heute Abend muss der Nationalspieler aus Kamerun aber gesperrt ersetzt werden. Als der 18-Mann-Kader gestern Abend nach dem Abschlusstraining ins Mannschaftshotel fuhr, war der in München verletzt pausierende Karim Matmour wieder dabei. Nach seiner verbüßten Gelb-Sperre ist auch Alexander Ring heute Abend eine Option für die Startelf.
„Eine perfekte Torhüterleistung wie die von Tobi Sippel gibt natürlich Selbstvertrauen“, sagt Stefan Kuntz im Rückblick auf den 1:0-Sieg bei den „Löwen“, den der 26 Jahre alt gewordene Torhüter mit einigen Glanzparaden festgehalten hatte. „Egal, was rund um Arminia Bielefeld geschieht, nach den 90 Minuten müssen wir vom Platz gehen und die drei Punkte haben“, fordert der Boss von der Mannschaft.
„Es ist wie in der Hinrunde. Da hat Lautern nach einem Tief auch gegen Köln gepunktet und gegen 1860 gewonnen, ehe es gegen uns ging...“, orakelt Manuel Hornig, der Bielefelder Kapitän. Der Ex-Lauterer hat einen Kreuzbandriss erlitten und fehlt beim Gastspiel in der alten Heimat.
„Wir wollen mit einem Dreier die Saison spannend halten“, betont FCK-Trainer Kosta Runjaic. Und ist froh, dass Dauerbrenner Matmour heute wieder Vollgas geben kann. Horst Konzok
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung