ZitatAlles anzeigenFCK zum Saisonfinale bei erstarkten Düsseldorfern – Ring ehrgeizig – Simunek zum VfL Bochum – Jacob wird Profi
5000 Fans des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern haben Karten für das Saisonfinale morgen (15.30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf gekauft. Viele von ihnen vor Wochen in der Hoffnung, an der „längsten Theke der Welt“ den Aufstieg feiern zu können. Das können sie morgen nicht. Zu diskutieren gibt es dennoch viel.
Rein theoretisch kann der derzeitige Tabellenvierte noch Rang drei und damit die Relegation erreichen – doch die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt, liegt nur minimal über null. Drei Punkte und gar sieben Tore müsste der FCK morgen auf die drittplatzierten Fürther gutmachen, um das Wunder zu schaffen, an das keiner mehr wirklich glaubt. Fürth spielt zeitgleich gegen den SV Sandhausen, und der SC Paderborn kann zu Hause gegen den VfR Aalen sein eigenes Wunder gestalten – den direkten Aufstieg in die Bundesliga.
„Düsseldorf hat nicht gerade eine Thekenmannschaft. Aber wir werden versuchen, unsere Minimalchance durch ein engagiertes Spiel zu nutzen, der Rest liegt nicht in unserer Hand“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic, der überlegt, morgen Marius Müller im Tor den Vorzug vor Tobias Sippel zu geben. Torjäger Simon Zoller indes wird wohl fehlen; seine Beckenprellung bereitet ihm noch immer größere Probleme.
Innenverteidiger Jan Simunek reist definitiv nicht mit nach Düsseldorf. Der 27-Jährige, dessen Vertrag ausläuft und der in den Planungen der Lauterer längst keine Rolle mehr spielt, wechselt zum VfL Bochum. Er hat dort einen bis 2016 gültigen Kontrakt unterschrieben. Beim FCK erhält U23-Angreifer Sebastian Jacob (20) einen bis 2017 gültigen Profivertrag.
Jung, schnell, selbstbewusst: So stellte sich Alexander Ring im Sommer beim FCK vor. „Ich will spielen“ – der Vorsatz, das Motiv, das ihn von Borussia Mönchengladbach, wo er nach verheißungsvollem Start nur noch zweite und dritte Wahl war, in die Zweite Liga führte. Es wurde ein Auf und Ab für den finnischen Nationalspieler, der zwischen Platz, Bank und Tribüne pendelte. Nun spielt der 23-Jährige wieder, spielt auch in der Zukunftsplanung des Trainers eine nicht unwichtige Rolle. „Das erste Jahr habe ich hinter mir, es hätte für mich und die Mannschaft auch noch ein bisschen besser laufen können“, sagt der finnische Nationalspieler.
Als er vor zehn Monaten kam, sah er die Rolle hinter den Spitzen als Wunschposition. „Hauptsache zentral“, formulierte Ring. Er kam zentral offensiv und defensiv zum Einsatz, aber auch schon rechts und links. Trainer Runjaic attestiert dem schnellen Finnen eine zuletzt gute Entwicklung. „Es ist auch nicht einfach, als junger Spieler hier beim FCK aufzuschlagen“, sagt der Coach. „Es gab die eine oder andere Geschichte, die mir nicht so gefallen hat, aber wir sind uns nähergekommen“, schildert Runjaic, wie sich Spieler und Trainer durch intensive Gespräche besser aufeinander einstellten.
Die fußballerische Qualität Rings streicht der Coach heraus. „Er hat einen eigenen Charakter“, sagt Runjaic, der die positive Aggressivität des Nationalspielers hervorhebt, ihn als „angstfreien“ Profi schätzt.
„Wir werden einen besseren, einen wertvolleren Alex Ring erleben“, gibt Runjaic dem Profi einigen Vorschusslorbeer mit in die nächste Saison. Ein, zwei fixe Positionen sollen bis dahin für ihn ausgedeutet sein.
Die noch laufende Saison will Ring morgen positiv beenden. Beim Blick zurück auf das 4:0 am Sonntag gegen Dynamo Dresden, als er eine hundertprozentige Chance ausließ, zeigt sich der Mittelfeldmann selbstkritisch: „Die kann man auch mal machen.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung