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Beim 4:2 des FCK im Test gegen St. Gallen leitet Kapitän Lakic drei Treffer ein – Jacob trifft doppelt
Von Oliver Sperk
BELEK. Schnelles Umschaltspiel und energisches Attackieren belohnt: Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat gestern sein drittes und letztes Testspiel im Trainingslager im türkischen Belek mit 4:2 (3:0) gegen den Schweizer Erstliga-Vierten FC St. Gallen gewonnen.
In der Anfangsphase präsentierte sich St. Gallens Team um den Ex-FCK-Kapitän Albert Bunjaku, der sich mit seiner Frau und den zwei Kindern in der neuen, alten Heimat Schweiz sehr wohlfühlt, gut organisiert. Doch erste Steilpässe in die Spitze wussten die Lauterer immer wieder abzufangen, um ihrerseits mit Zuspielen in die Tiefe, die auch Mittelfeld-Neuzugang Mateusz Klich prima zu setzen versteht, gefährlich zu werden.
FCK-Angreifer Srdjan Lakic war nach überstandener Stirnhöhlenentzündung viel unterwegs und gefiel als fleißiger dreimaliger Wegbereiter. Sein Partner im 4-4-2 der ersten Halbzeit, Sebastian Jacob, vollstreckte Lakics Rückpass eiskalt zum 1:0 (26.). Lakics Nachsetzen verdankte es vor dem 2:0 Klich, dass er an den Ball kam, und erneut Jacob verwandelte (35.). Neuzugang Erik Thommy, sehr agil auf beiden Außenbahnen unterwegs, zog nach kurzem Blitz-Antritt trocken aus 16 Metern ab – 3:0 (37.).
Als FCK-Trainer Kosta Runjaic, der einige Stammkräfte schon mit Blick auf den Test am Samstag (15.30 Uhr) in Kaiserslautern gegen Borussia Mönchengladbach schonte, nach der Pause die Abwehr umstellte, verkürzte Goran Karanovic prompt freistehend per Kopf auf 1:3 (48.). Neben dem 1,71 Meter großen Rechtsverteidiger Jean Zimmer vertraute Runjaic nach der Pause Mittelfeldmann Ring (1,73 Meter) die ungewohnte Innenverteidiger-Rolle an. „Er hat auch auf dieser Position gezeigt, dass er will und dass er die nötige Aggressivität besitzt.“ Obwohl er per Kopf schon getroffen hat – Lufthoheit wird Ring angesichts seiner Größe aber nur äußerst selten herstellen.
Ein tolles Tor zum 4:1 (62.) gelang einem, der ebenfalls nicht gerade zu den Riesen zählt – dem 1,68 Meter großen Amin Younes. Lakic ebnete ihm die Bahn, und der Dribbelkünstler vollstreckte nach Solo von halbrechts (62.). Nach dem 4:2 durch Dzengis Cavusevic (67.) hätte der 17-jährige FCK-A-Jugend- und U18-Nationalstürmer Erik Wekesser fast auf 5:2 erhöht – knapp vorbei (83.). Der 19-jährige Manfred Osei Kwadwo traf nach Klich-Steilpass nur den Pfosten (90.+2).
Runjaic war auch mit dem dritten gewonnenen Test in Belek zufrieden. Es zeichnet sich ab, dass der FCK-Coach beim Zweitliga-Wiederauftakt am 8. Februar viele Alternativen und die Qual der Wahl haben wird, alle haben im Trainingslager Gas gegeben. Auch Tobias Sippel reagierte gestern zweimal stark. Es war sein erstes Spiel, seit klar ist, dass der FCK den Vertrag des Torwarts wohl nicht verlängert. „Ich sage: Wahrheit und Klarheit. Wir haben einen frühen Zeitpunkt gewählt, ihm zu sagen, dass wir mehrgleisig planen müssen. Das ist fair und seriös“, sagte Runjaic.
SO SPIELTEN SIE
1. FC Kaiserslautern: 1. Halbzeit: Sippel - Schulze, Schindele, Heintz, Fomitschow - Thommy, Klich, Jenssen, Stöger - Lakic, Jacob. 2. Halbzeit: Sippel (76. Sallinger) - Zimmer, Ring, Schindele, Fomitschow - Klich, Demirbay - Thommy (60. Osei Kwadwo), Younes, Wekesser - Lakic (64. Dorow)
FC St. Gallen: 1. Halbzeit: Lopar - Thrier, Russo, Besle, Facchinetti - Mathys, Demiri, Janjatovic, Rodriguez - Tafer, Bunjaku. 2. Halbzeit: Herzog - Thrier, Russo (74. Gelmi), Kapiloto, Facchinetti (74. Pellegatta) - Tréand, Mutsch, Mathys, Aratore - Karanovic (70. Stevic), Cavusevic
Tore: 1:0 Jacob (26.), 2:0 Jacob (35.), 3:0 Thommy (37.), 3:1 Karanovic (48.), 4:1 Younes (62.), 4:2 Cavusevic (67.) - Gelbe Karten: Fomitschow, Demirbay - Thrier - Beste Spieler: Lakic, Jacob - Cavusevic - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Yalcin (Antalya).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung