ZitatAlles anzeigenEintracht Braunschweig hat in den letzten zehn Spielen 23 Punkte geholt. Der 1. FC Kaiserslautern, einen Punkt schlechter als Torsten Lieberknechts Mannschaft,kommt heute mit Rückkehrer Simon Zoller zum Zweitliga-Topspiel. Karim Matmour fällt erkrankt aus. Erik Thommy, Kevin Stöger oder Jean Zimmer ersetzen den Routinier.
Dass ein Spieler heimkehrt, dass ein Spieler zurückkehrt zu dem Klub, bei dem er Schlagzeilen schrieb, wenn es in der neuen Heimat hakt, ist nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich aber ist, wie Simon Zoller den Rückweg einschlug. Der Stürmer selbst rief bei FCK-Sportdirektor Markus Schupp an, fragte an, ob er zurückkehren darf. Heute (13.30 Uhr) im Spiel bei Eintracht Braunschweig zählt der 23-Jährige erstmals wieder zum Kader des 1. FC Kaiserslautern. Alte Liebe rostet nicht!
„Ich bin voller Tatendrang in die Rückrunde gestartet, hatte aber mit den Verantwortlichen des 1. FC Köln ein Gespräch, bei dem ich gesehen habe, dass sich die Spielzeiten für mich nicht verändern und verbessern werden. Ich bin aber in einem Alter, in dem ich spielen muss“, erklärt Zoller seine Motivation zum Vereinswechsel. FC-Trainer Peter Stöger und FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke ist er dankbar, dass sie einer Ausleihe bis zum Saisonende zustimmten.
„Ich wollte aber nicht irgendwo hin, ich wollte, wenn ich gehe, nur zum FCK. Ich wollte zurück“, versichert der Stürmer, den sich die Kölner im letzten Sommer drei Millionen Euro Ablöse kosten ließen. So meldete sich Zoller beim Lauterer Sportdirektor, einst beim Karlsruher SC auch schon mal sein Trainer, dann folgte ein Gespräch mit Coach Kosta Runjaic, und plötzlich war Zoller, 2014 von den Fans zum FCK-Spieler des Jahres gekürt, wieder da. „Ich freue mich auf die vier Monate“, betont Zoller mit funkelnden Augen. Er ist fit, er brennt, er macht im Training seine Tore, bestätigt auch sein neuer, alter Trainer: „Durch Simon werden wir flexibler.“
„Ich stehe hundertprozentig im Saft, das war ja die Grundvoraussetzung für einen Wechsel“, sagt Zoller, dem Marcel Gaus, sein früherer Zimmergenosse bei Auswärtsspielen und im Trainingslager, die Rückkehr schmackhaft machte.
„Eine wahnsinnig junge Truppe mit wahnsinnig guten Typen. Ich will mithelfen, dass wir unsere Ziele erreichen“, sagt Zoller, der wie in der letzten Saison bei den Roten Teufeln das Trikot mit der Nummer 9 tragen wird. „Das war jetzt Zufall, es ist aber schön, dass ich meine Nummer wiederhaben kann“, äußert der Angreifer lächelnd. Er nimmt den Kaderplatz ein, den Srdjan Lakic mit dem Wechsel zum Bundesligisten SC Paderborn freimachte und übernahm auch dessen Rückennummer. „Wir hatten im letzten Jahr schon eine gute Qualität in der Mannschaft, die spielerisch aber jetzt noch besser ist“, urteilt Zoller, der auch eine Reihe junger Spieler mit viel Erfahrung sieht, sagt er mit Blick auf Alexander Ring.
„Ich bin relativ flexibel, komme ja auch gerne über außen“, meint der Rückkehrer, der beim 3:0 im Test gegen Regionalligist Kickers Offenbach recht gut mit Philipp Hofmann harmonierte. „Ich freue mich auf Sonntag“, sagt Zoller beim Interviewtermin. Heute wird’s ernst im Hexenkessel. Rund 2000 Lauterer Fans werden unter den 23.000 Zuschauern sein. Die neue Nummer 9 steht im Fokus.
Wahrscheinlich gibt der Heimkehrer den Joker. Ausfallen wird Karim Matmour wegen eines grippalen Infekts. Wer ihn ersetzt? „Erik Thommy, Kevin Stöger oder Jean Zimmer, ich weiß es noch nicht“, erklärt Kosta Runjaic vor der Abfahrt nach Braunschweig. Mateusz Klich und Amin Younes sind nicht im Kader. Dominique Heintz ist nach seinem Muskelfaserriss auf der Bank, seinen Platz in der Innenverteidigung übernimmt heute Tim Heubach.
Rheinpfalz am Sonntag