#FCKMSV: Vorbericht | Quo vadis FCK?

Einmal schütteln, zweimal schütteln. Ne, das war mal wieder nix. Einst war der höchste Fussballberg Deutschland eine prächtige Festung. Der Betzenberg, ein Ort des Grauens. Ein Ort, den mancher Gegner so gar nicht gerne aufsuchte. Ein Ort, von dem schon Paule Breitner sagte: "Lass uns die Punkte besser im Vorfeld per Post hinschicken". Und heute? Der 1. FC Kaiserslautern ist die schlechteste Heimmannschaft der zweiten Liga. Ergo ein Ort, an dem sich die Gegner inzwischen gerne bedienen. Ein Ort, an dem eine Punkteausbeute für den Gegner wahrscheinlicher geworden ist als für die Heimmannschaft. Sportlich betrachtet lässt sich sagen, der FCK wird grad kaputt gewirtschaftet.

Einige wenige hofften es, viele glaubten nicht dran, und die meisten fürchteten, was sich wirklich ereignen sollte. Die Roten Teufel hätten mit einem Heimsieg gegen schwach spielende Kiezkicker einen riesigen Sprung in der Tabelle machen können. Ja, man wäre tatsächlich den Aufstiegsrängen verdammt nahe gekommen. Manch einer hatte schon wieder das "A-Wort" auf den Lippen - doch kommen wir zurück in die Realität. Der FCK beendet die Hinrunde im tabellarischen Niemandsland, 7 Punkte zum Relegationsplatz Richtung Liga eins, 6 Punkte zum Relegationsplatz Richtung Liga 3. Die Heimbilanz lässt einen beim Gedanken an das kommende Heimspiel gegen den MSV Duisburg erschaudern. Quo vadis FCK?

Betrachtet man die letzten vier Partien der Zebras aus Duisburg, so lässt sich zumindest erahnen, dass Ex FCK Co-Trainer Ilia Gruev in seiner neuen Rolle als Cheftrainer seiner Mannschaft neuen Mut eingehaucht hat. Ganze fünf Punkte aus vier Spielen holten die Zebras zuletzt, in Leipzig reichten die Kräfte nicht mehr, als man noch in der 82. Minute mit 1:2 auswärts führte.

Klar ist, dass Kapitän Daniel Halfar und Mittelfeldspieler Patrick Ziegler aufgrund ihrer jeweils 5. gelben Karte und der damit folgenden Gelbsperre fehlen werden. Zurück kehren wird Markus Karl, der im Spiel gegen St. Pauli auf der Bank Platz nehmen musste. Offen ist demnach, wer neben Karl die zweite Position auf der Doppel-6 belegen wird. Ob Alex Ring nach seiner Verletzung und zuletzt mageren Leistungen spielen wird ist offen, über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden. Ruben Jenssen wäre ebenfalls ein denkbarer Kandidat, dies würde den Platz auf der linken Außenbahn räumen, für den wiederum Marcel Gaus oder Robert Pich in Frage kämen. Jean Zimmer dürfte sich nach langer Ausfallzeit mit einem insgesamt gelungenen Auftritt in die Startelf zurück gespielt haben. Ein Fragezeichen steht zudem noch über Antonio Colak, der momentan muskuläre Probleme hat.

Der MSV Duisburg steht vor einer herausfordernden Rückrunde, bei der schon sehr vieles greifen müsste, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. Nach einem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus den ersten neun Partien schien der MSV zwischenzeitlich fast schon abgehängt. Elf Punkte aus den ersten 17 Spielen, dabei nur zwei (Heim-)Siege und 31 Gegentore, der rettende 15. Platz ist bereits sechs Punkte entfernt. Mit Steffen Bohl, Pierre de Wit und Enis Hajri gehören drei frühere FCK-Profis zum aktuellen Kader, der in der Sommerpause kaum verstärkt wurde. Thomas Bröker (1. FC Köln) und Dustin Bomheuer (Fortuna Düsseldorf) waren anfangs die beiden bekanntesten Neuen, ehe im September der frühere nigerianische Nationalspieler Victor Obinna verpflichtet wurde. Der MSV Duisburg, Gründungsmitglied der Bundesliga sollte unbedingt Zweitligist bleiben, auch wenn es beim FCK hoffentlich nichts zu holen gibt.

Konrad Fünfstück über das bevorstehende Heimspiel: "Gegen Duisburg treffen wir auf einen Gegner, der sehr kompakt verteidigen wird. Die Duisburger haben in den letzten Wochen einen Auftrieb erhalten. Sie haben gegen Sandhausen gewonnen, waren gegen Freiburg vorne und haben dann Unentschieden gespielt und haben auch in Leipzig mit einer starken Mannschaft 85 Minuten geführt. Hier hat die Mannschaft von Ilia Gruev bewiesen, dass sie besser ist, als es aktuell die Tabelle aussagt".

Marcel Gaus: "Ich denke, wir sind nicht in der Situation, in der wir einen Gegner unterschätzen können. Die Tabelle sagt alles aus, wir haben sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge und dementsprechend wollen wir natürlich den Abstand wahren und ausbauen".

Bis zu 26.000 Karten wurden für das Heimspiel verkauft - ob diese Zuschauerzahl auch tatsächlich im Stadion sein wird? Aufgrund der „Romantischen Waldweihnacht“ ist die Verkehrsführung im Raum Trippstadt/Johanniskreuz geändert. Fans, die aus der Südpfalz anreisen, werden gebeten, nicht über Johanniskreuz zum Fritz-Walter-Stadion zu fahren. Eine nur unwesentlich längere Alternativroute ist die Anfahrt über die A65 bis Neustadt/Weinstraße und von dort auf die B39 Richtung Kaiserslautern. Ein Umleitungsplan steht auf der Internetseite http://www.hdn-pfalz.de zur Verfügung.