Ich bin in Sachen Marketing und Fundraising wahrlich kein Fachmann und möchte mir daher auch bzgl. der genannten oder gewählten Strategien seitens unserer Vorstände kein inhaltliches Urteil erlauben. Letztlich bleibt uns Fans nur das Urvertrauen in die Fähigkeiten unserer beiden Vorstände - und am Ende zählt für 98% aller Fans wahrscheinlich auch nur der sportliche und mit Abstrichen wirtschaftliche Erfolg.
Aber anders gefragt: Der moderne Fußballsport spiegelt doch ganz wunderbar die Unzulänglichkeiten der Globalisierung wider. Man ärgert sich über Red Bull, obwohl die lediglich auch nur mit den Regeln gehen, die erlaubt sind, weil sich auf DFB und DFL Ebene nie jemand damit beschäftigt hat, was eigentlich passieren mag, wenn ein Unternehmen hinter einem Verein steht. Dumm gelaufen würde ich sagen. Der Moderne Fußballsport hat kaum noch etwas mit Fußball zu tun, es ist ein Markt mit eigenen Regeln und einer Wettbewerbspolitik, die wahrscheinlich in kaum einer anderen Sportart derzeit so präsent ist. Lange Rede, kurzer Sinn. "Haste Kohle, spielst du mit. Haste keine, hälste eben die Schnauze".
Und jetzt frage ich mich, wie ein Verein wie Lautern dies bewerkstelligen will. Was spricht konkret gegen die Kampagne "zusammen lautern". Was spricht gegen den Teufelsrat und die kostenlos zur Verfügung stehenden Kompetenzen anderer Fachleute? Wenn wir uns den so genannten Schulterschluss schenken wollen, dann können wir gleich Sachen packen und in die Regionalliga gehen. Denn wenn wir in Liga 2 schon keinen Zusammenhalt und Schulterschluss brauchen, dann brauchen wir ihn erst recht nicht im Falle eines Investors und potentiellen Aufstiegs in die Bundesliga. Dann sind wir keinen Deut besser als Leipzig, Hoffenheim, Leverkusen. Aber vielleicht wollen wir das ja auch nicht.