Jamaika bleibt eine Urlaubsinsel

  • Statistisch ist jeder Vierte in Deutschland Niedriglohnverdiener.Rund 80% davon haben eine Ausbildung oder sogar einen akademischen Abschluss.Die Wirtschaft boomt wie noch nie aber diese Zahlen steigen trotzdem an.Wenn Politik das nicht ändert oder ändern möchte,muss Sie sich nicht über Protest und Desinteresse an Politik wundern.
    Wohnungsmarkt,Arbeitsmarkt und Pflege sind wichtige Pfeiler in einer Gesellschaft.Nicht so sexy wie Digitalisierung oder Finanzmärkte,aber wichtig.Und da sieht es mMn eher schlecht aus.
    Nein,man muss sich nicht wundern.
    Aber direkt nach der Wahl konnte man nicht sehen was man den ändern sollte!

    2 Mal editiert, zuletzt von Elbur ()

  • Protest als Solcher ist einfach - aber beim Mitgestalten hört es auf! Auch das klingt böse, aber da hat Hoschy einfach recht.


    Der Staat, insbesondere die roten und grünen Farben haben in den letzten Jahren es dem Bürger zu einfach gemacht. Die Eigenverantwortlichkeit ist der Bequemlichkeit, verbunden mit dem Ruf nach dem Staat gewichen.


    Und was Bequem ist muss nicht immer auch gut sein!


    Das kann ich jetzt gar nicht nachvollziehen.Gerade Rot-Grün hat mit ihrer Hartz-Reform den Weg für Lohndumping,Leiharbeit und schärferen Gesetze bei Arbeitslosen den Grundstein für das alles gelegt.Reformen waren damals bitter nötig,nur wurde das Rad überdreht.Die SPD hatte damit ihren bis heute anhaltenden Niedergang eingeläutet.
    Und die CDU hat das geerntet und es sich auf die Fahnen geschrieben.
    Wie bei Mindestlohn,Energiewende,etc.
    Vor den letzten beiden Wahlen wurden Steuerentlastungen versprochen,passiert ist nichts.

  • Noch einmal, den Fehler begehen viele:
    Die Politik schafft Rahmenbedingungen.
    Aus der Tarifautonomie MUSS sie sich heraus halten.
    Und wenn die Wirtschaft boomt, der Arbeitnehmer aber nicht daran partizipiert, dann muss er sich engagieren und dafür kämpfen.
    So funktioniert unser Wirtschaftssystem nun einmal.
    Beim Wohnungsbau hast du völlig recht. Wir haben die Wohnungen verscherbelt, alles zu Silber gemacht was ging.


    Wenn du höhere Löhne willst, geh dafür auf die Straße.
    Und sei tolerant und solidarisch mit denen, die es tun.

  • Richtig,aber auch sollte der Staat dem Bürger erwas von seinem Lohn lassen.
    Das spielt doch alles mit hinein.Miete,Nebenkosten,Gesundheitsvorsorge.Auch da macht er die Hausaufgaben schlecht.

  • Richtig,aber auch sollte der Staat dem Bürger erwas von seinem Lohn lassen.
    Das spielt doch alles mit hinein.Miete,Nebenkosten,Gesundheitsvorsorge.Auch da macht er die Hausaufgaben schlecht.


    - Miete ist in der Regel Privatrecht. Die Mietpreisdeckelung funktioniert nicht. Einzige Antwort wäre eine Neuauflage des sozialen Wohnungsbaus, aber ich bin nicht sicher, ob das einer angehen will.
    - Nebenkosten ist etwas, bei denen ich völlig bei dir bin. Man wollte die Privatisierung um jeden Preis, die Energiepreiserhöhungsorgie der Rot-grünen Regierung unter Schröder und Trittin hat damals viel Schaden angerichtet, das Chaos bei der Laufzeitverlängerung der AKW und die dann folgende Wende hat das übrige getan.
    - Gesundheitssystem: Wir haben immer noch das beste System, dass du in Europa finden kannst, und weltweit unter den Top Ten ist. Frag mal nach in England....bei uns kommt ein RTW in 15 Minuten, und ein Krankenhaus der Maximalversorgung ist in 30 Minuten spätestens angefahren, bei einem Polytrauma kannst du nach 90 Minuten auf dem Tisch liegen und operiert werden. Dass du auf einen Arzttermin warten musst, ist woanders üblich. Wir sind da einfach verwöhnt. Und du hast in der GKV deine ganze Familie mit einem Beitrag versichert. Frag da mal nach bei denen, die sich pro Kopf versichern müssen.
    -

  • Naja, aber das ist doch auch irgendwo eine Milchmädchenrechnung. Ich lebe auf dem Land, da kannst du gar nicht so wenig verdienen, dass die Miete 40% ausmacht. Zumal es halt überall die Sache mit Angebot und Nachfrage gibt. Wenn mir privat eine Immobilie gehören würde, dann hätte ich auch keine Lust drauf mir vorschreiben zu lassen was ich dafür verlangen darf. Wenn sich für die vielen teuren Wohnungen ja noch genügend Mieter finden lassen, dann scheint es ja nicht so, dass es keine Leute mehr gibt, die es sich leisten können.


    Das Thema sozialer Wohnungsbau ist hingegen interessanter, aber auch das ist ein zweischneidiges Schwert. Die Reportage die Hoschy verlinkt hat, zeigt doch ein entscheidendes Problem: Diese benannte Familie mit den vielen Kindern als Beispiel, die wollen doch gar nix anderes. An der ist keine Gesellschaft und keine Politik schuld. Sollte man für solche Leute Geld in die Hand nehmen und Wohnungen bauen? Wer würde denn in solchen Wohnungen leben? Solche Leute, Zuwanderer etc., aber keine Familien mit niedrigem Lohnniveau, denen eigentlich geholfen werden sollte.


    Ich habe Mitkeid mit denen, die arbeiten gehen und es trotzdem nicht reicht. Hier sehe ich den wichtigsten Ansatzpunkt, da es sich hier nicht um Schmarotzer handelt, sondern um Leute, die wollen.
    Ein höchst schwieriges Thema für das es keine kurzfristige Lösung gibt. Solange die Politik das alles herunterspielt und gleichzeitig allen anderen hilft, wird die politische Stimmung imLand sich
    auch nicht so schnell wieder in die andere Richtung drehen...