Diskussionsthema zum Artikel: Gefühlte Niederlage für die Roten Teufel
Gefühlte Niederlage für die Roten Teufel
Lauterer kommen nach 0:2 zurück und verspielen Führung nach Bergmann-Traumtor – Fortuna Köln beim 3:3 mit Fortune
Kaiserslautern.Auf der Verliererstraße umgebogen, spät mit Kurs auf drei Punkte und in der Nachspielzeit nach einem kapitalen Fehler von Torwart Jan-Ole Sievers, von Jan Löhmannsröben jedoch behindert, noch ausgebremst: Für Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern fühlt sich das 3:3 (2:2) gegen Fortuna Köln wie eine Niederlage an.
FCK-Coach Frontzeck versuchte mit dem Rollentausch – Christoph Hemlein links, Hendrick Zuck rechts – die Mannschaft zu beflügeln. Die erste Chance hatte Zuck, über links kommend, von Timmy Thiele angespielt, Nikolai Rehnen parierte (6.). Gnadenlos effektiv die Fortunen, die zwei Chancen zur 2:0-Führung nutzten. Bei beiden Gegentreffern stand FCK-Schlussmann Jan-Ole Sievers Pate. Nach einem ansehnlichen Angriff über Maik Kegel und Altmeister Moritz Hartmann traf Robin Scheu ins kurze Eck. Janek Sternberg vermochte den Schuss nicht abzublocken (9.). In der 31. Minute spielte Moritz Hartmann Lautern einen zweiten Streich, als Sievers aus dem Kasten stürzte, Kollege Lukas Gottwalt behinderte und das Spielgerät beim Ex-Ingolstädter landete.
Vier Minuten danach ließ Thiele neue Hoffnung bei den FCK-Fans keimen, veredelte einen Pass von Julius Biada zum 1:2. Sekunden später drosch Thiele den Ball nach Hemlein-Zuspiel in den Abendhimmel. Das musste das 2:2 sein! Zucks vierten Eckball, von links serviert, nutzte Biada nach dem einzigen Fehlgriff von Torwart Nikolai Rehnen zum Ausgleich (44.). Nach der Pause blieb Biada, der agile Ex-Fortune, mit muskulären Problemen in der Kabine und wurde durch den jungen Theo Bergmann ersetzt. Der flinke Techniker fügte sich gut ein.
Nach der Pause – die Fans im Westen als Rückenstärkung beim Sturmlauf gen Osten – versuchten es Kevin Kraus (49.) und Zuck aus der Distanz (50.), Rehnen hielt. Nach Hemleins Ballverlust war Hartmann auf dem Weg zur erneuten Führung der Kölner, Sievers klärte klasse gegen den frei auf ihn zusteuernden Routinier (59.), im Gegenzug fand Hemlein in Rehnen seinen Meister. Zwei Minuten danach foulte Gottwalt Kwame Yeboah, Hartmann rutschte aus, donnerte den Ball übers Tor. Glück für Lautern.
Pech für Lautern, dass auch Kraus mit muskulären Problemen ausscheiden musste. André Hainault kam. Nach dem Elfmeter war der FCK erneut aus dem Takt, brauchte zehn Minuten, um wieder Fahrt aufzunehmen. Großartig, wie Rehnen Mads Albaeks Schuss parierte (72.) und nach der anschließenden Zuck-Ecke Gottwalts Kopfball unschädlich machte (73.). Zehn Minuten vor dem Ende versuchte sich Scheu mit einer Kopie des Führungstreffers, Sievers aber war auf dem Posten – es gab die erste Ecke für Fortuna.
Dann antwortete Lautern: Bergmann vergab seine Riesenchance (84.), dann bediente er Hemlein, der frei vermasselte (85.). 120 Sekunden vor dem Ende ließ Bergmann mit einem direkt verwandelten Freistoß den Berg beben – 3:2! „Spiel gedreht – eigentlich vom Gefühl her das beste, was im Fußball passieren kann“, sagte Bergmann. Doch in der Nachspielzeit griff Sievers im Getümmel beim zweiten Kölner Eckball am Ball vorbei – Bone Uaferro traf per Kopf zum 3:3. „Ein Fehler von Ole, aber bei uns wird keiner ans Kreuz genagelt“, sagte FCK-Trainer Frontzeck. Köln bejubelte den Punktgewinn. „Dass wir das 3:3 gemacht haben, war glücklich“, gestand Fortuna-Trainer Uwe Koschinat nach dem „fantastischen Spiel“.
Die Lauterer indes stehen nach sieben Spieltagen auf Rang 17, stecken vorerst im Tabellenkeller. „Wir gehen da jetzt alle zusammen durch“, sagte FCK-Kapitän Florian Dick, „so wie wir zusammen den 0:2-Rückstand aufgeholt haben.“ Der Lauterer Innenverteidiger Kraus betonte: „Dass wir jetzt in den nächsten beiden Spielen in Jena und Braunschweig am besten sechs Punkte einfahren müssen, darüber brauchen wir nicht zu reden.“
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So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sievers - Dick, Gottwalt, Kraus (64. Hainault), Sternberg - Zuck (77. Pick), Löhmannsröben, Albaek, Hemlein - Thiele, Biada (46. Bergmann)
Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Kyere Mensah, Uaferro, Schiek - Kegel, Brandenburger - Scheu, Dahmani (85. Bröker), Yeboah - Hartmann (71. Eberwein)
Tore: 0:1 Scheu (9.), 0:2 Hartmann (31.), 1:2 Thiele (35.), 2:2 Biada (44.) , 3:2 Bergmann (88.), 3:3 Uaferro (90. +1)
Gelbe Karten: Hainault - Ernst (4) -
Beste Spieler: Biada, Bergmann - Rehnen, Kyere Mensah
Zuschauer: 17.588
Schiedsrichter: Schröder (Hannover).
Quelle: Die Rheinpfalz