Diskussionsthema zum Artikel: Üben – üben – üben
Üben – üben – üben
FCK forciert Torschusstraining – Heute im Derby beim KSC ohne Timmy Thiele – Lukas Gottwalt mit neuen Zielen
Torschuss. Torschuss. Torschuss. Ecke. Freistoß. Ecke. Das Programm der Woche beim oft ladegehemmten 1. FC Kaiserslautern war darauf ausgerichtet, im Abschluss besser zu werden. Heute (14 Uhr) gastiert der FCK beim Drittliga-Zweiten Karlsruher SC.
Als der FCK-Mannschaftbus gestern Nachmittag Richtung Herxheim startete, wo die Mannschaft Quartier im Hotel „Krone“ bezog, fehlte Timmy Thiele. „Er hat einen Schlag aufs Knie gekommen. Da sitzt ein Bluterguss, Timmy kann nicht spielen“, sagte FCK-Trainer Sascha Hildmann. Er wird wohl wieder Christian Kühlwetter loslassen, der vorige Woche eine schöpferische Pause erhielt, in dieser Trainingswoche sichtlich aufs Gaspedal trat. Julius Biada, gegen Halle in der Startelf, ist nicht im Kader.
Für Lukas Gottwalt hat das Jahr 2019 nicht so angefangen, wie er es sich gewünscht hat. Der Innenverteidiger hat vom Trainingslager der FCK-Profis Mitte Januar in Spanien nicht viel gehabt. Eine Reizung der Patellasehne hat zu Knieproblemen geführt, die den gebürtigen Frankfurter ausbremsten. Meistens hieß es daher: Kraftraum statt Rasenplatz, Individual- statt Mannschaftstraining. Weil sich dann aber auch noch Kollege Kevin Kraus verletzte, war Gottwalt schneller wieder voll im Einsatz als geplant. Bei der 0:2-Niederlage in Münster verteidigte der 21-Jährige 90 Minuten in der Dreierkette, ebenso beim 0:0 im Heimspiel gegen Halle.
In dieser Woche musste der 1,92-Meter-Mann beim Training erneut kürzertreten – Oberschenkelprobleme. „Ich weiß auch nicht, was los ist“, sagt Gottwalt, „vor meinem Muskelfaserriss im Herbst war ich in meinem Leben noch nie wirklich verletzt. Vergangene Saison in der U21 habe ich durchgespielt. Aber ich bin guter Dinge, dass jetzt alles ausgestanden ist.“ Dennoch muss er heute in der Abwehr wohl Carlo Sickinger, dem gebürtigen Karlsruher, den Vortritt lassen. Der spielte vorige Woche im Mittelfeld. Für die Rolle empfahl sich auch gestern beim Torschusstraining mit starkem linken Fuß Theo Bergmann. Allerdings ließ es auch Sickinger mächtig krachen. Ihr Trainer hatte sichtlich Spaß. Könnten sie das Training mal aufs Spiel übertragen ...
Vor den jüngsten kleinen Rückschlägen ist für Gottwalt, den Sohn einer Türkin und eines Deutschen, alles wie im Fußball-Märchen gelaufen. Am 2. September vorigen Jahres feierte er beim 1:1 in Zwickau ein gutes Drittliga-Debüt und war gleich ganz nah dran am ersten Profi-Tor. Fortan war er Stammkraft, erhielt beim FCK seinen ersten, bis 30. Juni 2022 gültigen Profivertrag, absolvierte fünf komplette Drittliga-Partien in Folge.
Nach überstandenem Muskelfaserriss gelang Gottwalt in Rostock sofort sein erstes Drittliga-Tor zur 1:0-Führung; allerdings verlor der FCK noch 1:4. In den nun sechs Auftritten unter dem neuen Trainer Hildmann – zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen – spielte der FCK hinten viermal zu null. „Die Dreierkette hilft uns, in der Abwehr alles besser zu regeln“, meinte Gottwalt. „Aber wir müssen uns jetzt ein Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive erarbeiten.“
Die Tore fehlen – auch die nach Standards wie Gottwalts Premierentreffer in Rostock. Der heutige Gegner ist darin top, 17 Tore nach ruhenden Bällen stehen zu Buche.
Den Besuchern des Derbys in Karlsruhe rät die Polizei zu einer frühzeitigen Anreise. Mit Absperrungen und Staus rund ums Stadion ist vor und nach dem Derby zu rechnen.
SO SPIELEN SIE
Karlsruher SC: Uphoff - Thiede, Godon, Pisot, Roßbach - Camoglu, Stiefler, Wanitzek, Lorenz - Fink - Pourié
– Es fehlt: Röser (Rippe angebrochen)
1. FC Kaiserslautern: Grill - Kraus, Sickinger (Gottwalt), Hainault - Schad, Löhmannsröben, Bergmann, Sternberg - Hemlein, Kühlwetter, Pick
Ersatz: Hesl, Dick, Fechner, Zuck, Jonjic, Huth
Es fehlen: Albaek (Muskelfaserriss), Esmel (Kreuzbandriss), Spalvis (Knorpelschaden), Thiele (Bluterguss im Knie)
Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)
Hinrunde: 0:0.