TSG 1899 Hoffenheim

Hoffenheim hat keine Tradition? Klar ist das so - wozu aber braucht man denn Tradition? Wir können unser Klo mit den alten Urkunden tapezieren und demnächst auch das ganze Stadion, wenn wir in eine 2 000-Zuschauer-Hütte umziehen müssen.

Tradition ist einen Scheiß wert, wenn man sie nicht miterlebt hat. Meine Tradition beginnt Ende der Achtziger und Fritze Walter verdient zwar sicher uneingeschränkt meine Bewunderung - dass er aber beim FCK gespielt hat, darauf kann ich mir ein Ei backen. Meine Tradition sind Erinnerungen an eine schöne Zeit - eine Zeit, welche die Hoffenheimer sich erst erarbeiten werden müssen (ja - auch mit Kohle muss man arbeiten). Was dann aber für den Hoffenheimer Fan anders sein wird als es für mich damals war, verstehe ich nun überhaupt nicht.

Wenn wir mit bedauerndem Blick nach Hoffenheim linsen und nur die Geldkoffer da stehen sehen, darf man aber auch mal erkennen, dass dort keine Typen wie Buchholz oder Göbel die Kohle verbraten sondern echte Fachleute am Werk sind. Die verbindet sicher in erster Linie ihr Gehaltsscheck mit Hoffenheim - was da bei Göbel den Unterschied macht, darf man mir dann aber auch erklären.

Zu dem Thema habe ich eigentlich nur ein Schlüsselwort: Profifußball. Wer scheiße ist der fliegt und wer's kann, der bleibt. Hoffenheim hat es sicher leichter als alle anderen Vereine, die sich so nach oben gekauft haben - unabhängig davon machen sie aber das, was Euch alle so anekelt, mit einer unglaublichen Professionalität.

Ich schaue mit ein wenig Neid nach Hoffenheim (und nach anderen Städten des Fußballs) - nicht wegen der Kohle sondern weil dort nicht nur Graupen versuchen sich gegenseitig den Arsch sauber zu wischeln sondern weil dort Fachleute am Werk sind, die der kleinen Fangemeinde das bieten, was diese will: Vernünftigen Fußball und saubere Strukturen.

Zu ManU: Das da jemand 2005 eingestiegen ist ist zu 100% richtig und die Fans hatten sich damals auch mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, konnten es aber nicht verhindern (hat wohl in Hoffenheim keiner gemacht). Jedoch war der Verein auch schon vor 2005 einer der, wenn nicht sogar der, reichsten Vereine der Welt. Die hätten auch ohne den Einstieg 2005 mal 100 Mio. € oder mehr für Transfers ausgeben können.

Zitat von Vicente2872

Außerdem: Wenn jedes Team so nen Multi-Millionär/Milliardär hat ist ja auch wieder ausgeglichene Gerechtigkeit da

Genau! Gibt ja auch so viele die mehrer Millionen auf dem Konto haben und sie dafür ausgeben würden wie Vereine in Deutschland.

@ Seven @ Vicente2872

Was versteht ihr den bitte unter einem Traditionsclub? So wie ihr das darstellt ist jeder Kreisklassenclub in Deutschland eine Traditionsmannschaft? Als Traditionsclub sollte ein Verein was besonderes haben (Gründungsmitglied der Bundesliga, Erfolge, verrückte Fans, etc.). Hoffenheim hat einfach nur Geld. Vielleicht zählt ihr das ja zur Tradition, keine Ahnung?

Fußball verkommt immer mehr zum Hobby einiger reichen Bonzen. Geld wird hier und da hingeschoben...Spieler kommen, Spieler gehen. Spielt doch keine Rolle wer wo spielt, wer Trainer ist oder wo die Mannschaft spielt. Hauptsache Erfolg. Das ist wohl der moderne Fußball. Gefällt dem jenigen der Verein nicht mehr, muss der sich einen neuen suchen, der Geld zuviel hat, oder er wird langsam (oder auch ein wenig schneller) untergehen. Wem es gefällt, der solls halt schauen, wer nicht, wendet sich dem Fußball ab. Mir gefällt es nicht. Ich schau mir gern den FCK an (was auch nicht gerade ein Vergnügen ist, trotzdem eine Leidenschaft...im doppelten Sinne ) aber der Rest kann mir langsam gestohlen bleiben. Ligen außerhalb Deutschlands find ich nicht mehr zu ertragen und die Bundesliga macht auch nicht mehr wirklich soviel Spass.

Was hat der Ausländeranteil der Spieler mit Tradition zu tun?

Und wenn, dann verstehe ich den Vergleich mit Hoffenheim nicht (Aufstellung gegen Freiburg:

Özcan (Österreich)
Janker (Deutschland)
Haas (Deutschland)
Compper (Deutschland)
Löw (Ungarn)
Teber (Deutschland)
Luis Costavo (Brasilien)
Carlos Eduado (Brasilien)
Copado (Spanien)
Ba (Frankreich)
Obasi (Nigeria)

4 Deutsche und 7 Ausländer ergibt 63% Ausländerquote.

Woher die Spieler kommen ist egal. Hauptsache man hat nicht ständig diese Wechselspielchen. Heute sind doch kaum noch Spieler länger bei Vereinen. Und wenn, dann nur des Geldes wegen.

Zitat von Vicente2872

Naja so weit ist es in K-Town auch nicht her mit Tradition... gerade einmal 50% deutsche Spieler und nen ausländischen Trainer

Wie kann man nur solch einen schwachsinnigen Satz von sich geben