Kommentar: Die erwartete Enttäuschung

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    Kommentar: Die erwartete Enttäuschung

    Mit der dritten Liga-Niederlage in Folge versinkt der FCK immer mehr im Abstiegskampf. Wie der Verein derweil mit dieser Krise umgeht ist erschreckend. Dabei sollten gewisse Parallelen die Alarmglocken schrillen lassen.


    Bildergalerie: 1. FC Kaiserslautern - Würzburger Kickers


    Ein packender Pokalfight über 120 Minuten, ein Torwart, der vom Sündenbock zum Helden mutiert, und am Ende schlägt der Außenseiter aus der Pfalz den Zweitligisten aus Nürnberg im Elfmeterschießen. Das ist der Stoff, aus dem auch schon früher FCK-Märchen gemacht wurden. Und eigentlich waren sie immer auslösende Momente, um angekratztes Selbstvertrauen aufzupolieren, verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen oder einfach den schon viel zu oft bemühten Bock in der Liga umzustoßen.


    Doch das war einmal. Schon im Anschluss an den noch sensationelleren Derby-Sieg in der ersten Pokalrunde gegen Mainz hagelte es gegen Braunschweig eine herbe 0:3 Pleite auf dem Betzenberg. Der Anfang vom Ende der Ära Hildmann. Und da auch unter dessen Nachfolger Boris Schommers der Mannschaft die Fähigkeit, zwei gute Spiele hintereinander zu absolvieren, völlig abgeht, waren die Erwartungen an das Spiel zu Hause gegen Würzburg sehr überschaubar. Nicht wenige rechneten daher schon vorher mit einem enttäuschenden Spiel. Wohl auch deshalb kamen nur knapp 16.000 Zuschauer ins Stadion. Trotz Pokalerfolg.

    Trotz miserabler Schiedsrichterleistung: So darf man nicht auftreten

    Und die Fans im Fritz-Walter-Stadion, die an diesem Samstag gekommen waren, durften sich bestätigt sehen. Schon nach dreizehn Minuten nahm das Elend seinen Lauf, als Würzburg per Handelfmeter in Führung ging. Hainault berührte den Ball zwar mit der Hand, jedoch klar außerhalb des Sechzehners. Schiedsrichter Jonas Weickenmeier entschied trotzdem auf Strafstoß. Wieder einmal eine kapitale Fehlentscheidung. Die Leistungen der Schiedsrichter in dieser Drittligasaison, sie ist einer Profiliga mittlerweile unwürdig.


    Und dennoch: Als Entschuldigung für das Auftreten der Roten Teufel darf sie nicht herhalten. Die Mannschaft von Boris Schommers, sie irrte wieder einmal auf dem Platz herum. Planlos, emotionslos, ganz so als hätte es den Pokalabend am Mittwoch nie gegeben. Druck in Heimspielen als Ursache? Wohl kaum. Die Mannschaft wurde von den Rängen unterstützt, als hätte es die letzten Wochen voller Enttäuschungen nie gegeben. Und trotzdem klappte spielerisch nahezu nichts. Lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich von Philipp Hercher machte etwas Hoffnung auf eine Wende im Spiel. Diese wurde jedoch in der zweiten Halbzeit früh zerstört.

    Im Schlafwagen in die zweite Halbzeit – So spielt ein Absteiger

    Mit aufmunterndem Applaus war die Mannschaft in die Kabine begleitet worden, nur ganz vereinzelt gab es Pfiffe. Und so konnte man erwarten, dass sie nach einer emotionalen Ansprache des Trainers frisch gestärkt auf den Platz zurückkehren und das Spiel noch drehen würde. Doch nichts dergleichen passierte. Fast wirkte es so, als sei die Mannschaft noch gar nicht auf dem Platz. Das ließ sich Würzburg nicht zweimal sagen. In der 47. Minute ließen die FCK-Verteidiger den gegnerischen Spieler Ronstadt völlig frei flanken, in der Mitte will Hemlein den Ball mit der Brust auf Grill zurücklegen, der aber nicht mehr an das Spielgerät herankommt und den Ball nur noch aus dem eigenen Tor fischen kann. Innerhalb von nur 120 Sekunden machte sich der FCK so wieder alles zunichte, was er sich gegen Ende der ersten Hälfte aufgebaut hatte. Und es dauerte keine zehn Minuten, bis jener Hemlein mit Gelb-Rot auch noch den Platz verlassen musste. Wieder eine sehr umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters. Aber: Hemlein trifft zwar den Ball, riskiert aber unnötigerweise viel zu viel. Wie kann ich als Kapitän gelb vorbelastet von hinten der Art in den Gegner grätschen? Fahrlässig und unnötig. Ein Sinnbild des Saisonverlaufs. Sowohl für den des FCK aber auch für den von Kapitän Hemlein selbst.

    Schommers hilflos – So gewinnt der FCK kein Spiel mehr

    Die Reaktion von Trainer Schommers war bemerkenswert. Er nahm Manni Starke vom Feld, der an diesem Tag wieder völlig überfordert wirkte und von dem kaum ein Pass einen Mitspieler fand. Doch statt sich etwas zu trauen, um vor heimischer Kulisse den Rückstand noch umzubiegen, brachte Schommers Janek Sternberg. Den Linksverteidiger, der in den letzten Wochen und Monaten nicht gerade durch Leistung glänzte. Er sollte es ihm nicht danken.


    Im Gegenteil: Eben jener Sternberg steht in der 70. Minute Spalier, als der Würzburger Kaufmann frei in den Strafraum flankt. Auch dort wird der Kickers Spieler Pfeiffer nicht bedrängt und kann völlig frei zum 3:1 einnetzen. Ein Armutszeugnis. Hatte ich vor dem Spiel noch wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass Schommers die Taktik eines 5er Abwehrriegels aus dem Nürnberg-Spiel beibehielt, war die taktische Hilflosigkeit der FCK-Mannschaft jetzt unübersehbar. Eine Mannschaft, die zudem völlig von der Leistung eines Florian Pick abhängt, der immer noch erkältet verständlicherweise auf dem Zahnfleisch ging, wird mit dieser Art und Weise Fußball zu spielen, kaum noch ein Heimspiel gewinnen. Die Regionalliga ist näher denn je.

    Zu stark um abzusteigen? Das kommt uns doch bekannt vor

    Wer jetzt glaubt, die Qualität der Mannschaft sei zu hoch, um sportlich aus der 3. Liga abzusteigen, der sei gewarnt. Ähnliches bekam der Fan auch 2018 zu hören, als der FCK am Ende als Tabellenletzter erstmals in die 3. Liga absteigen musste. Eine weitere erschreckende Parallele: Damals wie heute wirkte der FCK im Winter führungslos. Im Dezember 2017 war Thomas Gries mit der Moderation der damals sportlich schlimmsten Krise der Vereinsgeschichte völlig überfordert, schwieg lieber als einen geeigneten Sportvorstand zu installieren. Im Winter 2019 ist alles noch viel schlimmer. Der Verein IST führungslos, die Geschäftsführer ab Dezember nicht mehr da, der komplette Beirat, der Nachfolger verpflichten könnte, zurückgetreten. Die noch amtierende Führung hat geschafft, was Generationen von Vorständen nicht geschafft haben. Sie haben sogar die Kurve gespalten. Dass sich der Verein in dieser Situation selbst handlungsunfähig macht und mit der Jahreshauptversammlung bis in den Dezember wartet, ist wieder einmal ein trauriger Höhepunkt der Unprofessionalität, die auf dem Betzenberg herrscht.


    Nur wen sich der Verein besinnt und schnellstmöglich Leuten das Vertrauen schenkt, die es ehrlich mit dem Fritz Walter Klub meinen, die es schaffen das Umfeld zu einen und eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, nur dann kann der Turn-Around geschafft werden. In dieser Verfassung aber, steigt der FCK sportlich am Ende der Saison ab.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • Alleine schon dieser Wechsel Sternberg für Starke disqualifiziert Schommers als Profitrainer.

    Wenn man hinten liegt geht man halt verdammt nochmal das Risiko und wechselt offensive ein. Hätte er Skala für Starke gebracht hätte man das noch verstanden.

    Es zeigt einmal mehr die Hilflosigkeit eines Trainerneulings an der Seitenlinie.

    Wie wirkt das Signal solch eines Wechsels auf die Mannschaft? Wir wollen sicher stehen und auf Konter hoffen?

    Nein Herr Schommers so wird das nichts.

    Diese Auftritte die Ihre Männer auf dem Rasen abliefern sind Vorstellungen eines Absteigers, der FCK ist in aller größter Not und ohne wirklichen Impuls gehen wir sang und klanglos unter.

    Schommers alleine die Schuld zu geben wäre zu einfach, da hängt viel mehr dahinter. Krisengeschüttelt von Kopf bis Fuß kann die Mannschaft nicht wirklich befreit Fußball spielen. Zu viel steht auf dem Spiel als das diese Truppe das Schultern könnte.

    Sie könnten, wenn der Kopf frei wäre, davon bin ich fest überzeugt.

    Aber mit dem Ganzen Scheiß im Umfeld sind die Spieler ob ihrer Siegespflicht schlicht und einfach überfordert.

    Es muss schnell gehen wenn Merk das Ruder übernimmt, ganz schnell sonst geht die Talfahrt noch viel rasanter als jetzt schon.

    Wir sind fast wieder da wo wir hin wollen. Aber im Moment sind wir dort wo wir hingehören.

    :schild:

  • Die Frage ist doch gegen wen man eigentlich noch gewinnt?Wenn das so weitergeht wird der FCK bis zur Winterpause kein einziges Spiel mehr gewinnen.Wie bereits oben erwähnt der Umgang mit der Krise ist katastrophal.Die merken gar nicht was die Stunde geschlagen hat.

  • Ich denke schon, dass man sich der Sache bewusst ist.

    Es kümmert sich nur keiner darum, weil sich keiner dafür verantwortlich fühlt.

    Diese Situation ist der ggw. Chaosverwaltung geschuldet.

  • Alleine schon dieser Wechsel Sternberg für Starke disqualifiziert Schommers als Profitrainer.

    So unterschiedlich sind die Sichtweisen. Nach der roten Karte, hat Schommers m.E. auf 4er Kette umgestellt und Hercher ins Mittelfeld gezogen. Starke war ein Totalausfall, was man auch an den Noten sieht. Dieser Wechsel war nachvollziehbar. Dass wir aber wieder auf dem Weg sind, einzelne eigene Spieler hinzurichten, macht mich traurig. Damit schwächen wir uns selbst. Und nein, ich bin kein Fan von Sternberg und wäre froh, wenn er sich entweder stabilisiert oder wechselt, aber solange er unser Trikot trägt, muss man ihn nicht schon anfeinden, wenn er eingewechselt wird.

  • Es muss schnell gehen wenn Merk das Ruder übernimmt, ganz schnell sonst geht die Talfahrt noch viel rasanter als jetzt schon.

    Ich glaube die meisten machen sich hier was vor. Solche Beiträge zeigen genau das Hauptproblem. Man setzt Erwartungen in Leute die mit den selben Problemen wie ihre Vorgänger zu kämpfen haben werden.

    Ein Merk wird es genauso wenig wie durch ein Wunder reißen wie ein Wagner und wie sie alle heißen.


    Es ist 5 nach 12 und es müsste schon mit dem Teufel zugehen wenn wir da noch mal raus kommen.


    Ich sehe es schon kommen. Am Ende sind Merk und Co die Versager weil es nich geklappt hat. Der Weg ins Verderben begann jedoch schon vor Jahren mit dem Abgang des letzten der hier noch was bewegen konnte!

  • Wer hier nichts verstanden hat oder einfach nur provozieren will bist du Dreispitz.

    Du zitierst einen Satz aus meinem Post heraus und kommentierst meine Aussage komplett falsch.

    Wo greife ich Sternberg persönlich an?

    Es ging mir um den Positionswechsel den Schommers mit der Person Sternberg vollzog.

    Außerdem waren wir zu dem Zeitpunkt hinten gelegen, was wollte Schommers also mit diesem Wechsel signalisieren.


    Westkurvler_1978


    Auch bei dir gilt, wer lesen kann ist klar im Vorteil.

    Ich verspreche mir erst mal gar nix sondern hege die Hoffnung das mit Merk endlich Ruhe einkehrt und sich die Spieler voll und ganz auf das Fußballspielen konzentrieren können. Oder bist du der Meinung das dieses ganze Theater mit Rücktritten, Insovenzgerede etc. an den Jungs vorbei geht?

    Frage mal bei Arbeitnehmern nach, die in einer Firma arbeiten bei der eine Insolvenz mit anschließender Entlassungswelle zu befürchten ist, ob sie sich voll und ganz dem Alltag widmen können.

    Und bei den Spielern die auch noch im Fokus der Öffentlichkeit stehen ist das nicht anders.


    Und noch was, wenn das Team Merk zum Zuge kommt und es ändert sich nichts was auch die Außendarstellung des FCK betrifft hat es dieser Verein eben nicht anders gewollt und auch verdient als in die Versenkung zu verschwinden.

    Wir sind fast wieder da wo wir hin wollen. Aber im Moment sind wir dort wo wir hingehören.

    :schild:

  • Wer hier nichts verstanden hat oder einfach nur provozieren will bist du Dreispitz.

    :gaehn:



    Wo greife ich Sternberg persönlich an?

    Es ging mir um den Positionswechsel den Schommers mit der Person Sternberg vollzog.

    Habe ich geschrieben, dass Du Sternberg persönlich angegriffen hast?


    Wenn eine Einwechselung von einem einzelnen Spieler einen Profitrainer disqualifiziert, dann ist das schon harter Tobak. Willst Du ernsthaft bestreiten, dass die von dir diagnostizierte Disqualifikation per Einwechselung losgelöst vom Spieler zu betrachten ist? Das kann ich mir nicht vorstellen. Warum der Wechsel für mich nachvollziehbar ist, habe ich begründet.


    Ganz allgemein: Spieler wie Hemlein und Sternberg sind verbrannt und so werden sie vom Publikum behandelt. Bachmann, Fechner und Röser stehen kurz davor. Selbst Grill wird hier teilweise überkritisch beurteilt, obwohl wir ihm noch nachweinen werden ...

  • @ Dreispitz


    Jetzt stelle ich mir die Frage ob du die Spiele überhaupt siehst.


    Die Kritik an Grill zum Beispiel ist doch nachvollziehbar, er hat doch in jedem Spiel eine Bock drin und viele solcher Böcke führten zu Gegentoren.

    Sein Aussetzer gegen Nürnberg hätte den Verein schnell sehr viel Geld kosten können. Wobei sich Kritik von mir an Grill in Grenzen hält.


    Dass wir aber wieder auf dem Weg sind, einzelne eigene Spieler hinzurichten, macht mich traurig. Damit schwächen wir uns selbst. Und nein, ich bin kein Fan von Sternberg und wäre froh, wenn er sich entweder stabilisiert oder wechselt, aber solange er unser Trikot trägt, muss man ihn nicht schon anfeinden, wenn er eingewechselt wird.

    Jetzt zitiere ich mal dich, wenn du aus einem Post von mir einen Satz rausholst und schreibst so etwas darunter sehe ich ganz klar die Unterstellung die du mir machst den Spieler selbst du diffamieren.


    Zu Schommers Wechseltaktik

    Ich bin eben der Meinung das wenn man hinten liegt man lieber die Offensive verstärkt als sie zu schwächen.

    Wir sind fast wieder da wo wir hin wollen. Aber im Moment sind wir dort wo wir hingehören.

    :schild: