Diskussionsthema zum Artikel: '91 die Meisterschaft - 2021 der Klassenerhalt
'91 die Meisterschaft - 2021 der Klassenerhalt
Nach der Niederlage in Magdeburg und dem gefühlt besiegelten Abstieg hat der FCK im Endspurt mächtig aufgeholt. Mit einem Sieg in Köln will man den Klassenerhalt nun vorzeitig sicherstellen.
Wir schreiben den 20. März 2021. Es ist 15:48 Uhr, Schiedsrichter Florian Lechner greift zur Pfeife und beendet die Auswärtspartie des 1. FC Kaiserslautern beim FC Magdeburg. Das Ergebnis: 0:1 aus Pfälzer Sicht. Es sind 'Big Points' für den FCM und schmerzhafte Momente für den FCK. Neun Spieltage vor Saisonende belegen die Roten Teufel Tabellenplatz 18 mit sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
Auch wenn's keiner war: Baslers Weckruf funktioniert
Der Abstieg in die Regionalliga schien besiegelt, der Frust stieg, die Angst vor der Bedeutungslosigkeit wuchs. Nur einen Tag später trat Mario Basler im SWR-Sportstudio auf und attestierte der Mannschaft, sie könne "keinen Ball über drei Meter spielen", "man hätte der Mannschaft schon vor Wochen in den Arsch treten müssen", "dieser Trainer ist hilflos" oder "die Mannschaft kann nix". Als wäre es ein Weckruf des ehemaligen Lautrers gewesen, taute der FCK unter der Leitung von Marco Antwerpen in den folgenden Wochen auf. In Zahlen heißt das: In acht Spielen holten die Pfälzer vier Siege und drei Remis, mussten sich lediglich einmal mit 0:3 bei 1860 München geschlagen geben. Hinzu kommen 17 erzielte Treffer. Im Vergleich: In den 28 vorherigen Spieltagen traf der FCK insgesamt nur 26 Mal ins gegnerische Tor.
Noch ein Sieg zum Klassenerhalt
Zu der plötzlichen Wiederaufstehung gehört jedoch auch, dass die Konkurrenz aus Meppen, München und Uerdingen mächtig Federn ließ. Während der FCK mit neuer Kraft und neuem System unbeschwert aufspielte, patzte die Konkurrenz Woche für Woche. Der SV Meppen holte in der gleichen Zeit lediglich zwei Punkte, Uerdingen vier und München drei. Spätestens seit dem vergangenen Wochenende, an dem die Pfälzer den KFC mit 4:1 nach Krefeld schickten und Meppen sowie die zweite Garde des FC Bayern ihre Chance an den FCK ranzurücken liegen ließen ist klar, dass dem 1. FC Kaiserslautern ein Sieg aus zwei verbleibenden Spielen reicht, um den Klassenerhalt zu sichern. Ein Tatsachenbestand, der am 20. März um 15:48 Uhr nicht nur unmöglich, sondern auch utopisch schien.
"Das kann man sich gar nicht vorstellen"
"Wir haben auf jeden Fall einige Läufe gemacht, die ich so noch nie in meinem Leben gemacht habe", gibt FCK-Leihspieler Felix Götze bei SWR Sport schmunzelnd zu. Rückblickend betrachtet hat diese Maßnahme aber geholfen, die Mannschaft habe mehr Power, so Götze weiter. Man mag es nennen wie man will, Antwerpens erzieherische oder disziplinarische Maßnahme, eine höhere Laufbereitschaft und einen unbedingten Willen zu erzwingen, hat ihre Wirkung vollends entfaltet. Die Mannschaft wirkt heute gefestigt, sie steckt Rückschläge weg, kämpft sich zurück und bietet zudem sehr ansehnlichen Fußball.
"Ganz einfach. So ist Fußball. Nur Spiele gewinnen", sagt Marco Antwerpen. Das wollen die Pfälzer auch unabhängig der Ergebnisse der Konkurrenz am kommenden Samstag bei Viktoria Köln. Meisterschaften hat der FCK in Köln bereits unter Dach und Fach gebracht. Wieso also nicht auch einen Klassenerhalt?
Quelle: Treffpunkt Betze