Diskussionsthema zum Artikel: Pyrotechnik: Strafen, die es wert sind?
Pyrotechnik: Strafen, die es wert sind?
Der 1. FC Kaiserslautern musste in der vergangenen Saison wegen Pyrotechnik mehrere hunderttausend Euro Strafe an den DFB zahlen. Aber hat das auch etwas Gutes?
Das Abbrennen von Pyrotechnik ist und bleibt ein ambivalentes Thema. Auf der einen Seite stehen die Erinnerungen an die glühenden 90er Jahre, in denen Pyrotechnik noch erlaubt bzw. geduldet war - aber auch die Ästhetik, die Woche für Woche in deutschen Profistadien für Millionen von Handyaufnahmen sorgt. Auf der andere Seiten stehen die hohen Strafen, die der DFB regelmäßig gegen Vereine verhängt. Mit 300.000 Euro wurde jüngst der 1. FC Kaiserslautern sanktioniert. Der Grund: Im Rahmen des DFB-Pokalendspiels gegen Bayer 04 Leverkusen am 25. Mai 2024 in Berlin zündeten Kaiserslauterer Zuschauer annähernd 300 pyrotechnische Gegenstände wie Bengalische Feuer, Böller, Rauchkörper und Blinker sowie 150 Raketen. In der 46. Minute musste die Begegnung deshalb für vier Minuten unterbrochen werden, heißt es in der Pressemitteilung des DFB.
Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp
Eine halbe Million Strafgelder
Insgesamt zahlte der FCK in der abgelaufenen Saison 566.100 Euro an den DFB, vor allem für das Werfen von Gegenständen und das Abbrennen von Pyrotechnik. Damit liegen die Lautrer die vergangene Saison betreffend auf Platz fünf der Strafgeldtabelle aller deutschen Proficlubs. Das Geld könnte man auch sinnvoll in Gehälter oder neue Transfers investieren, könnte man sagen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn die Bilder vom Pokalfinale in Berlin wurden von einem Millionenpublikum im In- und Ausland gesehen. Und das wiederum kann einen vermutlich nicht zu beziefernden Mehrwert generieren: einen Imagegewinn für die Marke 1. FC Kaiserslautern. Dieses millionenfach verbreitete Image steigert die Attraktivität für Sponsoren und Geldgeber, für Spieler und Trainer - und ganz nebenbei profitiert auch der DFB von diesen Bildern. Das ist kein Plädoyer für Pyrotechnik - aber gerade die Ereignisse beim Pokalfinale zeigen, dass es nicht nur eine Perspektive gibt.