Kopfverletzungen und Spielabbrüche

  • Der Vergleich passt sehr wohl weil er nur iBezug nimmt auf das Schmerzenpfinden der Spieler heutzutage. Und das ist heute wirklich lächerlich.


    Der Versuch mit, sagen wir mal unmoralischen oder zumindest unsportlichen Mitteln Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen, ist eine weitere Gemeinsamkeit.


    Tut mir sehr leid dass ich keinen Fall aus den Siebzigern finden konnte, wo einer einen scheiß Backstein von den Rängen geworfen hat 😳

  • Der Vergleich passt sehr wohl weil er nur iBezug nimmt auf das Schmerzenpfinden der Spieler heutzutage. Und das ist heute wirklich lächerlich.


    Der Versuch mit, sagen wir mal unmoralischen oder zumindest unsportlichen Mitteln Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen, ist eine weitere Gemeinsamkeit.


    Tut mir sehr leid dass ich keinen Fall aus den Siebzigern finden konnte, wo einer einen scheiß Backstein von den Rängen geworfen hat 😳

    Also ich fand den Vergleich auch nicht passend, hätte aber nicht sagen können, warum. Nach dem Beispiel vom Sebastian kann ich aber auch das abhaken.


    Normalerweise gehe ich recht häufig mit deinen Posts d'accord, aber in dem definitiv nicht.


    Immer dieses Bild, das verkauft wird, dass der spätsteinzeitliche Mensch (meistens Mann) "hart wie Kruppstahl" nicht zu weinen hat ("Deutsche Jungens heulen nicht"). Früher hat man für Parolen noch übernommen und seine Sorgen dann im Alkohol ertränkt oder einfach runter geschluckt, nie darüber gesprochen und nach und nach innerlich vereinsamt. Ich bin froh, dass ich in der Zeit aufgewachsen bin, in der ich älter wurde und die Jahre vorher einfach verpasst habe und somit aus dem Fehlern anderer lernen kann (auch aus deren meiner Eltern). Aber wie heißt es so schön: Jede Generation denkt, sie mache es besser...

  • Der Vergleich passt sehr wohl weil er nur iBezug nimmt auf das Schmerzenpfinden der Spieler heutzutage. Und das ist heute wirklich lächerlich.

    Du möchtest damit veranschaulichen, dass die Bundesliga bzw. der Fussball allgemein zur damaligen Zeit wesentlich härter war und die Spieler untereinander viel mehr ausgeteilt haben und dementsprechend einstecken mussten. Soweit stimmt das auch, das stelle ich auch nicht in Abrede. Nach heutigen Maßstäben war das nicht nur grenzwertig, sondern deutlich drüber. Ewald Lienen gilt seit dieser Zeit als Vorkämpfer für den Schutz der Profifussballer vor überzogener Härte, auch wenn er damals mit seinen Klagen gescheitert ist. Das Foul passte in die Zeit, in der es auch üblich war, mal in eine Kneipenschlägerei nach Feierabend involviert zu sein. Aber Zeiten ändern sich und nicht alles, was man früher als "normal" oder gar "richtig" (im Sinne von "gegeben") angesehen hat wird durch die Zeit bestätigt; ja oftmals sogar später als nicht richtig oder gar falsch angesehen.

    Der Versuch mit, sagen wir mal unmoralischen oder zumindest unsportlichen Mitteln Einfluss auf das Spielgeschehen zu nehmen, ist eine weitere Gemeinsamkeit.

    Auch hier schlägst du meines Erachtens die falschen Brücken, auch wenn sicherlich beides als unmoralisch und unsportlich anzusehen ist. Es ist doch aber deutlich zu unterscheiden, ob intern Gegenspieler (über)hart attackiert und bisweilen absichtlich verletzt wurden, was man im weitesten Sinne noch als "zum Spiel bzw. Spielgeschehen gehörend" werten kann oder ob es, wie immer öfter zu beobachten ist, die versuchte Einflussnahme von Außen ist, durch den gezielten Wurf von Gegenständen in Schädigungs- bzw. Verletzungsabsicht den Spielausgang zu verändern. Auch wenn beides abzulehnen ist, so ist die Dimension des Eingriffs völlig konträr.

  • Das spielt doch keine Rolle. Es war ein Plastikfeuerzeug. Mehr als eine kleine Beule hat der nicht davon getragen, macht aber ein Schauspiel draus als hätte ihn grade eine Panzerfaust erwischt. Ache war sichtlich benommen. Bei dem Gewicht der gefüllten Getränkeflasche und dem Höhenunterschied von den Rängen ist das auch nachvollziehbar. Das ist Physik. Dass ein 20 Gramm Plastikfeuerzeug in der gleichen Situation nicht den gleichen Schaden verursachen kann, ist auch Physik. Und dieses lächerliche Sportgericht gibt dem ganzen auch noch statt und öffnet Tür und Tor um dieses Verhalten nachahmungswert zu machen.


    Früher war sicher nicht alles besser als heute. Aber diese übertriebene und unaufrichtige „political correctness“ macht das heute kaputt und wird noch dazu führen dass wir uns irgendwann wieder im gestrigen 1933 widerfinden werden. Soll keine Prophezeiung sein…

  • Entschuldigung, aber mit political correctness - sei es gar übertrieben oder nicht - hat das nichts zu tun. Es hat sich niemand von Außen in das Spielgeschehen einzumischen, sei es durch ein Feuerzeug, einen Becher, eine Flasche oder sonstige (Wurf)Gegenstände. Physik hin oder her, dass Drewes von dem Feuerzeug nicht erschlagen oder sonstwie lebensgefährlich verletzt wurde ist mir schon bewusst. Hinnehmen muss er es trotzdem nicht. Ob und in wie fern er dadurch beeinträchtigt wurde, also so wie du meinst er nur ne kleine Beule davon trägt und darüber hinaus aber einsatzfähig bleibt, vermag ich nicht zu beurteilen. Auch kleine Einschläge an den richtigen Körperstellen können durchaus ihre Wirkung zu erzielen (David-Goliath).


    Wo ziehst du für dich die Grenze? Feuerzeuge sind ok? Laserpointer auch? Wie schlimm muss ein Spieler verletzt werden, damit ein Sportgericht überhaupt damit befasst werden darf? Die Spieler sind nicht Freiwild für irgendwelche durchgedrehten sogenannte Fans!


    Das, was Bochum gemacht hat, hätten wir in Düsseldorf auch machen müssen und ein solches Urteil viel früher erzwingen müssen.

  • Und genau da hat es eben doch etwas mit political correctness zu tun. Weil sich heutzutage eben niemand mehr traut dieser Pfeife zu verklickern dass er ein Weichei ist. Würde man so etwas aussprechen, würde jeder Kleinkarierte Moralapostel aus der Ecke kommen und sich mit demjenigen anlegen der das Herz hatte das auszusprechen was alle denken.

  • Herr lass Feuerzeuge regnen. Du ignorierst Argumente und verkennst u.a. die rechtliche Situation, was dich aber auch nicht zu stören scheint. Für dich ist es eben "nur ein Feuerzeug" und Drewes ein Weichei, weil du felsenfest überzeugt davon bist, dass er schauspielert und locker hätte weiterspielen können ohne auch nur im Ansatz nah dran zu sein oder den ärztlichen Bericht kennst. Es ist für dich offenkundig unvorstellbar, dass er - möglicherweise weniger körperlich denn mental - durch den Treffer nicht mehr einsatzfähig gewesen ist und Bochum dadurch einen echten Nachteil hatte, weil sie keinen Torwart mehr einwechseln konnten, also mit einem Mann weniger agieren mussten und zudem einen Feldspieler ins Tor stellen mussten.


    Kann man mal so machen, deine Meinung eben.

  • Ich ignoriere deine Argumente nicht. Ich bin eben nur nicht deiner Meinung. Mit Rechtsstaatlichkeit hat das auch nichts zu tun. Körperverletzung, sofern der Werfer überhaupt identifiziert werden kann, kann man unabhängig eines Spielabbruchs, geschweige denn einer Tage später stattfindenden Sportgerichtstagung, in der die Punkte nach Bochum gegeben wurden, zur Anklage bringen.


    Und das Sportgericht hat nichts mit Recht zu tun. Das ist ein privatrechtliches Schiedsgericht, welches nur Regelverstöße gegen das Sportrecht behandelt. Und durch die Sanktionierung in diesem Fall hat es wieder einmal die Grenzen verschoben.


    Nochmal zur Klarstellung: der Feuerzeugwurf ist verabscheuungswürdig. Eine Strafe, auch in drakonischen Ausmaßen, für mich absolut ok. Aber damit nimmt nun das Sportgericht Einfluss auf das Spielgeschehen. Ich freu mich schon auf die ersten Undercover-Fans, die sich in den gegnerischen Stehblock schleichen um Gegenstände zu werfen in der Hoffnung auf diese Art die Punkte für ihr Team holen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von weschdkurv ()

  • Ob ihn das Feuerzeug jetzt voll getroffen hätte oder er nur den Windhauch des vorbeifliegen spürte ist doch am Ende egal.

    Er hätte getroffen werden können und der Werfer nahm in Kauf ihn zu verletzen. Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich halte die Strafe für falsch aber eine fette und ich meine eine richtig fette Geldstrafe wäre in diesem Fall angemessen gewesen. Ist meine Meinung !

    Forza FCK


    :schild:

  • Ob ihn das Feuerzeug jetzt voll getroffen hätte oder er nur den Windhauch des vorbeifliegen spürte ist doch am Ende egal.

    Er hätte getroffen werden können und der Werfer nahm in Kauf ihn zu verletzen. Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich halte die Strafe für falsch aber eine fette und ich meine eine richtig fette Geldstrafe wäre in diesem Fall angemessen gewesen. Ist meine Meinung !

    Sehe ich auch so!