Diskussionsthema zum Artikel: Die Spitzenteams liegen dem FCK nicht!
Die Spitzenteams liegen dem FCK nicht!
Tiefschlag im Aufstiegsrennen: Obwohl der FCK einen 0:3-Rückstand aufholt, steht er am Ende ohne Punkte und mit einem möglicherweise schwer verletzten Julian Krahl da.
Durchatmen! Der 1. FC Kaiserslautern kann aus dem rabenschwarzen Tag beim SC Paderborn einige Lehren ziehen, muss sich aber auch vieles selbst ankreiden. Der verrückte Spielverlauf in Kürze: In einer katastrophalen Anfangsviertelstunde fanden gleich drei Schüsse des SCP den Weg ins Lautrer Tor. Die Roten Teufel stemmten sich gegen das Debakel, kämpften sich langsam zurück ins Spiel und erzielten mit einem Doppelschlag in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Treffer eins und zwei. Im zweiten Durchgang dominierte der FCK die Partie und kam nach einer Ecke zum verdienten Anschlusstreffer. Doch dann mussten die Pfälzer nach einem Standard-Gegentor alles auf eine Karte setzen und kassierten kurz vor Schluss den Knockout. Besonders bitter: Julian Krahl stolperte kurz vor dem 5:3 und verdrehte sich bei einem Paradeversuch das Knie. Bedeutet dieser Nachmittag das Aus für die Aufstiegsambitionen der Roten Teufel?
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Effektive Paderborner vs. Eingeschlafene Lautrer
Noch bevor das Spitzenspiel des 26. Spieltages richtig begonnen hatte, war es schon fast vorbei. Denn die drei Gegentore, die Kaiserslautern in der ersten Viertelstunde kassierte, schienen wie ein Knockout. Ärgerlich, weil keines der Tore wirklich herausgespielt war. Wie so oft in dieser Saison zogen sich individuelle und kollektive Aussetzer durch das Lautrer Spiel. So waren die ersten beiden Gegentore leicht vermeidbar. Ebenfalls auffällig: Wieder einmal kassierte der FCK Gegentore nach Standards, diesmal gleich zwei. Und auch die viel diskutierte Ersatzbank machte in Paderborn den Unterschied. Während die eingewechselten SCP-Spieler Grimaldi und Michel für ein "echtes“ und zwei aberkannte Tore sorgten, verpufften die Einwechslungen der Roten Teufel. Mit Ausnahme von Daisuke Yokota, der das Spiel zwar wie gewohnt belebte, aber aufgrund seiner Qualität kein Spieler ist, der von der Bank kommt und dem Spiel Stärke verleiht.
Gute Leistung, schlechte Ausbeute
Besonders ärgerlich: Die Pfälzer zeigten eigentlich ein gutes Spiel. Dass die ersten drei Schüsse der Paderborner direkt im Tor der Gäste landeten, war eher die Ausnahme als die Regel. Dennoch fingen sich die Lautrer nach diesem Anfangsschock. Hatten sie sich beispielsweise beim 1:5-Debakel in Darmstadt noch kampflos in ihr Schicksal ergeben, rissen sich die Roten Teufel nun zusammen und zeigten, warum sie sich mitten im Aufstiegskampf befinden. Der FCK dominierte fortan das Spiel und kam schließlich verdient zum Ausgleich. Auch die Entscheidung, den Schwung nach dem Ausgleich mitzunehmen und auf das vierte Tor zu drängen, war grundsätzlich richtig. Über 75 Minuten waren die Roten Teufel die klar bessere Mannschaft und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Und wer weiß, vielleicht hätte ein Auswärtssieg nach einem solchen Comeback einen ähnlichen Schlüsselspielcharakter wie einst das Unentschieden im Derby gegen den Waldhof zu neunt.
Stecker gezogen?
Umso bitterer ist die Niederlage. Eine furiose Aufholjagd wäre ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um den Aufstieg gewesen. So war es wieder einmal ein Spitzenspiel, das den Roten Teufeln einen Dämpfer verpasste. Der FCK scheint eine regelrechte Allergie gegen Gipfeltreffen entwickelt zu haben. Der letzte Sieg gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte datiert aus dem Dezember, in der Rückrunde war der damalige Tabellenzwölfte Hertha der "stärkste“ Gegner, den die Betzebuben bezwingen konnten. In den Duellen mit Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte gab es in dieser Rückrunde zwei Punktgewinne und zwei bittere Niederlagen.
Was diesen Rückschlag besonders schmerzvoll macht, ist zum einen die ausbleibende Belohnung nach einer tollen Aufholjagd und zum anderen der äußerst schmerzliche Ausfall von Julian Krahl. Der sonst so starke FCK-Keeper verdrehte sich das Knie und musste vom Platz getragen werden. Die Diagnose steht noch aus, aber es ist zu befürchten, dass diese Verletzung für den frischgebackenen Vater das Saisonaus bedeutet. Eine Hiobsbotschaft für die nach xG-Werten zweitschwächste Abwehr der Liga und den Rest der Mannschaft. Sowohl die bittere Niederlage als auch der Verlust von Julian Krahl haben den Aufstiegsambitionen der Roten Teufel einen herben Dämpfer versetzt.