(Ein) Wechselbad der Gefühle

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    (Ein) Wechselbad der Gefühle

    Erst ein Rückstand, dann bebt der Betze – dank Lieberknechts Wechselglück. Trotz eines schwachen Spiels in den ersten 80 Minuten schlägt der FCK eiskalt zu. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ...


    Genau ein Jahr ist es her, dass Torsten Lieberknecht mit Darmstadt gegen Elversberg mit 0:4 verlor, daraufhin seinen Rücktritt anbot und dann die Koffer packte. Und genau eine Woche ist es her, dass ihn eine erneute Niederlage gegen Elversberg wieder in die Bredouille zu bringen schien. Doch etwaige Trainerdiskussionen in der Länderspielpause sind nach dem 3:1-Heimsieg gegen den SV Darmstadt fürs Erste abgesagt, denn dank extrem viel Einwechselglück und einem furiosen „Finnisch“ konnte der FCK das Blatt mal wieder wenden.


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    Ballverlagerungen und Spiegel


    Im Vergleich zur letzten Woche stellte Florian Kohfeldt die Taktik etwas um. Aus dem 4-2-2-2 wurde ein 3-4-2-1 mit Doppelzehn und offensiven Außenverteidigern. Wieso? Um den FCK in jeder Hinsicht zu spiegeln und die Roten Teufel zu neutralisieren.


    In den ersten 15 Minuten ging dieser Plan jedoch nicht auf. Die Roten Teufel spielten mutig nach vorne, pressten und zeigten zum ersten Mal in dieser Saison richtig ansehnlichen Fußball. Dass Spieler wie Luca Sirch jedoch mehr zum Offensivspiel des FCK beitrugen als Ivan Prtajin, sollte dem Trainer und den Kaderplanern zu denken geben. Zwar kann der einzige Stoßstürmer auf dem Betze nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent sein, doch es fiel auf, wie unauffällig er war und wie er in seinen Aktionen zwischen lustlos und nutzlos schwankte.


    Nach einer Viertelstunde übernahmen die Lilien das Kommando und überspielten die suboptimal agierenden Offensivspieler des FCK ein ums andere Mal mit einer Spielverlagerung von rechts hinten nach links vorne. Dabei hielt der neue Mann auf der rechten Verteidigerposition, Paul Joly, die Zielspieler Kilian Corredor und Fabian Nürnberger so gut er konnte im Griff.


    In seinem ersten Spiel auf dem Betzenberg agierte der Ersatz für Simon Asta zwar gut, aber eben nicht tadellos. In der 62. Minute war er nicht mal in der Nähe, als eine der vielen Spielverlagerungen von Patric Pfeiffer über 50 Meter hinweg den Fuß von Nürnberger fand und dieser perfekt in die Füße von Isac Lidberg spielte. Dieser verwandelte profimäßig.


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    Und dann kam das Chaos


    Die Lautrer waren einmal mehr düpiert und wieder einmal schmerzlich ungefährlich vor dem Tor. Die Bälle mussten weit nach vorne gespielt werden, nicht um eigene Torchancen zu generieren, sondern um die Lilien vom eigenen Tor fern zu halten. Es schien, als würde es wieder ein 1:0 wie gegen Hannover werden – und ein Offenbarungseid für die Spielweise Lieberknechts und die Transferpolitik der Führungsriege.


    Doch dann kamen die Einwechslungen, die vorerst auf den Rängen und in den sozialen Medien für völliges Unverständnis sorgten. Erst Leon Robinson für Semih Sahin, dann Faride Alidou für Richmond Tachie und schließlich Nathan Skyttä für Marlon Ritter.


    Und wie so oft auf dem Betzenberg entscheiden eben wilde zweite Halbzeiten Spiele, die man eigentlich verlieren sollte. Auf 80 Minuten biederen Fußball mit zarten Ansätzen folgten 20 Minuten Chaosball, wie er im Buche steht. Dabei traf der Unglücksrabe Alidou dank einer fantastischen Flanke von Robinson, der in diesem Spiel – wohlgemerkt gefühlt – zum ersten Mal in seinem Leben seinen linken Fuß benutzte. Das gelang Alidou, kurz nachdem er das 1:1 für Skyttä im Sechzehnmeterraum aufgelegt hatte. Damit brechen bei Alidou hoffentlich alle Dämme und er zeigt den FCK-Fans das, was er bisher nur in anderen Vereinen auf den Rasen gebracht hat. Spielernote 1! Weiter so!

    Was bleibt, ist die Unsicherheit


    Dass am Ende mit Tobi Raschl noch ein weiterer Einwechselspieler traf, unterstreicht das Narrativ dieser Partie. Lieberknecht, der sich wenige Tage zuvor schützend vor seine Mannschaft gestellt hatte, als Teil der Jubeltraube vor einer Westkurve, die natürlich zu jedem Zeitpunkt an den Sieg geglaubt hatte. Es ist nicht leicht, dieses Spiel sinnvoll zu analysieren, denn nach drei Spielen ohne ein einziges Tor aus dem Spiel heraus fielen nun drei Tore, die gegen einen so starken und gut eingestellten Gegner, die eigentlich gar nicht hätten fallen dürfen.


    Hoffen wir, dass dies der Anstoß war, den diese Mannschaft gebraucht hat. Er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, denn diese Mannschaft braucht Selbstvertrauen, um sich bis zur Winterpause genügend Punkte zusammenzuhamstern und das Ziel „oberes Tabellendrittel” nicht aus den Augen zu verlieren. Dass in der Winterpause nachgelegt werden muss, dürfte jedem Menschen auf und um den Betzenberg klar sein. Diese Mannschaft ist nicht fertig, sie macht einen fertig. Im Positiven wie im Negativen.

  • Es ist schon bemerkenswert dass ausgerechnet die Spieler die bereits auf dem Abstellgleis standen die meisten Impulse im Spiel gesetzt haben.Da frage ich mich wozu die ganzen Neuverpflichtungen?Skyttä ist noch der einzige bei dem ich noch Hoffnung habe dass er hier einschlägt.Wir brauchen noch dringend einen treffsicheren Stürmer denn Emreli und Prtajin haben bis jetzt leider enttäuscht.

  • Der Sieg heute geht auf den Betze!!!

    Im Leben hätte ich nicht gedacht das wir heute drei Punkte holen. Nach dem zu erwartendem Rückstand war ich mir sicher, das Ding ist durch. Doch dann erwachte der Betze, prompt folgte der Ausgleich und in Folge fand eine Explosion auf den Rängen statt die den Sieg quasi herbeigeschrien hat. Mich freut es unheimlich für Alidou, der Junge braucht Selbstvertrauen dann wird das was. Absolut enttäuscht war ich von Prtajin, entweder ihm fehlt komplett die Bindung zur Mannschaft oder er hat keinen Bock. Abiama kam sah und mache Dampf. Klasse Leistung von dem Jungen. Gut auch die Leistung von Haas. Der braucht noch vier bis fünf Spiele dann geht der richtig ab. Das kann ein Spiel gewesen sein das den Motor zum starten gebracht hat. Wir werden sehen. Am Ende muss man zugeben das die drei Punkte eher glücklich als verdient waren, aber wie sagt man so schön? Da kräht kein Hahn danach.

  • Gewonnen super…. Gespielt Naja.. Drei Punkte fürs Überleben von Lieberknecht und gegen das Tabellenende. Abwehr stabil??…. 4 kassiert in 4 Spielen. Spielerische Magerkost

  • Wach geworden und gesehen, dass es doch noch für die drei Punkte gereicht hat.

    Das Spiel leider komplett und krank verpennt.

    Nur die Zusammenfassung in der Sportschau gesehen.

    Hauptsache wichtige drei Punkte geholt.

    :schal: Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. :schild:

  • Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Zwei Lautrer machen den Unterschied


    FCK-Insights: Zwei Lautrer machen den Unterschied

    Dank seines großen Kampfgeists und einer starken Schlussphase sichert sich der FCK einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. Das belegen auch die Statistiken zum Spiel.


    Vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 trennten den 1. FC Kaiserslautern vier Punkte und zehn Tabellenplätze vom Gegner. Das Spiel versprach einiges: Die Lilien kamen schließlich als ungeschlagener Zweitplatzierter mit breiter Brust in die Pfalz, während die Roten Teufel nach ihrer enttäuschenden Leistung gegen die SV Elversberg eine Reaktion zeigen wollten und unter Druck standen. Und der fast ausverkaufte Betzenberg wurde nicht enttäuscht. Beide Mannschaften lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf in einem insgesamt ausgeglichenen Spiel. Die Pfälzer konnten es nach einer unglaublichen Schlussphase mit Spektakel pur unerwartet, aber nicht unverdient für sich entscheiden.


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    Großchancen auf beiden Seiten


    Zwar hatten die Roten Teufel mit 46 Prozent Ballbesitz etwas weniger Spielanteile als die Gäste (bundesliga.de), dennoch hatte man über weite Strecken der Partie den Eindruck, dass keine Mannschaft das Spielgeschehen dominierte. Das Team von Florian Kohfeldt, das in den bisherigen Partien sowohl offensiv als auch defensiv zu überzeugen wusste, kam am Ende nur zu zwei Großchancen (fotmob.com). Dies zeigt, dass die Lautrer Hintermannschaft gut stand und die spielfreudige Offensive mit potenziellen Unterschiedsspielern wie Hornby und Lidberg weitgehend im Griff hatte. Die in dieser Spielzeit bislang noch sichtlich stockende Offensive der Pfälzerkam am Ende der Begegnung sogar auf drei Großchancen (fotmob.com), wovon zwei den Weg ins Tor fanden.


    Aufgrund der beiden kompakten Defensivreihen war es umso wichtiger, die richtige Intensität an den Tag zu legen. Und genau das taten die Männer in Rot eindrucksvoll. Beide Mannschaften schenkten sich in den fast 100 Spielminuten nichts und lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf. Der FCK hatte dabei sowohl bei der Laufleistung (118,93 km vs. 113,83 km, kicker.de) als auch bei der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (106 vs. 87, bundesliga.de) die Nase vorn. Auch bei den sogenannten xGoals lag die Mannschaft von Torsten Lieberknecht vorne. Die Werte 1,68 zu 1,25 (bundesliga.de) unterstreichen den Eindruck, dass der FCK am Ende einen nicht unverdienten Heimsieg einfuhr, den er sich durch die Vorteile in Laufleistung und Zweikampfführung hart erarbeitete.

    Haas erneut überzeugend


    Beim Heimsieg gegen die Lilien wusste einer der wenigen Lichtblicke dieser Spielzeit erneut zu überzeugen: Eigengewächs Mika Haas. Der 20-Jährige ließ wie so oft sein Herz auf dem Platz, lief mit 11,9 km (bundesliga.de) gemeinsam mit dem Darmstädter Kai Klefisch die meisten Kilometer aller Akteure. Zudem zeigte der Linksfuß auch im Kampf um den Ball eine starke Leistung und gewann alle sechs seiner geführten Luftkämpfe (fotmob.com). Mit diesem starken und engagierten Auftritt hat der Youngster seine Bedeutung für die Mannschaft unter Beweis gestellt und gezeigt, warum die sportlichen Verantwortlichen auf ihn setzen.

    Matchwinner Alidou ragt heraus


    Nach dem Spektakel der Schlussphase führt kein Weg an Faride Alidou vorbei. Der Offensivspieler, der bislang oft glücklos agierte, avancierte schließlich mit seiner Vorlage zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer sowie seinem wuchtigen Kopfballtreffer zum 2:1 zum Matchwinner. Eine unglaublich gute Leistung des 24-Jährigen, der mit einer Wertung von 8,2 auf statistischer Grundlage sogar der beste Feldspieler war (fotmob.com). Zwei Scorerpunkte in nur 23 Spielminuten sind eine überragende Quote und belohnen Alidou für die schwere Zeit, die er in den letzten Monaten durchmachen musste. Seine Leistung gegen die Lilien und sein erstes Tor im FCK-Trikot werden ihm sicher helfen und möglicherweise dafür sorgen, dass der variable Offensivspieler auch nach der Länderspielpause eine wichtige Rolle spielen wird.


    Weitere Statistiken:

    Pässe: 401 vs. 446

    Passquote: 79% vs. 83%

    Torschüsse: 17 vs. 17

    Flanken: 14 vs. 19

    Ecken: 3 vs. 5

    Hausaufgaben für die Länderspielpause


    Die Leistung gegen Darmstadt war zweifellos ein Schritt nach vorne – immerhin erzielten die Lautrer endlich die ersten Treffer aus dem Spiel heraus. Doch klar ist auch, dass es noch genügend Verbesserungsbedarf gibt. In der Phase nach der Halbzeit bis zum eher überraschenden Ausgleichstreffer wirkten die Pfälzer weitgehend ideenlos. Es sah keineswegs danach aus, als würden sie aus diesem Spiel noch etwas Zählbares mitnehmen. Gerade in dieser Phase haperte es einmal mehr im Offensivspiel.

    Auch im Defensivverhalten muss die Konzentration weiter verbessert werden, denn mit zwei Alutreffern hatten die Pfälzer durchaus Glück, nur einen Gegentreffer kassiert zu haben.


    Hervorzuheben ist die Leidenschaft, mit der der FCK spielte. Vor fast ausverkauftem Haus zeigten die Männer in Rot definitiv eine Reaktion auf den schlechten Auftritt im Saarland und kämpften, wie es sich für eine FCK-Mannschaft gehört. Noch erfreulicher ist die Erkenntnis, dass die Lautrer Joker doch den Unterschied machen können. So wurden alle drei Torschützen eingewechselt und zwei der drei Treffer wurden sogar von Einwechselspielern vorbereitet. Damit konnten die Joker endlich einmal für wichtige Impulse sorgen, nachdem ihnen dies zuletzt kaum gelang.

  • Es ist nicht leicht, dieses Spiel sinnvoll zu analysieren,

    Ich finde es relativ leicht dieses Spiel zu analysieren - ich versuche es also mal:

    ALLE gefährlichen Situationen vor dem Lilien-Tor waren das Resultat von gepflegtem Kombinationsspiel aus der eigenen Hälfte bis in gegnerischen Strafraum.

    Dieses Mittel wurde jedoch kaum eingesetzt. Ich würde sagen etwa 90 Prozent unserer Angriffsbemühungen wurden mit langen Bällen abgeschlossen - von Krahl, aus der 3er Kette oder vom Mittelfeld.

    Und die landen doch zu über 90 Prozent beim Gegner - auch weil diese Bälle nicht hinter die Kette sondern meist in die Kette gespielt werden. Das ist es womit wir selbst unser Spiel kaputt machen.

    Das Fazit nach diesem Spiel muss sein: Hört auf diese sinnlosen Pässe zu spielen - sucht den freien Mann und kombiniert euch nach vorne. Ihr könnt es ja offensichtlich.

    Das birgt natürlich immer die Gefahr, die Kugel (auch in der eigenen Hälfte) zu verlieren. Dafür braucht es also Mut und Selbstbewusstsein - beides kann man sich in solchen Spielen holen.

    Es könnte also besser werden wenn man das richtig analysiert.