Beiträge von Matthias

    Diskussionsthema zum Artikel: Euphoriebremse ausgebremst


    Euphoriebremse ausgebremst

    Hurra, der FCK ist wieder da! Die Lautrer feiern einen wichtigen Sieg gegen Schalke 04 und haben jetzt das Pokal-Viertelfinale vor der Brust. Eigentlich alles super, oder?


    Der Betze war voll, die Stimmung überragend, das Ergebnis zuträglich. Das Tabellenmittelfeld ist wieder in greifbarer Nähe und das DFB-Pokal-Viertelfinale steht vor der Brust. Vor der Saison hätte sich wohl jeder Anhänger des 1. FC Kaiserslautern über eine solche Ausgangslage gefreut. Doch nach dem starken Saisonstart, dem rapiden Abfall, der Trainerentlassung und einer sieben Spiele andauernden Niederlagenserie fühlt sich die Situation nicht so gut an, wie sie könnte. Der FCK hat Schalke mit einer dominanten Vorstellung vom Berg gejagt und verdient gegen eine Mannschaft gewonnen, die zum Beginn dieser Saison mit ernsthaften Aufstiegsambitionen durch Deutschland gereist war.

    Zwischen Betze-Depression und totaler Euphorie


    Aber haben die Roten Teufel drei Punkte geholt, weil sich etwas grundlegend geändert hat oder weil das System von Dimitrios Grammozis endlich greift? Wohl kaum. Der Trainer, der nach dem Spiel gegen St. Pauli aufgrund kaum nachvollziehbarer Interviews und einer noch schwächeren Leistung auf dem Platz zu Recht in die Kritik geraten war und sich zudem mit Verleumdungen gegen seine Person auseinandersetzen musste, hatte noch in der Winterpause angekündigt, dass der FCK demnächst auf eine Viererkette umstellen werde. Zu Recht fragten sich viele Fans und Journalisten: Mit diesem Kader? Einem Kader, in dem es nach dem Ausfall von Hendrick Zuck und dem Rücktritt von Erik Durm keinen einzigen klassischen Linksverteidiger mehr gibt? Oder war all das nur eine Finte, die gegen den FC St. Pauli einfach nicht gezündet hat? Fest steht jedenfalls: Wenn Grammozis die Hertha am kommenden Mittwoch besiegt, schlägt die Betze-Depression wieder in totale Euphorie um. Und dann ist - zumindest bei Heimspielen auf dem Betzenberg - wieder alles möglich.

    Mit neuen Kräften zu alter Leistung


    Schon die Aufstellung vor dem Spiel hielt einige Überraschungen bereit. Frank Ronstadt für Jean Zimmer. „Der Kapitän gebenched“, wie man heutzutage zu sagen pflegt. Dazu eine körperlich groß gewachsene Doppelsechs mit Filip Kaloc und Julian Niehues. Diese war auch bitter nötig und musste - dem Plan geschuldet - oft in der Defensive aushelfen, da Tymoteusz Puchacz und Frank Ronstadt bei gegnerischem Ballbesitz stark ins Offensivpressing eingebunden waren und bei Abschlägen von Ralf Fährmann teilweise sogar auf Höhe des gegnerischen Strafraums attackierten. In der generellen Offensivbewegung änderte sich zunächst nichts. Bei Kontern wurden die Außen bedient, im Spielaufbau wurde Ache gesucht. Gelang es diesem, auf Marlon Ritter oder Richmond Tachie abzulegen, wurde es auch aus dem Spiel heraus gefährlich.


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    Hervorzuheben ist die Leistung des linken Schienenspielers Puchacz, der wieder an den Pucha zu Beginn der Saison erinnerte. Extrem involviert und engagiert, überall auf dem Platz zu finden und bei Zweikämpfen mit der Osayamen-Osawe-Gedächtnislösung: Ball vorlegen und hoffen, dass man schneller ist als der Gegner. Das führte zwar zu dem einen oder anderen Ballverlust, aber am Ende auch zum 4:1, als er mit einem angetäuschten Sprint zwei Schalker Verteidiger auf sich zog und Aaron Opoku fast frei zum Abschluss kam.

    Es lebe die Mannschaft


    Die Mannschaft funktionierte gegen desolate Schalker wie ein Uhrwerk. Bis auf das obligatorische Gegentor (diese Mannschaft kann einfach nicht zu Null spielen) lief nahezu alles perfekt. Das Gegentor fiel übrigens wie so oft in dieser Saison nach einem langen Ball hinter die viel zu weit aufgerückte Dreierkette. Dazu gesellte sich eine Prise schlechtes Stellungsspiel und ein verlorenes Laufduell von Almamy Touré. Aber das war in diesem Spiel nicht so schlimm, weil einfach viele Spieler auf dem Platz wieder auf dem Niveau des Saisonbeginns spielten und die Neuzugänge sich wunderbar ergänzten. Das zweite Tor von Ragnar Ache dann wie zu seinen besten Zeiten, die übrigens erst vier Monate zurückliegen. Flanke in die Mitte von Tachie, eigentlich etwas zu hoch angesetzt, aber kein Problem für Sprungwunder Ache. Der war in diesem Spiel übrigens bei den Schalker Standards mit der Bewachung von Kopfballungeheuer Simon Terrode beauftragt. Und der ist zehn Zentimeter größer als Ache.


    Übrigens: Noch bevor Ache den Ball in der Luft berührt, sieht man in fast jeder Kameraeinstellung Jean Zimmer jubeln. Das Vertrauen in Lauterns wandelnde Torgarantie ist also schon mal da. Diese Mannschaft hat nicht die Probleme und Zwistigkeiten, die ihr von außen in der letzten Woche angedichtet wurden. Jeder Jubel ein Gedicht. Auch ein Filip Stojilkovic, der erst seit einem Monat das Trikot der Roten Teufel trägt, schrie sich beim Jubel die Seele aus dem Leib, als würde er schon immer auf dem Betzenberg spielen.

    Gedanken an die Zukunft


    Doch das Fußballgeschäft, es ist ein schnelllebiges. Wird die Leistung gegen Hertha BSC Berlin im Pokalspiel nicht bestätigt oder der Sieg gegen Schalke in Elversberg nicht in einen Lauf umgesetzt, werden Abstiegsangst und Trainerentlassung wieder realistisch. Das Ungeheuer Betze muss Zähne zeigen, denn es hat noch immer die Chance, eine Saison mit sieben Niederlagen in Folge am Ende doch noch zu etwas ganz Besonderem zu machen.


    #FCKS04: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


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    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #14 von 90+6: Hengens Boydeschema


    Folge #14 von 90+6: Hengens Boydeschema

    Pünktlich zum Rückrundenstart meldet sich auch das Team von 90+6 aus der Winterpause zurück. Thomas, Raimund und Nico reden über das, was im Januar passiert ist.


    90+6, der Podcast, mit dem wir dich noch näher an das Herz deines FCK bringen. Schnall dich an und begleite uns auf diesem teuflischen Höllenritt durch die Höhen und Tiefen, die Triumphe und Herausforderungen, die den Betze zum Epizentrum unserer Emotionen machen. Unsere Mikrofone fangen für dich die pulsierende Energie der Fans ein, die donnernden Gesänge und die Gänsehautmomente ein, wenn der Ball das Netz zerschneidet. Bei 90+6 erlebst du frisch sezierte Spielbesprechungen, Anekdoten aus dem FCK-Alltag und brandheißen Meinungsaustausch. Jede Folge gleicht einem wahren Fußballfest - gespickt mit Humor, Emotionen und der unbändigen Euphorie, die uns vereint. Taktik, Spieler, Trainer, unvergessliche Momente und kühne Träume. Das sind die Themen, die dich erwarten. Und das alle 14 Tage.

    #14 Hengens Boydeschema


    Pünktlich zum Rückrundenstart meldet sich auch das Team von 90+6 aus der Winterpause zurück. Thomas, Raimund und Nico blicken mit einer gehörigen Portion Pessimismus auf die anstehenden Spiele gegen den FC St. Pauli und Schalke 04. Zudem sorgt der Wechsel von Terrence Boyd zum Erzrivalen Waldhof Mannheim für hitzige Diskussionen. Und natürlich darf auch eine scharfsinnige taktische Analyse nicht fehlen.


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Die Magie des Fußballs ist flüchtig, aber mit 90+6 kannst du sie immer wieder erleben. Verpasse keine einzige Folge und sei immer hautnah dabei, wenn wir über das Geschehen auf dem Platz schwärmen und mitfiebern. Ob im Auto, beim Training oder gemütlich zu Hause - nimm uns überall hin mit, um die unvergesslichen Augenblicke mit uns zu teilen. Abonniere unseren Podcast auf deinen Lieblingsplattformen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die EM kommt nach Kaiserslautern: Sechs steile Thesen zur Rückrunde


    Die EM kommt nach Kaiserslautern: Sechs steile Thesen zur Rückrunde

    Der FCK räumt den Transfermarkt ab, Schuster feiert sein Comeback und Ache spült Millionen in die Kassen. Unsere steilen Thesen rauben der Rückrunde die Spannung. Also fast.


    Bereits im ersten Teil unserer nicht ganz ernst gemeinten Saisonprognose lag Treffpunkt Betze-Redakteur Mitti nur knapp und besonders unglücklich daneben. Da der Blick in die Glaskugel jedoch zu seiner geheimen Stärke gehört, ist er wie Marty McFly und Dr. Emmett Brown erneut in die Zukunft gereist, und euch zu verraten, wie die Saison 23/24 enden wird. Natürlich hochgradig seriös wie immer. Hier sind unsere sechs steile Thesen zum Rückrundenstart. Here we go!

    These 1: Der Deadline Day wird wild


    Das Ende der Hinrunde war bekanntlich enttäuschend und auch der Rückrundenstart wird nicht besser. Nach den hohen Niederlagen gegen St. Pauli und Schalke 04 verlassen am 31. Januar noch fünf weitere Spieler den FCK. Dem stehen vier weitere Neuzugänge gegenüber. Sie alle kommen nicht nur aus der Bundesliga, sondern stehen auch gleich beim 4:1-Sieg im Viertelfinale des DFB-Pokals auf dem Platz. Einer von ihnen - der neue Abwehrchef Marnon Busch - erzielt als neuer Abwehrchef sogar direkt zwei Tore per Kopf. Jeweils nach Eckbällen von keinem Geringeren als Phillip Klement aufgelegt, der beim letzten Sieg unter Dimitrios Grammozis mit vier Torvorlagen so richtig aufblüht. Kapitän Jean Zimmer wird nach dem Spiel sagen: "Ja, so wird's jetzt weitergehen". Nein Jean, wird es nicht.

    These 2: Niklas Heeger springt in die Bresche


    Im Februar steht der 1. FC Kaiserslautern nach einigen Unentschieden zwar immer noch nicht auf einem Abstiegsplatz, doch statt Punkten sehen die Fans wieder nur Drama auf dem Betzenberg. Zuerst wird Cheftrainer Grammozis nach der 0:4-Niederlage gegen den KSC entlassen, dann gerät eine Challenge des wiedererstarkten Sponsors Forstbetrieb Ruffing außer Kontrolle. Bei einem Rasenmäher-Wettrennen zwischen Andreas Luthe und Julian Krahl werden mehrere Spieler schwer verletzt. Deshalb steht im Halbfinale des DFB-Pokals erstmals Niklas Heeger, die eigentliche Nummer 4, im Tor der Roten Teufel. Beim 8:7-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf, der sich erst in der Nachspielzeit ereignete, lässt er zwar den einen oder anderen Ball durch die Beine gleiten, doch sechs Kopfballtore von Ragnar Ache sichern in der aufreibendsten Partie seit dem Flaschenwurf den ersten Finaleinzug seit 2003. Der neue alte Trainer Dirk Schuster ist entzückt. Wie könnte er auch nicht, schließlich verhalf er dem FCK schon 1996 zum DFB-Pokalsieg. Damals noch als Verteidiger des KSC.

    These 3: Ragnar Ache sorgt für Geldregen in Kaiserslautern


    Während die Lautrer im DFB-Pokal auf Europakurs sind, läuft es in der Liga alles andere als rund. Viele Unentschieden und kein einziges Spiel ohne Gegentor. Doch wenn einer trifft, dann Ragnar Ache per Kopf. Am Ende der Saison wird er 24 Kopfballtore und 30 Tore insgesamt erzielt haben, mehr als der Rest der Mannschaft zusammen. Das reicht für die Torjägerkanone und für mehrere lukrative Angebote aus England. Bornemouth bietet kolportierte 24 Millionen Euro. Und Thomas Hengen bereitet sich sowohl körperlich als auch seelisch auf einen Geldregen in Kaiserslautern vor.

    These 4: Vier Trainer in einer Saison


    Für die Hertha aus Berlin geht es am vorletzten Spieltag um sehr viel. Für den FCK um alles. Mit einem Sieg im Olympiastadion würde die Hertha nicht nur die Schmach aus dem Pokal-Viertelfinale tilgen, sondern auch den dritten Platz sichern. Die Motivation auf Seiten des Hauptstadtclubs war größer und so gingen die Roten Teufel im letzten Spiel von Dirk Schuster baden. Keine Gegenwehr und vor allem kein Ragnar Ache. Der wird nämlich seit vier Wochen geschont, um sich vor dem DFB-Pokalfinale gegen Saarbrücken nicht zu verletzen. Thomas Hengen zieht erneut die Reißleine und entlässt zum dritten Mal in dieser Saison den Trainer. In einem Interview nach dem Spiel sagt er: „Mein Gott, dann mache ich es eben selbst“.

    These 5: Europameisterschaft auf dem Betze


    Die Niederlage gegen Hertha beschert dem FCK am letzten Spieltag ein Entscheidungsspiel um Platz 15 gegen Eintracht Braunschweig. Doch dank des dritten Platzes der Hauptstädter werden im Sommer vier Spiele der Europameisterschaft in der Pfalz ausgetragen. Wie ist das möglich? Trotz des teuersten Kaders schafft es der HSV wieder nicht aufzusteigen - die Hamburger werden lediglich Tabellenvierter hinter Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf und eben der Hertha. Nach Protesten gegen die Vereinsführung zünden die Fans das Volksparkstadion an. Als Ersatz wird der Betzenberg auserkoren. Und für die Stadtverwaltung ist nun Eile geboten. Denn es bleiben nur knapp zwei Monate, um das Fritz-Walter-Stadion auf 69.000 Plätze auszubauen. Was soll da schon passieren?

    These 6: Dreierpack gegen Saarbrigge


    Der direkte Abstieg wird zwar vermieden, doch die Roten Teufel sorgen wieder einmal für Nachrichten der Extraklasse. Denn wo andere Zweitligisten die Saison ausklingen lassen, macht der FCK einen auf NBA-Play-Offs. Dreimal in Folge geht es gegen Saarbrücken. Zunächst im Hinspiel der Relegation in Saarbrücken, dann im Rückspiel in Kaiserslautern und schließlich im DFB-Pokalfinale in Berlin. Die Kristallkugel reicht leider nur bis zum Hinspiel, das der FCK mit 1:0 gewinnt (Eigentor von Gaus in der 44. Minute). Ob der 1. FC Kaiserslautern in der nächsten Saison gleichzeitig in der Europa League und der dritten Liga spielen kann, steht noch in den Sternen. Fest steht allerdings, dass Saarbrücken frohen Mutes in die Saison 24/25 gehen wird. Denn der neu verpflichtete Topstürmer Terrence Boyd hat sich schon ein Saarbrigge-Tattoo stechen lassen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Thomas Hengen Masterclass


    Thomas Hengen Masterclass

    Seit März '21 leitet Thomas Hengen die Geschicke des FCK. Seine aktuelle Transferpolitik scheint riskant. Wir blicken zurück auf drei Jahre seiner Transferentscheidungen.


    Der Wirbel um den Transfer von Terrence Boyd ist nicht der erste "Skandal", für den Thomas Hengen auf dem Betzenberg sorgt. Denn mit der Entlassung von Publikumsliebling Marco Antwerpen kurz vor der Relegation traf er damals schon eine sehr unpopuläre Entscheidung. Nun folgt mit dem Verkauf von Terrence Boyd, der sich sehr schnell zu einer Identifikationsfigur entwickelte, eine zweite, die viele Fans nicht nachvollziehen können. Geht er? Bleibt er? Will er wirklich nur zu Waldhof Mannheim? Noch hängt alles in der Schwebe. Doch bislang hatte Thomas Hengen mit seinen Transfer-Entscheidungen doch immer ein goldenes Händchen bewiesen, oder? Schauen wir also mal, was sich seit dem 01. März 2021 auf dem Betzenberg getan hat. Willkommen zur Don Hengen Masterclass!

    Raus aus der Dritten Liga


    Im Sommer 2021 war der 1. FC Kaiserslautern dem Absturz in den Amateurbereich so knapp entgangen wie nie zuvor. Die Insolvenz und die Amtszeit von Jeff Saibene hätten fast alles gekostet. Doch Marco Antwerpen und die drei Leihgeschäfte mit Felix Götze, Marvin Senger und Jean Zimmer retteten den FCK vor dem Abstieg in die Regionalliga.


    Umso wichtiger war es, diese Leistungsträger in der folgenden Saison zu halten, die schließlich mit dem Aufstieg der Roten Teufel in die Zweite Liga endete. Marvin Senger und Felix Götze konnten von Hengen für eine weitere Saison ausgeliehen werden. Und mit Fortuna Düsseldorf einigte sich der 1. FC Kaiserslautern sogar auf einen vollständigen Wechsel. Ein Ruck ging durch Mannschaft und Fans, auch wenn keiner der drei am Ende unumstrittener Stammspieler war. Marvin Senger schaffte es nur selten in den Kader, während Götze und Zimmer, von Verletzungen gebeutelt, zusammen nur auf 39 von 76 möglichen Einsätzen kamen.

    Jung und gut


    Im gleichen Transferfenster wurden unter anderem Boris Tomiak und Julian Nihues verpflichtet. Beide kamen ablösefrei von den zweiten Mannschaften von Fortuna Düsseldorf und Borussia Mönchengladbach. Low Risk – High Reward. Beide zeigten fantastische Leistungen, steigerten ihren Marktwert und blieben in der zweiten Liga. Tomiak verlängerte im Winter '22 sogar seinen Vertrag zusammen mit anderen Leistungsträgern wie Kevin Kraus und Marlon Ritter. Hengen ist es gelungen, einen Kern zu formen, der länger als eine Saison zusammenbleibt. Etwas, das Anhänger des 1. FC Kaiserslautern seit über einem Jahrzehnt vermisst haben.

    Angriff ist die beste Verteidigung


    Nach einem schwierigen Saisonstart befand sich der FCK im Winter 2021/22 im Aufstiegsmodus. Dem ebenfalls zu Saisonbeginn verpflichteten Daniel Hanslik traute Hengen allerdings nicht zu, den Sturm alleine zu führen. Hanslik wurde in der Hinrunde häufig von Rene Klingenburg und Muhammed Kiprit unterstützt, doch Hengen wollte mehr: einen Stoßstürmer, einen Leader, kurz: einen wie Terrence Boyd. 250.000 Euro gingen nach Halle und Terrence Boyd in die Pfalz. Ein Wagnis, das sich am Ende auszahlen sollte, denn Boyd schoss den FCK nicht nur in dieser Saison ins Unterhaus, sondern hielt den Verein ein Jahr später mit 13 Toren in der zweiten Liga.


    Wie das Kapitel um Boyd beim FCK enden wird, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Doch Hengens mutiger Transfer erwies sich als Glücksgriff. Viele Tore, ein Betze-Tattoo und ein Mettbrötchen machten Boyd in der Pfalz zur Legende. Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn er für Mannheim auf Torejagd geht.


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    Die T-Frage


    Als Matheo Raab nicht zu halten war, wunderten sich zunächst viele, warum man erst Julian Krahl und dann Andreas Luthe verpflichtete, nur um Luthe spielen zu lassen und Krahl zum dritten Torhüter zu machen. Rund eineinhalb Jahre später hat Krahl Luthe überflügelt und steht nun - wenn auch nicht ganz unangefochten - im Tor der Roten Teufel. Hengen holt immer wieder Spieler, die Anfang 20 sind, und spickt den Kader zusätzlich mit viel Erfahrung. Bisher ist diese Balance aufgegangen und Spieler wie Terrence Boyd, Mike Wunderlich oder eben Andras Luthe konnten sich schnell integrieren und umso schneller gute Leistungen zeigen. Kritisch wird es dann nur, wenn es zu einer Wachablösung kommt. Bei Mike Wunderlich lief es für alle Seiten perfekt, der Mittelfeldspieler bekam sogar ein eigens für ihn veranstaltetes Abschiedsspiel. Bei Luthe und Boyd ist es schwieriger. Denn nach Boyd wird im Sommer wohl auch Luthe gehen.

    Die Fehlgriffe


    Doch bei all der Lobhudelei müssen auch die Fehlgriffe betrachtet werden. Topverdiener wie Phillip Klement, die auf der Bank sitzen oder Spieler wie Ben Zollinski und Lex-Tyger Lobinger, die schlicht und einfach nicht gut genug für die Zweite Liga sind. Letzterer bekommt jetzt die Chance sich beim VFL Osnabrück zu beweisen und für die nächste Saison beim Betze zu empfehlen. Sollte ihm das nicht gelingen, wird für ihn wohl der Gang in die Dritte Liga anstehen. Denn Hengen hängt an keinen Spielern und stellt seit jeher das Wohl des Vereins über etwaige Einzelschicksale, die Chemie in der Mannschaft oder irgendwelche Befindlichkeiten. So wurde ein Nicolas de Préville, der in der Rückrunde der Saison 22/23 die Rolle des Lückenfüllers im Sturm sehr gut ausfüllte, wegen mangelnder Fitness und zu hoher Gehaltsvorstellungen nicht weiter verpflichtet. Talent und Traumtor gegen Heidenheim hin oder her. Denn ein schlechter Spieler ist erst dann ein Fehlgriff, wenn er das Gehalt eines potenziell besseren Spielers frisst.

    Es wird seriös


    Apropos: fressen und gefressen werden. Das Geschäft eines Teammanagers, Kaderplaners und Geschäftsführers kann im Haifischbecken Bundesliga nicht nur ein dreckiges, sondern auch verdammt anstrengend sein. Deshalb hat Thomas Hengen im ersten Quartal 2023 einen Teil seiner Aufgaben abgegeben und stattdessen Saskia Bugera und Enis Hajri als kaufmännische und technische Direktoren eingestellt. Macht und Einfluss abgeben, wo andere in der Vergangenheit die Ellenbogen ausfuhren und auf ihr eigenes Wohl bedacht waren. Der Verein steht immer im Vordergrund und Grabenkämpfe werden - sofern sie existieren - intern ausgetragen. Gleiches gilt für Gerüchte über Neuverpflichtungen und Abgänge. Wo früher die Boulevardpresse über Transfers berichtete, von denen selbst der Verein noch nichts wusste, muss sie heute Gerüchte erfinden, da sich sehr viele Gerüchte um Spieler- und Trainerverpflichtungen als das herausstellen, was sie von Anfang an waren: Nur Gerüchte.

    Der Umbruch


    Es ist Januar 2024, der FCK steckt nach einer völlig verrückten Hinrunde im Abstiegskampf und die Verantwortlichen reagieren: Noch vor Ende des ersten Transfertages werden vier Neuzugänge präsentiert. Den sanften Umbrüchen der ersten beiden Jahre unter der Führung Hengens folgt nun einer mit der Brechstange. Filip Stojilkovic soll das Sturmzentrum aufpolieren und potenzielle weitere Ausfälle von Ragnar Ache kompensieren. Dickson Abiama und Ba-Muaka Simakala von Greuther Fürth und Holstein Kiel sollen ebenfalls für Tore und Vorlagen sorgen. Um den Konkurrenzkampf auf den defensiven Außenbahnen zu erhöhen, wurde Frank Ronstadt von Darmstadt 98 verpflichtet.


    Wer bei diesem Umbruch auf der Strecke bleibt, wird sich zeigen. Vor allem für den ebenfalls von Hengen verpflichteten Erik Durm sieht es düster aus. Denn sein Weltmeistertitel schützt ihn nicht vor Hengens Kompromisslosigkeit. Und für die Fans ist es nicht immer einfach, ihre Lieblingsspieler auf der Bank und auf dem Transfermarkt zu sehen. Doch die Bilanz und die Erfolge der Mannschaft in den vergangenen drei Jahren zeigen: Thomas Hengen hat den FCK verändert wie kein anderer Manager in diesem Jahrtausend. Doch ob er in guter Erinnerung bleiben wird, hängt nicht von seinen Höhen, sondern von seinen Tiefen ab. Verhindern die Roten Teufel den Abstieg, geht der Traum weiter. Wenn nicht, wird es Hengen wohl ergehen wie Martin Bader beim 1. FC Nürnberg oder Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach. Jeder Retter oder Heilsbringer kann abstürzen. Und später erinnert man sich meist nur noch an das Ende.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kein guter Blick auf die Tabelle


    Kein guter Blick auf die Tabelle

    Die individuellen Fehler in der Verteidigung des FCK offenbaren die Schwächen in der Kaderplanung. Jetzt kann eigentlich nur noch Schadensbegrenzung betrieben werden.


    Der Blick auf die Tabelle ist in diesen Tagen mehr als anstrengend. Der 1. FC Kaiserslautern stand am neunten Spieltag auf dem oberen Relegationsplatz und bis zum 3:0 in Düsseldorf schien dem Aufstieg eigentlich nichts mehr im Wege zu stehen. Nun ja, bis auf einen Flaschenwurf, eine Ache-Verletzung, eine Rote Karte wegen Tätlichkeit und mehrere Spiele mit schlechten Leistungen. So stehen die Roten Teufel nach 14 Spieltagen näher an den Abstiegs- als an den Aufstiegsrängen.

    Schmerzhafte Lücken


    Es scheint, als hätte dieses Jahr mit dem DFB-Pokalspiel gegen Nürnberg noch genau ein Highlight zu bieten. Ansonsten wünscht man sich eigentlich direkt den Beginn der Rückrunde. Ein eingespielter Almany Touré, ein wieder genesener Ragnar Ache und vielleicht drei, vier Neuzugänge. Das ist es, was der FCK im Moment braucht. Denn der erwähnte Touré wird die Abwehr erst langfristig verstärken. Und Ache, der in den ersten Saisonspielen die besten Leistungen seiner Karriere gezeigt hat, braucht noch Zeit, um an seine Erfolge anzuknüpfen.


    Und dann ist da noch die Bank, die unser Podcast-Team bei 90+6 zu Beginn der Saison tatsächlich als eine der besten Bänke der zweiten Liga bezeichnet hat. Wie sehr man sich doch täuschen kann. Nun erkennt man schmerzhafte Lücken, sobald sich einige Spieler verletzen oder durch Sperren ausfallen. Ein Kenny-Prince Redondo wärmt nur die Bank, damit dort überhaupt jemand sitzt und Lex-Tyger Lobinger hat in dieser Saison bei keinem seiner Einsätze gezeigt, warum er in der zweiten Liga stürmen sollte. Harte Urteile für eine Mannschaft, die seit Wochen harte Ergebnisse liefert - und zwar im negativen Sinne.

    Lust- und ideenlos


    Gegen Kiel war es nicht anders. Der Auftritt wirkte lust- und ideenlos. Dazu schien keiner der Spieler auf der Höhe. Es wirkte fast so, als würden diese Jungs zum aller ersten Mal zusammen spielen. Kiel dagegen strotzte vor Selbstvertrauen und hatte einen funktionierenden Plan. Hohes Pressing – bei Ballbesitz Phillip Klements sogar mit drei Offensivspielern gleichzeitig. Das bedeutete für den FCK: Der Aufbau konnte nur über Kraus erfolgen, dessen Pässe in diesem Spiel noch schlechter waren als sonst. Sobald Klement den Ball hatte und drei Kieler auf ihn zustürmten, musste der Pass zurück auf Julian Krahl gespielt werden. Das ging ein paar Mal gut, einmal aber auch nicht. Klements Außenristpass landete vor den Füßen von Benedikt Pichler, der nach absolut laschem Geleitschutz von Nico Elvedi und Kevin Kraus problemlos über Krahl lupfen konnte. Ein Tor, bei dem alle schlecht aussahen.


    Danach stellte der FCK sein Aufbauspiel vollends ein. Hoch und weit bringt bekanntlich Sicherheit. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kamen die Lautrer doch noch das eine oder andere Mal vor das Tor der Störche. Überhaupt nicht hilfreich waren die Pfiffe der Fans. 40.000 waren an diesem kalten Sonntag auf den Betze gekommen. In der Abwehr reihte sich in Folge dessen Fehlpass an Fehlpass. Und jeder Rückpass zu Julian Krahl wurde mit einem Pfeifkonzert quittiert. Wie schnell sie doch kippen kann: Die Stimmung auf dem Fußballberg.


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    Es wird schlimmer und schlimmer


    Und so war das 2:0 der Kieler vor dem Halbzeitpfiff eigentlich unausweichlich, wenn auch nicht unvermeidlich. Ein Eckball und ein schlafender Tymoteusz Puchacz, der seine offensive Rolle wohl auch in der eigenen Strafraumverteidigung durchziehen wollte. Danke für nichts. Ab in die Kabine.


    Die zweite Halbzeit begann zwar mit einem kurzen Aufbäumen in Folge der drei Wechsel und Formationsänderungen, die Dirk Schuster in der Halbzeitpause tätigte. Doch dann sorgte ein individueller Fehler von Kevin Kraus für das 3:0 des KSV. Am Ende müssen sich Schuster und Hengen die Frage stellen, ob ein größerer Kaderumbruch im Sommer nicht besser gewesen wäre. So traurig es wäre, die Aufstiegshelden zu verprellen - so bitter ist die Realität. Die meisten dieser Spieler sind nicht mehr zweitligatauglich. Im Winter sollte man sich daher von dem einen oder anderen trennen und frischen Wind und neue hungrige Spieler auf den Betze holen. Denn mit Kraus, Boyd, Zimmer, Zuck, Niehues und Hercher kann man in der Rückrunde nicht bestehen. Auch wenn Ache wieder fit ist und (hoffentlich) wieder Tore schießt.

    Und nun?


    Was der FCK in diesem Jahr wiederum auf keinen Fall braucht, ist ein neuer Trainer. Auch wenn die Diskussionen in vielen Fanforen und Whatsapp-Gruppen auf Hochtouren laufen, was soll ein anderer Trainer mit dieser Truppe anstellen? Dirk Schuster wird nicht immer die beste Wahl für Kaiserslautern sein. Doch noch ist er es. Und Thomas Hengen, dessen Transferpolitik in diesem Kommentar bereits in Teilen kritisiert wurde, hatte bisher ein gutes Gespür und verdient weiterhin Vertrauen.


    Nächsten Samstag trifft der 1. FC Kaiserslautern in Magdeburg auf eine weitere spielstarke Mannschaft. Doch der FCM ist dafür bekannt, dem Gegner viel Platz zu lassen. Und den muss die Mannschaft von Dirk Schuster gnadenlos ausnutzen. So wie in der vergangenen Saison. Mund abputzen, weitermachen. Das ist (noch) kein Abstiegskampf. Aber Gnade diesem Kader, wenn es doch einer wird.


    #FCKKSV: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:



    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Folge #10 von 90+6: Mir steie ab!


    Folge #10 von 90+6: Mir steie ab!

    Podcast: Folge #10 ist da. Zwei Niederlagen in Serie und wir hauen die längste Folge raus. Passt nicht? Passt doch! Randvoll mit Analysen, Prognosen und Humor.


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    #10 Mir steie ab!


    "Hallo erstmal in die Runde!". Da denkst du, nach zwei Niederlagen in Serie wird das die kürzeste Folge in der Geschichte von 90+6, da hauen dir Leo, Nico und Michael satte 65 Minuten FCK-Themen aufe Ohren. In Folge 10 (Happy Birthday!) geht's um Philipp Klement, die Rotsperre von Boris Tomiak, die zweite Reihe der Lautrer und ein Abwehrproblem, das sich gewaschen hat. Ihr glaubt es nicht? Oh doch! Die Praktikanten von Treffpunkt Betze haben nämlich mal wieder alles gegeben.


    By the way: In der Zwischenzeit hat der FCK Almamy Touré verpflichtet. Starker Transfer!


    Audio-Postproduktion: Luka Wieser

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    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: (Fast) alles läuft rund beim FCK


    (Fast) alles läuft rund beim FCK

    Ragnar Ache trifft wie er will und Dirk Schusters Mannen bringen den FCK auf Schnupperkurs mit den Aufstiegsrängen. Doch auch gegen Rostock lief nicht alles rosig.


    Einige Fans waren an diesem warmen Herbstsonntag noch gar nicht auf ihren Plätzen, als der 1. FC Kaiserslautern durch Neuzugang Tobias Raschl in Führung ging. Denn der Treffer - dem leider nicht so viele folgten, wie es hätte sein können - fiel bereits in der dritten Minute. Es war Raschls erstes Tor im Trikot der Roten Teufel und ließ auf mehr hoffen. Dirk Schuster vertraute der gleichen Elf wie gegen den KSC, nur die Taktik war eine andere. Mit der frühen Führung im Rücken zog sich der FCK zurück, überließ den Rostockern den Ball und setzte auf Konter und schließlich auch auf Standardsituationen.

    Die Säulen des Betzenbergs


    Nach etwa 20 Minuten köpfte Kevin Kraus einen Eckball von Tymoteusz Puchacz ins gegnerische Tor. Es war nicht Kraus' erstes Kopfballtor, aber vielleicht sein schwerstes. Denn in seinem 170. Spiel für den FCK musste sich der Innenverteidiger gleich gegen drei verteidigende Rostocker durchsetzen. Kevin Kraus, der in der Abwehr immer wieder für einen Blackout gut ist und an einer eher ausbaufähigen Sprintgeschwindigkeit leidet, bewies in diesem Spiel einmal mehr, warum er seit nunmehr fünf Jahren aus der Innenverteidigung des 1. FC Kaiserslautern nicht wegzudenken ist.


    Apropos Lobhudelei und Dauerbrenner: Marlon Ritter hat sich wieder einmal gewandelt. Schon nach seiner ersten Saison beim FCK - damals noch in Liga 3 - präsentierte sich der aus Paderborn gekommene Mittelfeldspieler wie verwandelt. Jetzt, nach der ersten Zweitliga-Saison der Roten Teufel seit langem, wird Ritter wieder eine Reihe weiter vorne eingesetzt und macht seine Sache fantastisch. Seinem Einsatz und seinem Nachsetzen verdankt Tobias Raschl die Schusschance zum 1:0. Und wie viele andere Spieler hat auch Marlon Ritter inzwischen mehr als 100 Spiele für Kaiserslautern absolviert. Genauer gesagt 110.

    Die Neuen schlagen ein


    Ebenfalls über 100 Spiele für die Lautrer hat übrigens auch Thomas Hengen gemacht. Und ja, Don Hengen zu loben ist inzwischen schon ein alter Hut. Aber es war bisher die vielleicht beste Transferperiode des FCK in der jüngeren Vergangenheit. Egal ob Raschl, Tachie, Elvedi, Ache oder Puchacz. Letzterer übrigens gegen Rostock mit einem seiner schlechteren Spiele im Dress der Roten Teufel. Und das sagt viel aus, denn auch gegen HRO war er wieder an einem Tor beteiligt war. Selten hat sich ein Spieler so schnell in die Herzen der Fans gespielt. Bei seinen unermüdlichen Grätschen wird es laut im Stadion und sein Teufelsjubel wird hoffentlich viele Nachahmer finden.


    Die Neuverpflichtungen machen den FCK zu einem kompletteren Team, füllen viele Lücken und lassen etablierte Spieler wie Phillip Klement und Terrence Boyd fast vergessen. Doch bei allem Lob, bleibt auch immer noch Platz für etwas Kritik. Das Gegentor der Rostocker entstand aus einer unnötigen Schönspielerei, wie man sie sonst nur von HSV-Spielen unter Tim Walter kennt. Und im anschließenden Strafraumchaos verhielt sich die Dreierkette des FCK wie schon in den letzten Spielen wie ein unorganisierter Hühnerhaufen. Da half es dann natürlich auch nicht, dass sich Jean Zimmer vom Torschützen Junior Brumado wie ein Sechsjähriger abschütteln ließ. Eine Aktion, die übrigens von Schiedsrichter Martin Petersen im Gespräch mit dem VAR völlig richtig bewertet wurde.

    Beinahe verzettelt


    Die in der Halbzeitpause und im Laufe der zweiten Halbzeit getätigten Auswechslungen machten das Spiel des 1. FC Kaiserslauterns leider nicht besser. Wo Dirk Schuster für gewöhnlich in der zweiten Hälfte klüger umstellt, hätte er sich gegen Rostock fast vercoacht. Ja, die Auswechslung des gelb vorbelasteten Raschl mag Sinn ergeben. Die Einwechslung von Kenny Prince Redondo und die damit verbundene Öffnung des Mittelfeldes jedoch nicht. Richmond Tachie war in dieser Zeit überall zu finden und schloss Räume an völlig entgegengesetzten Stellen des Spielfeldes. Eine beeindruckende Leistung, gewiss. Aber auch eine notwendige?


    Dirk Schusters Art, Fußball zu spielen hat in der vergangenen Hinrunde hervorragend funktioniert. Und auch in dieser Saison gingen seine taktischen Kniffe oft auf. Gegen Rostock sorgte die frühe Führung dafür, dass der Gegner schnell aufmachen und aktiv werden musste. Sollte das auch gegen Osnabrück der Fall sein, ruft die Tabellenspitze. Falls nicht, wird sich zeigen, ob dieses Team mit diesen Spielern und genau diesem Trainer die Favoritenrolle annehmen und ausfüllen kann. Ein Sieg in Osnabrück ist schließlich Pflicht und variabler als der HSV ist der FCK allemal.


    #FCKFCH. Die Spielernoten der Treffpunkt Betze Redaktion:


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Marco Menches: “Komme mit dem Fußball unter Schuster besser klar“


    Marco Menches: “Komme mit dem Fußball unter Schuster besser klar“

    Drei Fragen, drei Antworten: Marco Menches reportiert im FCK-Fan-Radio für alle, die zuhören wollen - aber ganz besonders für diejenigen, die sehbehindert sind.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. „Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln“
    2. „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“
    3. „Natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns“

    Marco Menches ist eigentlich in der IT-Branche tätig und beschäftigt sich mit Programmen, Computern und Blockchain. Am Wochenende jedoch sitzt er mit seinen Kollegen Tom, Thomas, Jonathan und Thorsten unter dem Dach der Südtribüne und kommentiert die Spiele des 1. FC Kaiserslautern. Nicht fürs Fernsehen und auch nicht fürs „klassische“ Radio. Sondern für die sehbehinderten Gäste des Fritz-Walter-Stadions und bis zu 10.000 Hörerinnen und Hörer des FCK-Fan-Radios.

    „Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln“


    Treffpunkt Betze: Hallo Marco, deine Stimme kennen eigentlich nur die, die regelmäßig das FCK-Fan-Radio hören. Doch tatsächlich stammt dieses Radio eigentlich aus eurem Kommentar für Zuschauer und Zuschauerinnen mit Sehbehinderung. Was unterscheidet den Kommentar fürs Fernsehen von eurem?


    Marco Menches: Ja grundlegend wirklich alles. Wir kommentieren in dem Sinne auch nicht. Wir reportieren. Und zwar in der Regel immer zu zweit. Denn bei dem Tempo, in dem wir reden müssen, um unseren Gästen das Spiel so gut wie möglich auf die Ohren zu legen, das halten wir keine 90 Minuten alleine durch. Da darf keine Stille aufkommen. Selbst eine dreisekündige Stille bedeutet für den blinden Menschen alles, da in dieser Zeit einfach keine neuen Informationen reinkommen. Unser Kommentar darf nicht dahinplätschern. Wir wollen jedem einen spannenden Fußballfilm im Kopf vermitteln und dabei muss man mit seinen Worten immer so nah am Ball und so präzise sein wie möglich.


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    „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“


    Treffpunkt Betze: Kannst Du unseren Leserinnen und Lesern ein Beispiel geben?


    Marco Menches: Es reicht zum Beispiel nicht zu sagen, dass der FCK nach erfolgreichem Tackling wieder im Ballbesitz ist. Unser rhetorischer Werkzeugkasten ist ganz anders. Dem Fan muss immer klar sein, was gerade passiert und vor allem noch wichtiger, wo sich der Ball genau befindet. Aus „Tachie hat den Ball auf der rechten Seite“ wird „Tachie überschreitet die Mittellinie und dribbelt weitere vier Meter parallel zur Außenlinie“. Wer nicht oder nur wenig sehen kann, braucht in jedem Satz eine Standortbestimmung des Balls und eben auch eine Beschreibung, die über die Begriffe „Sechzehner“ oder „Mittellinie“ hinausgeht. Genaue Meterangaben sind extrem wichtig. Wobei man sich vor allem was die Tornähe angeht auch anders behelfen kann. Man redet schneller und lässt die Stimme anschwellen, je näher der Ball am eigenen oder am gegnerischen Tor dran ist.

    „Natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns“


    Treffpunkt Betze: Das klingt wirklich anstrengend. Inwieweit wird das Ganze honoriert, bzw. was bekommt ihr für eure Mühen?


    Marco Menches: (lacht) Tatsächlich gar nichts. Wir machen das alle ehrenamtlich und kriegen eigentlich nur die Dauerkarte vom Verein. Uns ist es extrem wichtig, dass Menschen mit jeglichen Arten von Sehbehinderung ein möglichst fantastisches Stadionerlebnis haben. Und ganz wichtig: Nicht nur die Betze-Fans. Denn sehbehinderte Auswärtsfans bekommen im Fritz-Walter-Stadion ebenfalls unsere Stimmen auf die Ohren. Natürlich freuen wir uns, wenn irgendwann was dabei rumkommt. Uns hören zwischen 4.000 und 10.000 Menschen im Stream, vielleicht kann man da irgendwann ja den ein oder anderen Sponsor anlocken. Aber egal wie viel die bezahlen würden, das Dankeschön der Fans im Stadion und vor allem der Stammgäste wird immer mehr wert sein. Und es hilft natürlich auch, wenn die Mannschaft gut spielt. Inzwischen komme ich mit dem Fußball unter Schuster auch besser klar. Aber ich reportiere lieber eigenen Ballbesitz und natürlich reportiere ich lieber Ecken für uns als gegen uns.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Wenn auch ihr entweder sehbehindert seid oder eine sehbehinderte Person mit ins Fritz-Walter-Stadion begleiten wollt, findet ihr auf https://fck.de/de/fans/fans-mit-handicap/ alle Informationen hierzu. 30 Minuten vor Spielbeginn werden Kopfhörer ausgegeben, mit denen ihr euch von Marco und seinen Kollegen durchs Spiel leiten lasst. Mehr zum Fan-Radio und diesem Thema gibt es demnächst in einer größeren Reportage auf Treffpunkt Betze.


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    Diskussionsthema zum Artikel: Endlich wieder Bundesliga: Sechs steile Thesen zu Saisonbeginn


    Endlich wieder Bundesliga: Sechs steile Thesen zu Saisonbeginn

    Boyd macht die Biege, Zolinski kratzt am Ballon d’Or, Hengen kocht mit Jesse Pinkman hinten im Wohnwagen und die 2. Liga bekommt das steilste Remis der Geschichte zu sehen.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. These 1: Terrence Boyd wechselt am Deadline Day
    2. These 2: Zolinski dominiert
    3. These 3: Don Hengen regiert den Transfermarkt
    4. These 4: Das Stadion wird umbenannt
    5. These 5: Der HSV und der FCK straucheln im Aufstiegskampf
    6. These 6: In der Relegation geht es gegen Heidenheim

    Während sich anderswo im Internet Sport-Journalisten in Spekulationen ergeben, schaut unser Redakteur Mitti - wie vor jeder Saison - ganz einfach in seine Kristallkugel. Hier sind sie: die diesjährigen sechs steilen Thesen.

    These 1: Terrence Boyd wechselt am Deadline Day


    Der Kader von Thomas „Don“ Hengen steht schon seit einem Monat. Die Saison beginnt ausgesprochen gut und Terrence Boyd scort wie in den letzten beiden Spielzeiten. Doch dann kommt David Beckham nach Kaiserslautern und zerstört das traute Glück in der Pfalz. Denn Inter Miami sucht einen Sturmpartner für Lionel Messi. Das Problem: das Gehalt und die in der MLS geltende Gehaltsobergrenze. Für den Beckham-Klub muss eine preiswerte Lösung her. Am besten ein US-Amerikaner mit Länderspielerfahrung und einigen Stationen in Europa. Überlegen musste der Sturmtank nicht lange, denn wer würde nicht gerne an der Seite des besten Fußballers aller Zeiten spielen. Und die Zahlen sprechen für sich. 19 Tore bis Weihnachten. 15 aufgelegt durch La Pulga. Aber annersch wo is annersch Terrence.

    These 2: Zolinski dominiert


    Ben Zolinski hatte sich in der Saison 22/23 mit so manchem bekleckert, aber nicht mit Ruhm. Doch in der Spielzeit 23/24 soll alles anders werden. Denn schon nach der Hinrunde ist die Liste der Vereine gegen die er getroffen hat, deutlich länger als die, gegen die er nicht getroffen hat. Elf Tore in 17 Spielen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Ihn nach dem Last Minute Wechsel von Terrence Boyd ins Sturm-Zentrum zu stellen, war gewagt, hat sich aber ausgezahlt. Beim 4:0-Sieg gegen Wiesbaden am 11.11. erzielte er drei Tore in einer Halbzeit. Eines davon war sogar ein direkt verwandelter Eckball. Im Winter heißt es dann für ihn: Beim Betze Kult werden oder in die Premier League wechseln.

    These 3: Don Hengen regiert den Transfermarkt


    Moneyball war gestern. Jetzt ist Don Hengen am Start. Viele sind verwundert, als Hengen sagt, man brauche Dominique Heintz nicht, man habe andere Spieler, die man beobachten würde. Und während sich die Presse und alle Fans auf Ragnar Ache konzentrieren, wird das Süppchen, das Hengen heimlich kocht immer heißer. Und als Terrence Boyd am letzten Transfertag gen Westen aufbricht, wird das Buffet eröffnet. Kevin Trapp wechselt für 35 Millionen zu den Bayern, da sich die Verletzung von Manuel Neuer als gravierender herausstellt als angenommen. Mit der Ausbildungsentschädigung, die der FCK erhält, holt man von den Bayern Mathys Tel auf Leihbasis und mit Ao Tanaka (Düsseldorf) den ersten Japaner auf den Betze.


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    These 4: Das Stadion wird umbenannt


    Im Januar liegt der FCK auf dem zweiten Platz, elf Punkte hinter dem HSV und vier Punkte vor Schalke. Da man frühzeitig auf die Frühjahrsschwäche des Hamburger Sportvereins reagieren will, wird der Aufstieg vorzeitig vorbereitet. Geld muss her, um im Haifischbecken Bundesliga zu überleben. Im Februar steht sogar der Name des Stadions zur Debatte. Flyeralarm-Arena, Paramount+-Stadion oder soll der FCK doch Teil der neuen Marketingampagne von Warner Brothers werden? Um zu verhindern, dass der FCK in der Bundesligasaison 24/25 im Barbie 2 Superdome spielen muss, opfert sich die Nauerz-Gruppe und legt zusammen mit dem unbekannten Luxemburger Bavio Flecca 60 Millionen Euro auf den Tisch. Fortan wird das Stadion in wechselnder Reihenfolge für jeweils ein Jahr lang nach Ottmar Walter, Horst Eckel, Otto Rehagel und Marco Antwerpen benannt.

    These 5: Der HSV und der FCK straucheln im Aufstiegskampf


    Im Februar hat der HSV 13 Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Nur vier Spieltage später dümpelt der Dino auf Platz sechs. In ganz Deutschland wundert man sich, wie das überhaupt rechnerisch funktionieren kann. Doch als die beiden Schwergewichte des deutschen Fußballs am 6. April aufeinandertreffen, geschieht Historisches: Denn beim 7:7 fallen nicht nur die meisten Tore, die jemals in einem Zweitligaspiel erzielt wurden. Der FCK sichert sich das Unentschieden nur durch einen Torwarttreffer in der elften Minute der Nachspielzeit. Der Übersichtlichkeit halber hier die Zusammenfassung für jeden Tipico-Spieler.


    1:0 (Opoku: '2)
    1:1 (Öztunali: '3)

    2:1 (Raab, ET: '6)

    2:2 (Kraus, ET: '10)

    2:3 Glatzel, E: '26)

    2:4 (Kraus, ET: '31)

    Rot (Kraus: 42’)

    2:5 (Glatzel, E: '43)

    2:6 (Glatzel: '49)
    3:6 (Ritter: '61)

    4:6 (Tomiak: '71)

    5:6 (Klement: '79)

    6:6 (Zimmer: '90+1)

    6:7 (Dompé: '90+6)

    7:7 (Luthe: '90+11)

    These 6: In der Relegation geht es gegen Heidenheim


    Am Ende schafft es die Mannschaft von Dirk Schuster auf den dritten Rang. Der Trainer der Roten Teufel überholt in dieser Saison übrigens Kosta Runjaic, was die trainierten Spiele angeht. Seit 2015 war kein Trainer so lange auf dem Betzenberg im Amt geblieben. In der Relegation geht es dann gegen den FC Heidenheim, der in seiner ersten Bundesligasaison nicht wirklich Konkurrenzfähig war, aber eben besser als Augsburg und Darmstadt, die den direkten Weg in die Zweite Liga nehmen. Der FCK gibt sich im Vorfeld kämpferisch. Jean Zimmer fragt im Interview, was die Heidenheimer denn ohne Marc Schnatterer auf dem Betze reißen wollen. Und er behält Recht. Auf dem Betzenberg gibt es einen völlig ungefährdeten 1:0 Sieg, bei dem die Roten Teufel ohne einen einzigen Torschuss gewinnen. Über Walterball reden da schon niemand mehr. Schuster hat einen neuen Ball erfunden. Denn wenn der Ball im Aus ist, hat der Gegner auch keinen Ballbesitz. Der FCK wird in seiner Aufstiegssaison im Durchschnitt 29% Ballbesitz und 21 Minuten Nachspielzeit haben. Aber das zahlt sich aus, denn dank der vielen Bälle, die irgendwo im Elf-Freunde-Kreisel landen, kommen die Gegner auch nur auf 35% Ballbesitz. Taktik gewinnt sie eben doch: die Spiele, die man zum Aufstieg braucht.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Schuster, wechsel' mal die Leisten


    Schuster, wechsel' mal die Leisten

    Die Saison ist für den FCK eigentlich gelaufen. Jetzt wäre die Chance, etwas Neues auszuprobieren. Aber nicht mit Dirk Schuster, der bleibt bei seinen Leisten.


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    1. Duell zweier Torhüter-Generationen
    2. Schusters Null wichtiger als ein möglicher Last-Minute-Sieg
    3. Die zwei Gesichter des FCK

    Wenn an einem lauwarmen Sonntagnachmittag in der zweiten Bundesliga der Männer Not und Elend aufeinandertreffen, dann wissen die Fans des 1. FC Kaiserslautern, dass ihr Verein höchstwahrscheinlich seine Finger im Spiel hat. Nach der Glanzleistung der vergangenen Woche, als man dem Hamburger Sportverein zeigte, wie man in Lautern guten Fußball spielt, rettete im Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg Torhüter Andreas Luthe in der 92. Minute ein Unentschieden. Und das gegen den bis dahin Vorletzten der 2. Liga, der zudem nach einer fragwürdigen roten Karte in Unterzahl spielte. Soweit das Ende. Aber wie sah es zu Beginn der Partie aus?

    Duell zweier Torhüter-Generationen


    Nach dem 2:0-Heimsieg gegen den HSV hätte die Euphorie nicht größer sein können. Als Anhänger des Pfälzer Traditionsvereins freute man sich auf eine schöne Auswärtsfahrt nach Bayern, an deren Ende ein paar Helle aus verschiedenen bayerischen Privatbrauereien und drei Punkte im Gepäck auf der Habenseite stehen sollten. Doch zu früh gefreut. Denn die Vorzeichen, die nach dem Schlusspfiff gegen den HSV noch rosig aussahen, verdüsterten sich schnell. Terrence Boyd gesperrt, Kevin-Prince Redondo und Nicolas De Preville gegen Regensburg fraglich. Und genau das sollte die Krux des Spiels gegen Regensburg werden. Die Null stand. Dank einer ansprechenden Leistung der Viererkette, deren Außenverteidiger Formkurven aufweisen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und einem überragenden, wenn auch wenig geforderten Andreas Luthe.


    Luthes Gegenüber war übrigens Jonas Urbig. Jahns Schlussmann gilt als eines der größten Torwarttalente und ist seit kurzem Mitglied der deutschen U21-Nationalmannschaft. Es war das Aufeinandertreffen zweier Torhüter-Generationen, und für den neutralen Zuschauer war es sehr schade, dass beide nicht mehr gefordert wurden. Urbig glänzte mit präzisen, hart gespielten Pässen. Mehr bekam er aber nicht zu tun, was auch an der Offensivreihe der Lautrer lag. Stürmer Boyd wurde durch Lex-Tyger Lobinger ersetzt, der im gesamten Spiel keine 20 Ballkontakte hatte und völlig unterging. Der Jahn kassierte in der 72. Minute eine rote Karte und ganz böse Zungen würden behaupten, dass das Spiel von nun an spielerisch auf Augenhöhe war. Aber ein Spiel, das nicht einmal verloren wurde, an einem Spieler festzumachen, wird dem Ganzen natürlich nicht gerecht. Während Hendrick Zuck auf der linken Verteidigerposition als einziger Betze-Spieler eine Note besser als 3+ erhielt, fiel Jean Zimmer, der gegen den HSV eines seiner besten Spiele im FCK-Trikot ablieferte, wieder in gewohnte Muster zurück. Viele Balleroberungen endeten in ebenso vielen Fehlpässen. Wenn der FCK mal umschaltete, dann über Boris Tomiak oder Marlon Ritter, die übrigens beide zeitweise in der Vorwärtsbewegung die Rechtsverteidigerposition einnahmen

    Schusters Null wichtiger als ein möglicher Last-Minute-Sieg


    Während die erste Halbzeit ohne nennenswerte Ereignisse verlief, überschlugen sich die Ereignisse in der zweiten Halbzeit. Denn als Rechtsverteidiger Benedikt Saller nach einem Foul an Zimmer die rote Karte sah, übernahm der FCK die Kontrolle über das Spiel. Doch ein ganz wichtiger Teil der Mannschaft zog nicht mit: Dirk Schuster. Statt dem jungen Angelos Stavridis oder Muhammed Kiprit eine Chance zu geben, wechselte der Cheftrainer in der Schlussphase mit Robin Bormuth und Eric Durm zwei Verteidiger ein. Ja, ein Punkt ist besser als keiner, aber warum der Trainer in dieser Phase der Saison nicht die jungen Wilden ran lässt, erschließt sich selbst dem konservativsten FCK-Fan so langsam nicht mehr. Wenn nicht jetzt, wann dann?


    Denn die Saison ist gelaufen. Im positiven Sinne. Der 1. FC Kaiserslautern hat am 29. Spieltag nichts mit dem Abstieg zu tun, und das sollte eigentlich ein Grund zur Freude sein. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum, in den letzten Spielen eine gute Figur zu machen und die 50 Punkte zu erreichen, die die Mannschaft als neues Ziel ausgegeben hat. Und zudem die Jugend ein wenig mehr zu fördern. Die Roten Teufel werden in den nächsten Jahren immer mal wieder Talente zu Geld machen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

    Die zwei Gesichter des FCK


    Alles in allem kann man mit der Saison mehr als zufrieden sein, egal wie dieses Spiel gelaufen ist und wie die letzten Spiele laufen werden. Dirk Schuster - ein knallharter Rationalist - überzeugt immer wieder mit seiner brutalen Auslegung der Taktik. Wenn er sich in der nächsten Saison noch etwas einfallen lässt, wie man gegen Mannschaften, die wenig Ballbesitz gewohnt sind, besser aussieht, kann man dauerhaft in die obere Tabellenhälfte schauen. Bis dahin können sich die FCK-Fans aber weiterhin darauf einstellen, dass der brutal effiziente Schuster-Fußball zu den schönsten Siegen oder eben zu den langweiligsten Unentschieden führen kann. Und solange der FCK dazwischen nicht verliert, ist das im Moment mehr, als sich jeder Lautrer wünschen können.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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