Identifikation

Ich muss dem Fred-Starter in allen Punkten recht geben. Die Entwicklung der letzen Jahre ist beängstigend. Bald gibt es nichts mehr, mit dem wir uns Identifizieren können. Die Mannschaft ist charakterlos und wenn wir einen Spieler zum "Star" aufbauen, dann müssen wir ihn des Geldes wegen ziehen lassen. Die Trainer wechseln wir, wie andere das Unterhemd. Und unser Stadion ist zwei Nummern zu groß für uns (sowohl was die Zuschauerkapazität angeht, als auch die laufenden Kosten mit 5 Mio pa).
Bleibt nur noch die Westkurve die den Betze zu einer Festung macht, auf die wir Stolz sein können. Doch auch da ist nichts mehr so wie es mal war. Bei einem Spiel, wo die Mannschaft auf die Unterstützung der Fans angewiesen ist (wie gestern nach Jenas Anschlusstor) kommt einfach nichts. Wir brauchen Gesänge die die Mannschaft direkt ansprechen und nicht irgendeinen Sing-Sang. Kämpfen Lautern Kämpfen! Dafür haben wir heute verschiedene Fan-Lager in der Westkurve. Die normalen Fans und die Superfans, die die normalen auch schon mal vom Zaun ziehen, wenn sie etwas falsches Rufen.
Quo vadis FCK?
Wenn sich nicht bald ein sportlicher Erfolg und damit auch eine bessere Stimmung in allen Bereichen (Mannschaft, Publikum, Sponsoren) einstellt, sehe ich Rabenschwarz für meinen FCK. Das würde mir das Herz brechen.

Da sind wir ja wieder bei meinem Lieblingsthema: "Ein echter FCK-Fan muss immer und jedem Spieler zujubeln und ihn permanent anfeuern, erst recht wenn er mal wieder völlig unterirdisch und ohne Elan eine Frechheit von Fussball spielt!"

Meine Herren, jetzt das Ganze mal aus meiner Sicht: Wir als Fans, und damit meine ich nicht nur die Westkurve, sollten natürlich in erster Linie mal die Mannschaft unterstützen. Auch wenn es bei manchen Herren, die sich FCK-Spieler nennen, schwer fällt. Und das haben wir ja auch gestern zunächst getan.

Wenn die Mannschaft sich allerdings so blöd anstellt, und leichtfertig einen 2Tore Vorsprung gegen die bis dato schlechtste Auswärtsmannschaft der Liga herschenkt, dann darf sich keiner wundern, wenn es plötzlich ruhig wird.

Zeichnet sich der "treue FCK-Fan" tatsächlich nur dadurch aus, dass er zu jedem Spiel fährt, Zeit und Geld investiert, die Truppe permanent und ohne Rücksicht auf die Stimme und völlig unabhängig vom Spielverlauf, anfeuert, nach so einer peinlichen Vorstellung nach Hause geht, bloß nicht meckert, und ohne sich aufzuregen den FCK singend und klatschend in den Untergang begleitet???

Ich denke, auch ich bin ein treuer FCK-Fan, nicht besser, aber auch nicht schlechter als alle anderen hier. Und wenn mir das Singen bei so einer Leistung in so einer Situation vergeht und ich einfach fassungslos und still im Block stehe, dann ist das mein gutes Recht.

Und ich mache auch niemanden doof an, wenn er neben mir steht und trotzdem singt und klatscht...

TOLERANZ!

Erstmal "Hut ab" an alle, in Anbetracht des Themas war eigentlich nicht zu erwarten, dass hier so anständig diskutiert wird!

Zitat von klima

Da sind wir ja wieder bei meinem Lieblingsthema: "Ein echter FCK-Fan muss immer und jedem Spieler zujubeln und ihn permanent anfeuern, erst recht wenn er mal wieder völlig unterirdisch und ohne Elan eine Frechheit von Fussball spielt!"

Ich versuche mal, die Sache aus meiner (subjektiven) Sicht zu schildern: Als Musiker habe ich durchaus schon vor 500 Leuten gespielt. Das sind keine 25.000 wie im Stadion, aber ich bin ja auch kein Profi. Die Leute zahlen Eintritt und ich bekomme einiges an Geld für ein "Hobby" und von daher gehe ich sehr professionell an die Sache ran. Der Normalfall ist, dass ich meine Sache fehlerfrei durchziehe, den Leuten ein wenig Show biete und sie am Ende des Abends zufrieden nach Hause gehen. Wenn es eben mal dumm läuft, ist man am Anfang noch nicht richtig warm und versaut schonmal was in den ersten Songs (ein fliegender Stick ist auch kaum zu übersehen *g*). Wenn man die Musikpolizei im Publikum stehen hat, wird es kritisch: Verschränkte Arme, Getuschel, usw. Im Endeffekt führt es dazu, dass man noch besser sein will und sich damit fast zwangsläufig weitere Fehler einschleichen. Als erfahrener Profi muss man über sowas stehen, aber ich bin genauso wenig ein erfahrener Profi wie unsere jungen Hüpfer auf dem Platz. Bleibt diese Reaktion dagegen aus, läuft alles normal weiter. Es geht natürlich auch andersherum: Das Publikum pusht. Für sie ist es natürlich kein Support, sondern nur Mittel zum Zweck (Party!), aber man glaubt gar nicht, welche Kräfte das freisetzen kann. Da werden aus 3 Stunden Konzert eben mal 4 Stunden und trotzdem spürt man keine Schmerzen in den Beinen, man verspielt sich nicht, die ganze Band spielt wie aus einem Guss, alles passt! It's Magic!

Natürlich kann man das nicht 1:1 mit einem Fussball-Profi im Stadion vergleichen, aber der Vergleich ist jedenfalls realistischer als die von vielen hier gerne herangezogene "Drucksituation" auf der Arbeit. Ich kenne solche Situationen auch und es ist einfach kein Vergleich zu einem ganzen Saal oder sogar zu einem ganzen Fussballstadion.

Also mein Standpunkt: Keiner will hier kritiklose Fans! Wir alle wollen doch, dass der FCK möglichst schnell da unten raus kommt und dazu müssen wir Punkte sammeln. Wir haben eben nur die Spieler, die da momentan auf dem Platz stehen. Also was bringt es uns, wenn wir diese nach einem suboptimalen Start in die zweite Halbzeit inkl. einem vergebenen Elfmeter auspfeifen? Wir lagen doch noch vorne! Natürlich hätte es 4:0 stehen müssen und es stand nur noch 2:1, aber das wären 3 Punkte gewesen. Also die Mannschaft bedingungslos über die 90 Minuten unterstützen, die Punkte verbuchen und DANN kritisieren. Oder die Punkte eben nicht einfahren und sie wenn ihr das so empfindet eben DANN auspfeifen.

Vielleicht hätten sie das Ding auch bei bedingungsloser Unterstützung noch vergeigt, wer weiß das schon? Beim FC Bayern stehen alte und hochbezahlte Hasen auf dem Platz, da kann ein Pfeifkonzert in der Halbzeit vielleicht den ein oder anderen aufwecken. Aber unsere jungen Spieler kommen mit dem Druck einfach nicht klar, das hat man dieses Saison denke ich oft genug gesehen. Ein Spielverlauf wie gegen St. Pauli wäre zu Hause auch nie möglich gewesen, da stimmt mir denke ich jeder zu. Mein Standpunkt.

@cakeddrummer: Ich glaube dein Beispiel ist ziemlich gut! Und trifft den Punkt! Es wurde aber nicht erst beim verschossenen Elfer in der Kurve genörgelt! Jeder Fehlpass wird kritisch beäugt und mit einem Raunen oder Stöhnen quittiert. Ein Anfeuern der Mannschaft ist kaum zu erleben.
Nach dem 3:2 bei mir auch nicht mehr. Gebe ich zu. Da war für mich der Ofen in doppelter Hinsicht aus. 1. Steht man zwischen Dauernörglern und 2. passiert dann auch noch sowas! Aber dieses Pfeifen ist unerträglich! Einfach nur traurig. Und ich weiß immer noch nicht, was mich mehr ärgert. Die verschenkten 3 Punkte oder diese sogenannten Fans. Momentan ist es doppelt schwer FCK-Fan zu sein!

Zitat von Cakedrummer

Erstmal "Hut ab" an alle, in Anbetracht des Themas war eigentlich nicht zu erwarten, dass hier so anständig diskutiert wird!

Beim FC Bayern stehen alte und hochbezahlte Hasen auf dem Platz, da kann ein Pfeifkonzert in der Halbzeit vielleicht den ein oder anderen aufwecken. Aber unsere jungen Spieler kommen mit dem Druck einfach nicht klar, das hat man dieses Saison denke ich oft genug gesehen. Ein Spielverlauf wie gegen St. Pauli wäre zu Hause auch nie möglich gewesen, da stimmt mir denke ich jeder zu. Mein Standpunkt.

Das hast Du m.M.n. sehr richtig erkannt.

Abgesehen vom Durchschittalter konnte man gestern bei zwei weiteren Verhaltensweisen sehr deutlich sehen wie naiv u. grün die Truppe eigentlich noch ist.
1. den sicher geglaubten Sieg schon während des laufenden Spiels feiern, bzw. seinen Hochmut freien Lauf lassen.
2. resultierend daraus einen Spieler zum Elferpunkt lassen der seit Wochen seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit hinterherläuft.

Einer funktionierenden u. erfahrenener Truppe passiert sowas nicht, zumindest nicht beide o.g. Verhaltensweisen.

Da sind die wenigen erfahreren Spieler direkt auf dem Platz in der direkten Situation gefragt wie z.B. Beda, Müller, Bello.

Genau soetwas unterscheidet Führungsspieler von guten Führungsspieler.
Man könnte es auch Versagen durch Unterlassung nennen.

Ich hoffe nun sehr sie lernen alle draus (wir Fans eingeschlossen), hoffe zudem, daß unser Kapitän zu den richtigen !!! Zeitpunkten mal Farbe bekennt, u. positive Signale an die Mannschaft sendet die sie händeringend braucht wie die Luft zum Atmen - wenn er sich als Kapitän schon soweit zurücknimmt, daß man bezeichnenderweise nach Spielende fast nur die Jungspunde vorm Mikro hört.

Vollste Zustimmung an Autor-

Zitat von TheO.C.

Jaja wenn wa en Tor schiessen 2:0 zur Halbzeit da machen unsere tollen Ultras Stimmung bis die Balken biegen aber
schwupp stehsts 2:1 halten se alle ihr Maul. Das kann doch net sein.
Die gehen ma so dermaßen auf den Sack, mit ihren "Wir sind die Stimmungsmacher" usw. Das war heute der letzte Rotz.
Und wenn welche beim 2:2 ausm Stadion gehen und sagen, die verlieren heute eh noch, dann kann ich nur sagen, habt ihr den Arsch offen?

Jetzt noch an die Allgemeinheit.
Bei Arschloch, Wi*****, H***sohn da seit ihr laut. Da seit ihr super. Aber wenns scheisse läuft, macht ihr unsere Mannschaft fertig und haut noch oben drauf.

Tjo weil die Jungs das dritte Tor nicht schossen und immer mehr den Faden verloren. Man konnte schön dabei zusehen wie das Spiel immer mehr zusammenbrach... klar wurde es ruhig als das 2:1 fiel... es war ein ziemlicher Schock.. man spürte die Unsicherheit...
...die sich mit dem 2:2 bestätigte, und von da an war es ziemlich klar das wir dieses Spiel verlieren würden... Runström versemmelte den Elfer (nein nicht die Fans ) und die Mannschaft brach KOMPLETT auseinander, in einer Art und Weise, wie ich das gegen einen solchen Gegner noch nicht gesehen habe. Nach all den Jahren, nach all den Enttäuschungen soll man natürlich weiterhin so tun als sei AAAAAALLLLLES in Ordnung und schön weiter feiern.... klar... is ja nurn Entscheidungsspiel gegen den LETZTEN der Tabelle, und schenken ja nur ne 2:0 Führung ab, was IMMER noch nicht die Schuld der Fans ist... was mich angeht ich war einfach nur geschockt, entsetzt und stinksauer, und dann packen sie es tatsächlich noch das 2:3 zu kassieren, zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft bereits tot. Ich blieb bis zur Nachpielzeit und als mein kollege mit hochrotem Kopf das Stadion verließ überlegte ich ne Sekunde sah das Jena die nächste Chance hatte und verließ zum ersten mal überhaupt ein FCK Spiel vorzeitig. Ich hatte keine Lust mehr, keine Kraft mehr, konnte mir das nicht mehr geben... zu dem Zeitpunkt stands aber schon 2:3 für Jena.

Es ist einfach soviel passiert das ich bei dem Jena Spiel wenigstens ansatzweise Verständnis für die Pfiffe habe, und auch für die die vorzeitig gingen, denn HIER IST EINFACH ZUVIEL PASSIERT. Man kann nicht mehr teilnahmlos da stehen und sich den Scheiss reinziehen ohne irgendwann einfach mal zu platzen. Nicht nach all den Jahren. Und ich kann und möchte hier die Kritik an den Fans nicht mehr verstehen. Irgendwann is das Maß voll, woanders hat man in einer solchen Lage etwas krasser reagiert ums milde auszudrücken. Jetzt wirds mal Zeit Farbe zu bekennen, ABER NICHT DIE WEST ODER DIE FANS DIE SEIT JAHREN DIES ALLES ERTRAGEN JA ERTRAGEN MÜSSEN (Das hat ja ja schon nix mehr mit Fußball genuss zu tun) sondern die Mannschaft und die Verantwortlichen für den Mist denn SIE verbockt haben! Die Fans waren immer da! Was sollen die Leute tun deiner Meinung nach? Die Fresse halten, den Untergang schweigend hinnehmen? Bloss nicht pfeifen und nicht schreien wenn das vor die Hunde geht was sie lieben? ne sorry- es tut mir leid, irgendwo is die Schmerzgrenze erreicht!

ZU DEM AWH SAG ICH NUR: SCHEISSE SOWAS MUSS NICHT SEIN UND IST UNTERSTE SCHUBLADE!

ABER NACH EINER SOLCHEN "LEISTUNG" KANN MAN AUCH MAL PFIFFE ERTRAGEN. TUT NICHT IMMER SO ALS SEIEN DIE SPIELER AUS ZUCKER; AUF DEM FREIEN ARBEITSMARKT WÜRDE ICH VOM CHEF BESTENFALLS AUSGELACHT WERDEN WENN ICH SAGE "ACH BEHANDELE MICH BLOSS NICHT ZU HART". DAS AM SONNTAG WAR UNTER DER GÜRTELLINIE; ABER NICHT VON DEN 25.000 DIE SICH DAS NACH ALL DEN JAHREN NOCH FREIWILLIG ANTUN. Die Schmerzgrenze ist für mich eindeutig überschritten nach diesem Spiel ich kann beim besten Willen kein Verständnis mehr aufbringen... dazu geht dieses Affentheater hier schon zu lange... JAHRELANG ACHWAS JAHRZEHNTELANG WAR DIE WEST DA... aber das es jetzt so abgeht nach dieser Vorstellung wundert MICH NICHT!