wenn man die Körpersprache von MS sieht und seine Stellungnahmen nach den Spielen, stelle ich eine deutliche Veränderung zum Vorjahr fest. Es fällt ihm schwer ( ob Sieg oder Niederlage) Optimismus und Freude zu verbreiten, selbst bei Äußerungen, wie "wir haben gut gespielt" macht er ein deprimiertes Gesicht. Seine einzige echte Profierfahrung als Trainer war bei TUS Koblenz. Kaiserslautern ist von Größe, Anhängerschaft, Struktur eine riesige Nummer und im Vergleich zu Koblenz ein Gigant. Ich befürchte, er leidet sehr unter dem Druck und dem Einfluß vieler im Verein, fühlt sich tlw. der Herausforderung nicht gewachsen. Fuchs hat ihn verpflichtet und kurz nach seiner Verpflichtung bei einem Interviewversprecher in "Flutlicht" mal geäußert, daß MS der Richtige für Liga 3 wäre. Im Vorjahr den FCK zu übernehmen, war eine Situation, die für MS nur positiv ausgehen konnte, denn Abstieg wäre akzeptiert worden, Rettung machte ihn zum Held. Die jetzige Verantwortung ist gewaltig größer, denn der Aufstieg wird erhofft........
M. E. sehr gut und folgerichtig (übrigens, in Deinem gesamten Post) dargestellt. Für mich war es damals nicht nachvollziehbar, warum sich der FCK (selbst bei einem damals möglichen Abrutsch in Liga 3) einen solch unerfahrenen Trainer holt, der zudem überhaupt von keinem anderen namhaften Verein gefragt war. Außer vom FCS vielleicht. Ich ging aber davon aus, dass da SK seiner Finger im Spiel hatte. SK und MS haben zusammen in Koblenz so ziemlich alles tun dürfen und das schweißt schon irgendwie zusammen und verbindet. Daraus können (mitunter aber auch "gefährliche")Freundschaften entstehen. Nur lässt sich das nicht 1:1 auf andere Clubs übertragen. Schon gar nicht auf einen wie den FCK. Denn in der Tat, ein Verein wie der FCK ist von seiner Größe, Anhängerschaft und Struktur eine riesige Nummer. Von der Historie, Tradition und dem Anspruchsdenken im und um den Verein ganz zu schweigen. Milan Sasic kann dem Druck gar nicht gewachsen sein. Woher auch? Er hat nie in einen Verein dieser Größenordnung herein geschnuppert und die "normalen" Stationen durchgemacht, die andere Trainer durchmachen bevor sie dann irgendwann mal als Cheftrainer auf dem obersten Stuhl sitzen. Weder in Kroatien noch in Deutschland. Und erfahrener (Profi-)Spieler war er auch nie. Weder in Kroatien noch in Deutschland. Ausnahmen bestätigen auch im Fußball (wie bei allem im Leben) zwar die Regel. Aber nicht immer. Er ist quasi mit fast 50 Jahren angetreten, um Karriere im bezahlten Fußball zu machen. Das klappt in keinem Wirtschaftsunternehmen. "Das Wunder vom Oberwerth", der Aufstieg in die 2. Liga mit der TuS, war ein Kapitel, welches es im Fußball ab und zu mal gibt. Aber das war nicht alleine das Verdienst von Milan Sasic. Da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die Welt braucht aber ihre Helden und so hat die Fanszene in Koblenz aus MS einen Helden gemacht! Und schon wuchsen die Ansprüche an diesen "Helden", die dieser dann leider nicht erfüllen konnte. Das Ergebnis ist bekannt und nun hat der FCK (zunächst aber vermeintlich nur die dortige Fanszene) das gleiche Problem. Zwar auf einer etwas anderen Ebene, aber immerhin.
Meine Prognose: Selbst wenn der FCK mit Sasic den Aufstieg schafft (ich würde es mir wünschen), wird er nicht lange als Trainer dort überleben. Und wenn nicht, wird er aber auch nicht lange überleben. Denn, wenn nicht 2009 Bundesliga, dann aber mindestens 2010. Als FCK-Fan wäre das für mich das höchste der Gefühle bzw. das mindeste was ich fordere. Aber mit Sasic? Ich weiß nicht.
Der landet wahrscheinlich wieder in Koblenz, falls die TuS (was ich nicht mehr glaube) in die 3. Liga oder aus Lizenzgründen sogar in die Regionalliga gehen muss. In solchen Ligen wäre Milan Sasic ganz sicher gut aufgehoben und dort kann er dann auch bis zu seiner Verrentung (bei einem Einkommen über dem deutschen Durchschnittsverdienst) ordentlich Karriere machen.