Rund um die 1. Bundesliga

  • Höchst interessanter Fall, wie ich meine.

    Sorry , sehe ich anders. Wo kommen wir am Ende hin, wenn wir jetzt noch den Schiedsrichtern unterstellen was sie gesehen haben und was nicht?! Er sagt er habe das nicht gesehen-fertig! Und ich bin mir sicher, wenn er es gesehen hat und auch registriert (in dieser Hektik!), dann hätte er sofort die dunkelrote Karte gezogen-auch aus 80 m Entfernung! Das war bewusst die Gesundheit eines Spielers gefährdet! Mit 4 Spielen ist er noch gut bedient!

    "Ich bin mit großer Euphorie an die Aufgabe herangegangen. Aber wenn ich alle Details gewusst hätte, weiß ich gar nicht, ob ich es wirklich gemacht hätte."

  • Du hast mich - glaube ich - nicht richtig verstanden. Ich bin ja selbst Schiedsrichter und bin von daher sowieso immer sehr interessiert bei solchen Geschehnissen. Gerade deshalb, und auch weil ich derselben Ansicht bin, der SR gibt wieder ob er es gesehen (und somit bewertet) hat oder nicht, ist der Fall für mich hoch interessant. Die Gesundheit des Spielers stand bei der Aktion nicht so sehr im Mittelpunkt des Geschehens wie die grobe Unsportlichkeit (Tätlichkeit). Die 4 Spiele sind absolut in Ordnung, hart aber fair, da gehe ich mit Betzegeher konform.

  • Ok! Sorry da habe ich Dich dann wirklich flasch verstanden! :schuldig:


    Gehe daher konform mit Dir: Er hat ausgesagt er habe es eben nicht gesehen, somit konnte er ja keine Bewertung vornehmen. Er hat weder Schäfer gelb, nochh rot , noch hat er das zeichen einfach weiterzuspielen gegeben. Eben weil es es nicht gesehen hat; daraus zu argumentieren, dieses "Nicht-Bewerten" sei dann doch wieder sowas wie eine Bewertung geht einfach zu weit.


    Oder? :gruebel:

    "Ich bin mit großer Euphorie an die Aufgabe herangegangen. Aber wenn ich alle Details gewusst hätte, weiß ich gar nicht, ob ich es wirklich gemacht hätte."

  • [...] daraus zu argumentieren, dieses "Nicht-Bewerten" sei dann doch wieder sowas wie eine Bewertung geht einfach zu weit. Oder?

    Das ginge m.E. in der Tat zu weit. Nürnberg allerdings argumentiert ja völlig anders, will via TV-Beweis für alle klar ersichtlich machen, dass der SR - möglicherweise entgegen seiner Aussage (Anmerkung: es ist damit wohl der Spielbericht gemeint, ich kenne kein Interview mit dem SR) - die Szene gesehen hat (O-Ton: gesehen haben muss). Ich denke nicht, dass es gelingen wird, entsprechendes zu Beweisen. Wie gesagt, selbst wenn man Bilder bekommt, die den Blick des SR in Richtung Strafraumgeschehen nachweisen, ist das in meinen Augen nicht gleichbedeutend dafür, dass er genau diese Aktion im Fokus seines Blickes hatte.


    Ich erwarte im Grunde, dass die Sportgerichtsbarkeit zu keinem anderen Ergebnis kommt und die Spielsperre für Schäfer bestätigt. Interessant ist lediglich das Vorgehen des 1. FCN, der nicht die Tätlichkeit in Frage stellt und sie im Grunde sogar zugibt, sondern den Schiedsrichter.

  • Die Gesundheit des Spielers stand bei der Aktion nicht so sehr im Mittelpunkt des Geschehens

    Sollte sie aber. Wo kommen wir denn dahin wenn Verletzungen nur noch als zweitrangig angesehen werden? :kritisch:

  • Sollte sie aber. Wo kommen wir denn dahin wenn Verletzungen nur noch als zweitrangig angesehen werden?

    Eben! Ich kann ja verstehen daß die Nürnberger so argumentieren, würde ich vermutlich auch nicht anders machen, aber das kann, darf und wird das Sportgericht nicht gelten lassen. Aus meiner Sicht (ganz subjektiv!) bleibt die Inkaufnahme einer schweren Verletzung des Gegnersbei 4 Spieltagen Sperre nicht in voller Gänze gewürdigt.

    "Ich bin mit großer Euphorie an die Aufgabe herangegangen. Aber wenn ich alle Details gewusst hätte, weiß ich gar nicht, ob ich es wirklich gemacht hätte."

  • Meiner Meinung nach ist es - und muss es auch bleiben - maßgeblich, was der Schiri in den Spielberichtsbogen schreibt,
    bzw. auch nicht schreibt. Wenn er nix gesehen hat, kann er ja eigentlich nix schreiben oder?
    Und wenn er nach dem Spiel reinschreibt (nachdem er es dann im Fersehen gesehen hat), dass er diese Szene auf dem Spielfeld
    nicht gesehen hat, dann ist es halt so.
    Wo käme man denn hin, wenn man jetzt den Schiris auch noch vorschreiben will, was sie gesehen haben müssen und was
    nicht?
    Also entweder der Schiri hat nix gesehen, dann bleibt die Sperre oder er hat die Szene gesehen, aber nicht als
    Tätlichkeit gewertet, dann gibt es einen Freispruch, wegen Tatsachenentscheidung. Aber das weiß nur der Schiri
    bzw. der Spielbererichtsbogen und der ist dann maßgebend.

    FUSSBALL IN LAUTERN, SO SPIELT MAN FUSSBALL IN LAUTERN!!!
    FUSSBALL IST EIN MÄNNERSPORT!!! FUSSBALL IST EIN MÄNNERSPORT!!!


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  • @ Rotteufel und Australier:


    da bin ich ja bei euch, sicherlich ist die Inkaufnahme der Verletzung zu berücksichtigen. Straftechnisch geht es hierbei aber nicht um ein grobes Foulspiel mit Inkaufnahme der Verletzung des Gegenspielers sondern um eine grobe Unsportlichkeit. Das sind zwei ganz verschiedene Sachverhalte. Beim Foulspiel handelt es sich um sozusagen um fahrlässiges Handeln, bei einer Tätlichkeit ist es eine bewußte Aktion gegen den Gegner, mit der Absicht, ihn zu verletzen, was wiederum beim fahrlässigen Handeln eben nicht der Fall ist. Nun verstanden, worauf ich hinaus wollte? ;)