ehm ... wo kann ich mir das bitte nochmal ansehen/anhören?
Der Ball wird erst durch den Pfiff des SR freigegeben, darf also erst danach gespielt werden. Eigentlich sollte der SR auch darauf achten, dass der Schütze vor allem aber klar erkenntlich als Schütze ist. Es ist eine interessante Frage. In den Bestimmungen steht lediglich, dass
- Der TW sich nur auf der Torlinie bewegen darf
- Der Schütze muss klar erkenntlich sein
- Alle anderen Spieler müssen sich hinter dem Ball, außerhalb des Strafraums und mit mind. 9,15m Abstand aufhalten
- Der Strafstoss wird durch den Pfiff des SR freigegeben
- Der Schütze muss den Strafstoss in einem Zug durchführen
Theoretisch ist der Anlauf, bevor der SR den Ball frei gibt, nichts was zu ahnden wäre. Der Ball darf lediglich erst nach Freigabe gespielt werden, der Anlauf selbst zählt nicht dazu.
Auf die Spitze getrieben könnte man natürlich sagen: Wie verhält es sich bei einem Strafstoss, bei dem der Schütze danke eines vorherigen Anlaufes den Ball direkt mit bzw. sekundenbruchteile nach dem Pfiff ausführt - der TW somit kaum eine Chance hätte zu reagieren. (Dagegen wiederum spricht, dass der TW den Schützen im Fokus haben sollte und damit rechnen kann). Es ist also völlig ohne eindeutige Regelung.
Auch sind laut den Anweisungen des DFB "Finten" bei der Ausführung von Freistössen und Strafstössen erlaubt - lediglich der SR legt (jeder für sich) fest, ab wann diese Finten eine Unsportlichkeit darstellen. Da gibts also jede Menge Spiel- und Spekulationsraum.
Meine Erfahrung bzw. Tipp: Wenn du (als SR) feststellst, dass ein Spieler bereits anläuft, noch bevor du den Ball freigegeben hast - einfach nicht pfeifen. Damit ist das Spiel nicht freigegeben und der Schütze kann keinen "Vorteil" haben.