FUSSBALL: Funktionäre und Trainer kritisieren geänderte Anstoßzeiten bei den Profis
GRÜNSTADT. Ab der Saison 2009/2010 plant die Deutsche Fußball-Liga neue
Anstoßzeiten. Am Sonntag sollen dann vier Zweitligaspiele schon um
12.30Uhr und zwei Erstligapartien um 14.45 Uhr angepfiffen werden. Die
Profiklubs erhoffen sich damit mehr TV-Einnahmen. Aber was sagen die
Amateurvereine zu diesem Vorhaben? Die RHEINPFALZ hat
Fußball-Funktionäre und -Trainer aus der Region nach ihrer Meinung
gefragt.
Für Karl-Heinz Hollatz, der Fußball-Kreisvorsitzende des
Donnersbergkreises, sind die neuen Anstoßpläne richtig ärgerlich. „In
den unteren Klassen führt das zu weiterem Besucherrückgang", ist er
sich sicher. Vor allem wenn der 1. FC Kaiserslautern seine
Heimbegegnungen am Sonntag absolvieren wird, fürchtet Hollatz, dass
viele kleinere Vereine ihre Spiele am Samstag austragen möchten. „In
der vergangenen Saison, als der FCK am letzten Spieltag gegen Köln um
den Klassenerhalt gespielt hat, sind bei mir sechs Spiele der
Reserverunde ausgefallen, weil die meisten Akteure auf den Betzenberg
waren. Mit den neuen Anstoßzeiten könnte sich das nun mehr als einmal
wiederholen", sagt Hollatz, der verrät: „Ich war in Frankfurt bei einer
Tagung des DFB, wo dieses Thema zur Sprache kam. Das ist alles
eigentlich schon beschlossene Sache. Da können wir Kleinen leider
schimpfen wie wir wollen."
Auch Harald Müsel, der Spielertrainer des Bezirksligisten SV
Obersülzen, ist alles andere als einverstanden mit den neuen
Profianstoßzeiten: „Das ist doch blöd. Viele werden dann am Sonntag zu
Hause bleiben und im Fernsehen Bundesliga gucken anstatt auf den
Sportplatz zu gehen. Die Spieler, die in einem Verein wie in Obersülzen
engagiert sind, sollten sich besser keine Dauerkarte für einen
Profiklub holen."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ/www.fanini.de
Publikation: Unterhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.161
Datum: Samstag, den 12. Juli 2008
Seite: Nr.16
"Deep-Link"-Referenznummer: '3803825'
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