Religion & Glaube

  • Ich bin Mitglied der christlichen Kirche,gehe aber nicht regelmäßig zum Gottesdienst,bemühe mich aber, Toleranz und Nächstenliebe im alltäglichen Leben zu praktizieren;
    bin ich nun ein Christ , oder nicht .


    Ich würd einfach sagen, du bist gut erzogen, denn Toleranz und Nächstenliebe sollten zum normalen Alltag gehören und hat mMn nix mit der Kirche an sich zu tun.
    Ich bin auch (noch) Mitglied der kath. Kirche, einen Gottesdienst besuche ich nur zu traurigen Anlässen (Beerdigungen), das hindert mich aber nicht daran, andre Sitten, Geflogenheiten, Überzeugungen etc. zu akzeptieren (= Toleranz). Sollte ich in absehbarer Zeit aus der Kirche austreten, wird sich die Art meiner Nächstenliebe auch nicht schmälern.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Meine Frage "bin ich nun Christ oder nicht." war eigentlich an die Walz gestellt.
    Vielleicht reagiert er auch noch.

    :schild: Eigentlich ist alles gesagt...nur noch nicht von jedem :teufel:

  • oldi,


    Sorry, ich war gestern nicht online. Kann deshalb erst heute antworten.


    Das was ich über Dich weiß, reicht mir nicht aus, Dir die Frage aus meiner Sicht zu beantworten.


    Wenn Du getauft bist, bist Du formal Christ.


    Nach meinem Verständnis ist man dann Christ, wenn man glaubt, dass Christus der Sohn Gottes ist und man sich bemüht, seinem zentralen Gebot zu folgen:
    Seinen Nächsten UND Gott zu lieben (der zweite Teil wird häufig vergessen).


    Aber bitte noch einmal für die, die vielleicht nicht alle Posts oben gelesen haben:
    Christ zu sein ist meine bewusste persönliche Entscheidung (den Aspekt mit der Berufung lasse ich mal besser weg, sonst flippen hier noch einige aus).
    Ich bin deshalb Christ, weil mich das glücklich und zufrieden macht - also auch eine egoistische Entscheidung. Für mich war und ist es einer der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben.
    Wenn ich jemanden einen Denkanstoß gebe, sich mehr mit Jesus Christus zu beschäftigen, dann deshalb, weil ich ihm wünsche, dass es ihm genau so einen Zugewinn an Lebensglück bringt, wie mir - nicht weil ich mich für einen besseren Menschen halte. Leider weiß ich nur zu gut, dass es viele Menschen gibt, die sich Christen nennen, aber sich um das zentrale Liebesgebot nur wenig kümmern.


    Gazza,
    als ich über Gemeinschaften gesprochen habe, in denen man Christ sein kann, habe ich nicht an Sekten gedacht.
    Sich mit guten Freunden bei einem guten Glas Rotwein zusammenzusetzen und sich über Glauben auszutauschen, kann viel wertvoller sein, als ein widerwilliger Kirchenbesuch.
    Nach Jesu Worten reicht es "wenn zwei oder drei" zusammen sind, um eine Gemeinschaft zu bilden.


    @rees,
    mein persönliches Fazit ist der Glauben an Gott.
    Es als Flucht zu bezeichnen, ist ein altes atheistisches Argument, das ich Dir nicht widerlegen kann.
    Wir sind also - zumindest im Zweifel - vereint.
    Ich kann Gott nicht beweisen - Du kannst mir nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Menschenschicksal.
    Die Mitgliederzahlen gehen nach meiner persönlichen Beobachtung deswegen zurück, weil es den christlichen Kirchen nicht ausreichend gelingt, ein glaubwürdiges Bild abzugeben, einen Atmosphäre zu schaffen, in denen Menschen sich geborgen fühlen. Es wird in der Kirche zu häufig über Unwichtiges gesprochen - zu wenig über den eindeutigen Auftrag Jesu an uns. Wenn es gelingt, sich wieder stärker auf Jesu Botschaft zu konzentrieren und das scheinheilige, oberflächlige zurückzudrängen, werden die Menschen auch wieder mehr in die Kirche kommen. Interessanterweise war eine der Hauptkonflikte Jesus der mit den Religionsführern seiner Zeit, denen er Scheinheiligkeit und Eitelkeit vorgeworfen hat. Ich finde es schon tragisch mit ansehen zu müssen, dass dies zu vielen Amtsträgern der Kirche heute zu Recht wieder vorgeworfen wird.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


    :schild: :schild: :schild: :schild: :schild: :schild: :schild: :schild: :schild:

    2 Mal editiert, zuletzt von Walz aus der Pfalz ()

  • Interessanterweise war eine der Hauptkonflikte Jesus der mit den Religionsführern seiner Zeit, denen er Scheinheiligkeit und Eitelkeit vorgeworfen hat. Ich finde es schon tragisch mit ansehen zu müssen, dass dies zu vielen Amtsträgern der Kirche heute zu Recht wieder vorgeworfen wird.

    Diese Aussage teile ich zu hunderprozent mit dir. Gerade Eitelkeit oder auch Status- und Machtgehabe, auch schon in kleinen Dörfern, vermiesen mir, neben anderen Entwicklungen, die Institution Kirche.


    Im übrigen möchte ich dir nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt. Denn ich glaube an ihn.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Nach Jesu Worten reicht es "wenn zwei oder drei" zusammen sind, um eine Gemeinschaft zu bilden


    Da gibts doch auch ein Kirchenlied "wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mit-ten unteher iiihnen" - ist noch aus meinen Teilnahmen bei der kath. Jugend übriggeblieben

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • ch kann Gott nicht beweisen - Du kannst mir nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Menschenschicksal.
    Die Mitgliederzahlen gehen nach meiner persönlichen Beobachtung deswegen zurück, weil es den christlichen Kirchen nicht ausreichend gelingt, ein glaubwürdiges Bild abzugeben, einen Atmosphäre zu schaffen, in denen Menschen sich geborgen fühlen. Es wird in der Kirche zu häufig über Unwichtiges gesprochen - zu wenig über den eindeutigen Auftrag Jesu an uns. Wenn es gelingt, sich wieder stärker auf Jesu Botschaft zu konzentrieren und das scheinheilige, oberflächlige zurückzudrängen, werden die Menschen auch wieder mehr in die Kirche kommen. Interessanterweise war eine der Hauptkonflikte Jesus der mit den Religionsführern seiner Zeit, denen er Scheinheiligkeit und Eitelkeit vorgeworfen hat. Ich finde es schon tragisch mit ansehen zu müssen, dass dies zu vielen Amtsträgern der Kirche heute zu Recht wieder vorgeworfen wird.


    Mit großem Respekt habe ich diese Zeilen,gerade von Dir,gelesen.Ich bewundere zum Einen Deinen starken Glauben, und zum Anderen aber auch Deine kritische Haltung gegenüber der Amts- Kirche.
    Diese ,Deine Beurteilung könnte auch von mir stammen,Wort für Wort.Daraus entnehme ich, dass du keinen "blinden" Glauben hast, sondern einen Hinterfragt-kritischen, und das nötigt mir Respekt ab.
    Freundliche Grüße an Dich und Dank für die sachliche Diskussion,die ich oft bei anderen leider vermisse..

    :schild: Eigentlich ist alles gesagt...nur noch nicht von jedem :teufel:

  • Zitat

    Münster. An der Uni Münster können künftig Imame ausgebildet werden. Das gab Bundesbildungsministerin Schavan (CDU) am Donnerstag bekannt. Münster wird neben Tübingen und Osnabrück Sitz dreier vom Bund geförderter Zentren für Islamische Studien.

    Fortsetzung des Berichtes hier: -->> http://www.derwesten.de/nachri…Ausbildung-id3830359.html

  • Schwieriges Thema
    Einerseits ist der Islam -auch bei uns -existent,andererseits kann man sich fragen,ist es eine Aufgabe deutscher Unis darin auszubilden,oder ist es nicht in erster Linie eine Aufgabe der Religionsgemeinschaft, ihre Lehrkräfte selbst auszubilden?Und ihre Religion weiter zu bringen,oder darüber zu reflektieren ?
    Was ist überhaupt an Religionen Wissenschaft ????
    Religionen sind Glaubenssachen,und die haben mit strenger Wissenschaft wohl nix zu tun.
    An Ethik, Moral und Theologie kann man im Rahmen eines Philosophiestudium wissenschaftlich herangehen,aber nicht an Glaubensrichtungen/-angelegenheiten egal welcher Art.
    Ich neige daher zur Auffassung,die Ausbildung ihrer Religionsspezialisten ist Sache der jeweiligen Religionsstruktur, und nicht Aufgabe von Universitäten

    :schild: Eigentlich ist alles gesagt...nur noch nicht von jedem :teufel:

    Einmal editiert, zuletzt von oldi ()