ZitatAlles anzeigen1. FCK geht nicht gegen umstrittenen Fan-CD-Sänger Marcus Sommer vor - Früher Mitglied in rechten Bands
Der 1. FC Kaiserslautern ist zu der Überzeugung gelangt, dass der Sänger der Fanlieder-CD „100 % FCK", Marcus Sommer, sich „nachhaltig von der rechten Szene entfernt hat". Das sagte FCK-Pressesprecher Christian Gruber auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Wie berichtet, war Sommer unter seinem bürgerlichen Namen Marcus Hüther früher Mitglied in Bands, die Musik für die rechtsradikale Szene gemacht hatten.
Stefan Roßkopf, Fanbetreuer des FCK, hatte kurz vor Weihnachten gegenüber der RHEINPFALZ erklärt, die Vereins-Verantwortlichen hätten von der Vergangenheit des Sängers nichts gewusst. Recherchen der RHEINPFALZ haben nun ergeben, dass über Hüthers frühere Musik-Projekte spätestens seit Herbst 2007 auf FCK-Fanseiten im Internet diskutiert wurde.
So berichtet ein Forumsteilnehmer auf der Seite „der- betze-brennt.de" mit Datum vom 25. September 2007 von einer E-Mail, die er von einem gewissen Marcus erhalten habe. Dieser erkläre darin, Sänger der Band „Drom" gewesen zu sein, die den Song „Willkommen in der Hölle" gesungen hat. Dieser ist inzwischen auch auf der FCK-Fan-CD zu hören. Weiter habe der Absender mitgeteilt, früher „auch an rechten Projekten beteiligt" und „bis vor zehn Jahren in dieser Szene musikalisch aktiv" gewesen zu sein. Die gleiche Mitteilung findet sich mit Datum vom 13. Juli 2008 auch auf der FCK-Fanseite „roteteufel.de". Eine auf diese Internet-Einträge bezogene Nachfrage der RHEINPFALZ wollte der 1. FCK nicht beantworten.
Roßkopf hatte im Dezember zugesichert, sich schnellstmöglich und intensiv mit Hüther und dessen Zeit als Sänger für die rechte Szene befassen zu wollen. Laut FCK-Pressesprecher Gruber ist diese Prüfung erfolgt. Die Vereins-Verantwortlichen hätten mit dem Sänger gesprochen und dessen Vergangenheit recherchiert. Dabei sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass Hüther sich von der rechten Szene entfernt habe. Keinesfalls wolle der FCK irgendwelchen rechtsradikalen Personen oder Institutionen ein Forum bieten, so Gruber. Fragen danach, ob der FCK es Hüther alias Sommer weiterhin erlauben will, seine CD mit Logos des Vereins zu vermarkten, seien „eine Stellungnahme nicht wert", so der Pressesprecher des Vereins. Auch die Frage, ob Sommers Lieder vor Heimspielen des FCK weiter auf der Stadionanlage abgespielt werden und damit ein großes Publikum erreichen, bleibt damit unbeantwortet.
Hüther selbst hatte der RHEINPFALZ gegenüber versichert, mit seiner FCK-Fan-CD nicht das Ziel zu verfolgen, rechtes Publikum anzusprechen. Dass er einst Mitglied in Bands wie „Sturmgesang" und „Vollstrecker" war, bezeichnete er dabei als „Jugendsünde". Schon vor über zehn Jahren habe er sich aus der rechten Szene zurückgezogen.
Beobachter der Szene halten indessen dagegen, dass Hüther sich bis zum heutigen Tag nicht erkennbar vom Rechtsradikalismus distanziert habe.
Quelle : Die Rheinpfalz