Der Amoklauf von Winnenden

  • Zitat

    Ex-Schüler läuft Amok


    Bei einem Amoklauf in Baden-Württemberg sind insgesamt 16 Menschen getötet worden, darunter auch der jugendliche Täter. Der 17-Jährige war zunächst geflüchtet, wurde dann aber von der Polizei gestellt.


    Tim K. war gegen 09.30 Uhr im schwarzen Kampfanzug in die Albertville-Realschule in der Kleinstadt Winnenden bei Stuttgart eingedrungen. Er hatte 2008 seinen Abschluss an dieser Schule gemacht. Nach Angaben von Landesinnenminister Heribert Rech schoss er in drei Klassenräumen um sich. "Die Toten hatten teilweise noch ihre Schreibstifte in der Hand", sagte Rech bei einer Pressekonferenz am Abend in Waiblingen. weiter

    Ich habe es als unheimlich empfunden, als gegen 10 Uhr Unmengen von Polizeifahrzeugen ( ich war ca. 15 km vom Ort des Geschehens entfernt )
    mit Sondersignalen unterwegs ware. Polizeihubschrauber in der Luft. Und dann macht man das Radio an, und es ist so etwas schreckliches passiert. Solche Dinge kennt man nur aus der Presse, und plötzlich ist es ganz nah, und damit realer.

  • Ich habe es als unheimlich empfunden, als gegen 10 Uhr Unmengen von Polizeifahrzeugen ( ich war ca. 15 km vom Ort des Geschehens entfernt )
    mit Sondersignalen unterwegs ware. Polizeihubschrauber in der Luft. Und dann macht man das Radio an, und es ist so etwas schreckliches passiert. Solche Dinge kennt man nur aus der Presse, und plötzlich ist es ganz nah, und damit realer.


    Jetzt können wir getrost damit aufhören mit dem moralischen Zeigefinger auf die USA zu zeigen. Wir haben Littleton vor unserer Tür....wach auf Staat, wacht auf Lehrer.
    Und bitte liebe Eltern: Nehmt euren Job ernst !!!!!

  • wach auf Staat, wacht auf Lehrer.


    Weisst du ein Rezept wie man so was vermeiden kann dann schlag es hier vor - - liegt es wirklich am Staat und den Eltern?. Oder an den Lehrern?. Sorry - ich bahaupte - solche Dinge lassen sicht nicht verhindern. Wie denn?? So traurig das ist. Aber man müsste doch schon Schulen an sämtlichen Türen hermetisch abriegeln. Andere öffentliche Gebäude auch. Eigentlich jedes Haus - jedes Zimmer.Sämtliche Waffen konfeszieren usw. Das geht nit. Wenn einer sich ne Knarre nimmt und losrennt - auch unbeteiligte Passanten erschiesst - wie willste das verhindern?. Es ist furchtbar schrecklich - es ist auch nit zu erklären - aber auch nit zu verhindern. Leider. Erinnert euch mal an den Heckenschützen in USA mit seinem Sohn. Hatte auch nixmit Schule/Lehrer zu tun. Und Lehrer jetzt hier "wachzurütteln" halt ich für unsinnig - der Täter war zudem gar nit mehr in der Schule. Scheisse was da wieder passiert ist.
    Aber glaubt ihr wenn es denn eine Versucherklärung eines "Sachverständigen" gibt - der Junge hat das aus e dies und jenem Grund gemacht. ? Deswegen schick ich doch meinen jun. nit zum Psychiater. Nur weil er auch mal gesagt - des Arschloch bring ich um. Hab ich auch schon 40x gesagt - und leb noch auf freiem Fuss. Nein - das kriegt man nit in Griff. Jetzt bin ich wieder am Anfang - wie soll man das verhindern???
    edit: Und wenn mir jetzt einer kommt mit Pink Floyd "Brick in the Wall" - hatte ich grad in PN - gute Nacht Menschenverstand. Was hat damit zu tun?

    Einmal editiert, zuletzt von 2wääze ()

  • Man kann ja nicht pauschal sagen, wie man in Zukunft solche Geschehnisse vermeiden soll, da die Ursachen und Gründe immer unterschiedlich verankert sind. Es werden insbesondere das Umfeld des Jungen (Lebensumstände, Familie, Sozialisation, Freundeskreis, soziale Kontakte usw) sowie die Situation in der Schule (Beziehung zu Lehrern und Mitschülern, eventuell Mobbing, etc.) untersucht werden müssen - erst dann wird man Rückschlüsse ziehen können, wie solche Gewalttaten vermieden werden können und vor allem wie man präventiv vorsorgen kann.


    Das Aggressionspotential des Jungen muss ja wahnsinnig groß gewesen sein - und in der Regel erfolgen Aggressionen in Bezug auf Schule als Reaktion einer negativen Emotion.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Ich habe es als unheimlich empfunden, als gegen 10 Uhr Unmengen von Polizeifahrzeugen ( ich war ca. 15 km vom Ort des Geschehens entfernt )
    mit Sondersignalen unterwegs ware. Polizeihubschrauber in der Luft. Und dann macht man das Radio an, und es ist so etwas schreckliches passiert. Solche Dinge kennt man nur aus der Presse, und plötzlich ist es ganz nah, und damit realer.


    Vor allem, wenn man weiss, dass der nach der Schule wahllos Passanten erschossen hat und das auch weiter weg. Wenn ich in der Nähe wohnen würde, hätte ich da noch mal mehr ein mulmiges Gefühl.


    Einfach nur schockierend.


    Tja, die große Frage: Wie verhindert man sowas. Diese Frage müssen wir uns alle stellen.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Ihr könnt Euch votrstellen, dass wir jetzt schon den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzten. In BaWü scheint es so organisiert zu sein, dass in jedem Polizeirevier eine " Soforteingreiftruppe" sitzt. Und die waren wohl schon während der Tat an vor Ort und hätten schlimmeres - in der Schule - verhindert.
    So wurde der Täter zur Flucht gezwungen. Die hat dann noch mal 3 Opfer gekostet. Stellt Euch vor, ihr sitzt im Autohaus, wollt ein Auto kaufen und werdet samt Verkäufer erschossen.

  • Die Ursachen für solche Amokläufe liegen doch viel, viel tiefer als in den sphären, die eltern beeinflussen können. Jugendliche werden heute doch allen möglichen Einflüssen ausgesetzt, d.H. Musik, Freundeskreis, Armut auf den Strassen, persönliche Probleme. Unsere Welt ist viel, viel zu hektisch und unberechenbar geworden. Das geht doch heute von nix auf alarmstufe rot. Ein Beispiel. Ein Bekannter von mir, der vorher seinen eltern nie probleme gemacht hat, lag letztens mit 3,9 Promille auf der Intensivstation. Einfach durchgedreht. Gott weiss warum. Der wurde nie gemobbt, hatte hatte sonst auch nie probleme. Da können die besten Eltern nix machen.
    Armut wächst doch immer und immer mehr, die Jugendlichen werden immer und immer mehr bitter, da bringt doch die beste Kampagne nix wenn die Kids es auf der Strasse anders sehn. Und auf der anderen seite haben wir diese snobs, die ihren kindern zum 16 ne champusdusche in der vip-area einer disco geben.
    Die schere ist viel zu gross geworden, dadurch wird der allgemeine Neid viel zu gross. Und darin liegt meiner meinung nach auch die wurzel dieses übels- dass die allgemeinen lebensbedingungen und chancen im leben, gerade für meine generation, es sei denn man ist mit dem glück einer guten geburt gesegnet, immer schlechter werden. Die dadurch resultierende Frustration legen manche schwarzen schaafe in solchen amokläufen ab.
    Ne, in unserer Gesellschaft muss ein grundlegendes Umdenken stattfinden, eine Rückkehr zu den wurzeln.
    Was wir mit den Amokläufen sehen, ist meiner Meinung nach sogar nur die spitze des eisberges.

    Rai-Uno Reporter vor dem 3:0 von Deutschland gegen Argentinien / WM Viertelfinale 2010


    "Ce Sweinsteiger! Sweinsteiger! Goooooooooolll!"

  • Ich denke das ganze wird wieder dramatisiert und schließe mich 2wääze an : Man kann sowas einfach nicht verhindern. Was will man machen? 2 Meter Stacheldrahtzäune um die Schule aufbauen und einen Sicherheitsdienst inklusive Metalldetektoren am Eingang organisieren? Gibt uns das ein Gefühl der Sicherheit? Und selbst wenn man damit Schulamokläufe verhindert, so kann ein solcher jemand, der das wirklich will, immernoch in den nächsten Supermarkt gehen und wahllos um sich schießen.
    Ich bin 18, und geh morgen früh auch wieder in die Schule. Ich muss. Was hilft es uns, zu intensiv darüber nachzudenken? Soll ich tagtäglich darauf warten, dass die Tür aufgeht und jemand eine Knarre zieht? Das ist absurd.
    Man kann es einfach nie ausschließen. Der Täter scheint nichtmal schlimme Erfahrungen gemacht haben oder eben Probleme gehabt haben, aber bisher ist ja nicht viel bekannt. Ich denke das Dramatische daran ist einfach die Zahl der Opfer. Der Typ hat
    nicht gezielt geschossen, der hat quasi alles "mitgenommen" ....
    Schlimm finde ich jetzt wieder die Suche nach den Sündenböcken. Sofort sind wieder Horrorfilme und Computerspiele Schuld. Verdammt, ich zocke auch und habe nicht vor jemanden umzubringen 8| wann kapieren unsere Medien und Politiker endlich mal, dass man nicht immer die Schuld an solche Bereiche abdrücken kann? Vielleicht gibt es gar kein richtiges "Warum?" und der Kerl war einfach krank. Soll's auch geben.
    Jedenfalls wird jetzt wieder die ewig lange Diskussion über Waffengesetze, Schulsicherheit, Computerspiele angeregt und am Ende springt doch nichts bei raus. Lasst die Leute 4 Wochen um den heißen Brei reden und dann ist wieder alles beim alten, bis in 2 Jahren wieder irgendwo 10-20 Menschen in einer Schule erschossen werden... Deutschland liegt noch nicht einmal so "hoch" in dieser Quote.
    Vielleicht wird es Zeit sowas nicht mehr so stark zu dramatisieren - der Vorfall in Köln war auch schlimm, und wenn ein Airbus abstürzt mit 150 Menschen ist das auch eine Katastrophe - die Angehörigen brauchen Hilfe, es kommt in die Nachrichten, man findets schrecklich... aber 2 Wochen später ist alles vergessen. Warum fragt man nur bei Amokläufen immer so energisch nach dem "Warum?". Wahrscheinlich wollen viele einfach nicht sehen, dass man es (oft) genau so wenig verhindern kann wie ein Erdbeben...

  • Jetzt ist es mal an mir, daran zu appellieren zu warten, bis Fakten bekannt werden, die die Psyche des Täters "erklären" können.


    Bei dem Täter in Erfurt war es unter anderem die Tatsache, dass er, trotz Abgang im 12. Schuljahr, kein Schulabschluss hatte, da er an keiner Abschlussprüfung teilgenommen hatte. Dazu kamen weitere soziale Faktoren, die man zu Erklärungen hinzuziehen kann, wenn man denn will.


    Generell scheint es ein Problem der jungen Generation zu sein, in ihrer Mitte wieder Menschen zu haben, denen ein Menschenleben nicht mehr gleich viel wert ist, als dass dies früher der Fall ist. Ich kann da nur aus meiner Erfahrung reden, früher waren die Schlägereiein im allgemeinen nicht so schlimm. Vor drei Jahren hatten wir an Sylvester im westlichen Landkreis eine Schiesserei. Jugendliche mit Migrationshintergrund haben sich da beschossen, mit scharfen Knarren.


    Ich will auf gar keinen Fall die junge Generation verallgemeinern. Aber es hat den Anschein, dass die allgemeine Perspektivlosigkeit und mangeldes Vertrauen in die Zukunft viele in die Drogen abrutschen lassen, oder aber eben in Gewalt. Hier möchte ich der Versuchung erst gar nicht erliegen, Querverweise auf aktuelle Geschehnisse in den Stadien zu ziehen. Aber sie erscheinen allzu offensichtlich. Wieso gibt es im Osten die meisten Braunen ? Wieso wird dort wieder die Mauerschützenpartei gewählt ? Vermutlich aus den gleichen Gründen.


    Hier muss man versuchen, das Übel an der Wurzel zu packen.


    Es muss aber auch wieder ganz klar Strafen angedroht und durchgezogen werden. Jugendliche, denen man absolut nicht Herr werden kann mit normalen Erziehungsmethoden, die sich partout nicht in gesellschaftliche Regeln einfügen wollen, müssen auch mal von der allgemeinen Gesellschaft getrennt werden können. Dem Rentner in der U-Bahn nützt der Resozialisierungsgedanke nichts, wenn er mit Schädelbasisbruch auf der Intensivstation liegt. Es muss auch wieder klare Kante geben. Nicht nur Kuschelpädagogik. Das Leben kuschelt auch nicht. Und wenn es zuschlägt, kommt so mancher aufgrund mangelnder Vorbereitung durch Schule, Eltern und Gesellschaft damit nicht klar.


    Wir tun der Jugend keinen Gefallen, wenn wir ihnen alles durchgehen lassen. Ich erzieh eine Tochter, mit liebevoller Konsequenz. Und selbst wenn ich mal schimpfe, erklär ich ihr hinterher, dass ich das nur getan habe, weil ich sie sehr lieb habe und nicht möchte, dass andere ihr später weniger Verständniss entgegenbringen. Ich hatte keine Ahnung, ob sie das versteht. Bis meine Kleine vor 14 Tagen ankam und mich fragte, ob der Vater eines Nachbarkindes seinen Sohn nicht lieb habe, weil er alles dürfe. Was soll ich sagen: Genau diesen Eindruck macht mir der Mann. Keine Zeit für seinen Sohn. Also darf er als Kompensation dafür alles.


    Er tut ihm keinen Gefallen. Ich bin richtig guter Hoffnung, in dieser Richtung bisher alles richtig gemacht zu haben. Vermutlich bis die Pubertät kommt.....

  • Willkommen im 21. Jahrhundert! Da gibt es keine Verbote und nen Tritt in den Hintern, da kommt man in die "Wutecke" ! :rofl: :rofl: :rofl:
    Verhältnisse wie in der USA wären manchmal garnicht so schlecht. Da kriegen Jugendstraftäter was sie verdienen :rolleyes: Wobei uns das hier ja auch nicht weiterhilft.. Wer sich erschießt, den kann man nicht bestrafen..